Der Duft der Frauen

Der Duft der Frauen

Der Duft der Frauen

Der Duft der Frauen – Originaltitel: Profumo di donna – Regie: Dino Risi – Drehbuch: Ruggero Maccari und Dino Risi, nach dem Roman "Der Duft der Frauen" von Giovanni Arpino – Kamera: Claudio Cirillo – Schnitt: Alberto Gallitti – Musik: Armando Trovajoli – Darsteller: Vittorio Gassman, Alessandro Momo, Agostina Belli, Moira Orfei, Franco Ricci, Elena Veronese, Lorenzo Piani, Stefania Spugnini, Torindo Bernardi, Marisa Volonnino, Carla Mancini, Alvaro Vitali u.a. – 1974; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Der junge Soldat Giovanni wird beurlaubt, damit er den im Dienst erblindeten Capitano Fausto Consolo auf einer Bahnreise von Turin nach Neapel begleiten kann. Es fällt ihm nicht leicht, den autoritären Zyniker zu ertragen. Giovanni wundert sich darüber, dass der Blinde das Foto einer schönen jungen Frau und eine Pistole im Koffer hat. In Genua besuchen sie den ebenfalls erblindeten Offizier Vincenzo. In dessen Haus wohnt Sara, die Frau auf dem Foto ...
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Kritik

Dino Risi hat aus dem bitteren Roman "Der Duft der Frauen" von Giovanni Arpino eine tragikomische, kitschig endende Erotik-Klamotte gemacht. Sehenswert ist die Verfilmung wegen der schauspielerischen Leistung von Vittorio Gassman.
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Der junge Soldat Giovanni Bertazzi (Alessandro Momo) wird für eine Woche beurlaubt, damit er den vor sieben Jahren im Krieg erblindeten Capitano Fausto Consolo (Vittorio Gassman) auf einer Bahnreise von Turin nach Neapel begleiten kann. Die Greisin, die ihrem Neffen seit dessen Erblindung den Haushalt führt, warnt Giovanni, der Blinde, dem auch der linke Unterarm fehlt, sei sehr eigenwillig und wolle auf keinen Fall bemitleidet werden. Rasch findet Giovanni heraus, dass der Capitano schroff und autoritär, zynisch und hochmütig, verbittert und alkoholkrank ist. Fausto besteht darauf, seinen Reisebegleiter Ciccio statt Giovanni zu nennen.

Während eines Zwischenaufenthalts in Genua entdeckt Giovanni in Faustos Koffer das Bild einer schönen jungen Frau und eine Armeepistole. Wozu schleppt ein Blinder eine Pistole mit sich herum? Und was fängt er mit einer Fotografie an, die er nicht sehen kann?

Am nächsten Tag erhält Giovanni den Auftrag, Fausto zu einer Prostituierten mit langen schwarzen Haaren zu bringen. Die Wahl fällt auf Mirka (Moira Orfei).

In Rom steigen Fausto und Giovanni in einem von Klosterschwestern geführten Hotel ab. Fausto trifft sich mit seinem Cousin Monsignore Carlo (Vernon Dobtcheff). Der sagt, er beneide Fausto um das Leid, das seinem Leben einen Sinn gebe. Nachdenklich erbittet Fausto den Segen des Geistlichen.

In einem Straßencafé verabredet sich Giovanni mit seiner Freundin Diana, und Fausto begleitet ihn. Diana behauptet, ihren Lebensunterhalt als Kindermädchen zu verdienen, aber der Capitano erklärt Giovanni nach dem Treffen, nur als Prostituierte könne Diana sich die teure Krokodillederhandtasche und das exklusive Parfum leisten. Daraufhin will Giovanni nichts mehr von ihr wissen.

In Neapel quartieren sich die beiden Reisenden bei dem mit Fausto verwandten und ebenfalls blinden Offizier Vincenzo (Torindo Bernardi) ein. Er wird von einem durchtriebenen Burschen namens Raffaele (Sergio Di Pinto) betreut. In Vincenzos Haus wohnt auch Sara (Agostina Belli), die schöne junge Frau, deren Foto Giovanni in Faustos Koffer sah.

Sie vertraut Giovanni an, dass sie den Capitano vor acht Jahren kennenlernte – damals war sie noch Schülerin – und sich auf der Stelle in ihn verliebte. Im Jahr darauf besuchte er ihren Vater ein zweites Mal, und da war er bereits erblindet. Sie liebt Fausto noch immer, obwohl er will nichts davon hören will und sie bei jeder Gelegenheit bewusst vor den Kopf stößt.

Fausto kam nach Neapel, um mit Vincenzo gemeinsam Selbstmord zu begehen. Sie haben das telefonisch abgesprochen und reden auch jetzt darüber, sobald sie allein sind. Am Abend vor dem geplanten Freitod feiern sie noch ein Fest. In der Nacht sind zwei Schüsse zu hören. Sara und Giovanni finden Vincenzo mit einer Schussverletzung und Fausto bewusstlos vor. Der Capitano hat noch seine Armeepistole in der Hand.

Fausto schoss auf Vincenzo, wie vereinbart, verfehlte jedoch das Herz und brachte danach nicht mehr den Mut auf, sich selbst zu töten.

Vincenzos Verletzung ist nicht lebensbedrohlich. Nachdem Sara und Giovanni ihn ins Krankenhaus gebracht haben, fahren sie mit Fausto zu einer Bauruine auf dem Land. Gegenüber der Presse wird behauptet, Vincenzo habe sich beim Waffenreinigen versehentlich angeschossen. Auf die Frage eines Reporters, warum ein Blinder eine Waffe reinige, gibt es keine Antwort.

Giovannis Urlaub ist zu Ende. Er muss sich wieder in der Kaserne melden.

Als Giovanni fort ist, fordert Fausto Sara verzweifelt auf, ihn ebenfalls zu verlassen, aber als er dann allein losgeht und nach wenigen Metern stürzt, begreift er, dass er auf Saras Hilfe angewiesen ist. Endlich nimmt er sie an und lässt sich von ihr aufhelfen.

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Giovanni Arpino (1927 – 1987) veröffentichte 1969 den Roman „Il buio e il miele“ („Der Duft der Frauen“, Übersetzung: Ulrike Bossert und Matthias Rawert, Heyne Verlag, München 1993, 188 Seiten, ISBN 3-453-06950-1). 1974 verfilmte Dino Risi das Buch unter dem Titel „Profumo di donna“ / „Der Duft der Frauen“. Ein Hollywood-Remake entstand 1992 unter der Regie von Martin Brest: „Scent of a Woman“ / „Der Duft der Frauen“.

Die tragische Geschichte handelt von Männlichkeit, Schmerz und Verzweiflung, Sexualtrieb und Todessehnsucht. Ruggero Maccari und Dino Risi haben aus der bitteren Vorlage eine tragikomische, kitschig endende Erotik-Klamotte gemacht. Sehenswert ist ihre Verfilmung von „Der Duft der Frauen“ wegen der schauspielerischen Leistung des Hauptdarstellers Vittorio Gassman.

„Der Duft der Frauen“ wurde in zwei Kategorien (Bester fremdsprachiger Film, Bestes adaptiertes Drehbuch) für einen „Oscar“ nominiert, ging jedoch am Ende leer aus.

Alessandro Momo starb kurz nach den Dreharbeiten am 20. November 1974 im Alter von 18 Jahren bei einem Motorradunfall in Rom.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2012

Martin Brest: Der Duft der Frauen

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.