Wellen

Wellen

Wellen

Originaltitel: Wellen - Regie: Vivian Naefe - Drehbuch: Günter Schütter, nach dem Roman "Wellen" von Eduard von Keyserling - Kamera: Peter Döttling - Schnitt: Hana Müllner - Musik: Annette Focks - Darsteller: Marie Bäumer, Matthias Habich, Katy Eyssen, Florian Stetter, Monica Bleibtreu, Christian Grashof, Sunnyi Melles, Sebastian Blomberg u.a. - 2004; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Im Sommer 1913 trifft die Familie von Buttlär an einem Ostseestrand auf die junge, attraktive Gräfin Doralice, die von der Gesellschaft gemieden wird, weil sie ihren Ehemann verlassen hatte und jetzt in einer Fischerhütte mit einem Maler zusammenlebt. Als Lolo von Buttlärs Bräutigam, ein stürmischer Leutnant, Doralice verführt, will sie sich auch aus den Fesseln ihrer zweiten Ehe befreien ...
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Kritik

In ihrer Verfilmung des Romans "Wellen" von Eduard von Keyserling gelang es Vivian Naefe, die Balance zwischen persönlicher Tragik und gesellschaftlicher Satire beizubehalten.
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Vivian Naefe adaptierte den Roman „Wellen“ von Eduard von Keyserling (1855 – 1918) mit einer außergewöhnlichen Besetzung fürs Fernsehen (Erstausstrahlung: Arte, 21. Januar 2005). Dabei gelang es ihr und dem Drehbuchautor Günter Schütter, die Balance zwischen persönlicher Tragik und gesellschaftlicher Satire beizubehalten. Im Film gesprochen, wirken die teilweise wortwörtlich aus der literarischen Vorlage übernommenen Dialoge hin und wieder etwas hölzern. Dass der Roman „Wellen“ 1911 veröffentlicht worden war, hinderte die Filmemacher nicht daran, die Handlung in den Sommer 1913 – „elf Monate vor dem Ersten Weltkrieg“ – zu verlegen. Das macht auch Sinn, denn es geht in „Wellen“ um den Zusammenbruch aristokratischer Konventionen, der durch den Ersten Weltkrieg vollendet wurde. Weniger verständlich ist, warum aus dem Maler Hans Grill ein Til Knop und aus dem Leutnant Hilmar Baron von dem Hamm ein Carl von Gonthard wurde. Abgesehen davon hält sich der Film „Wellen“ eng an die Vorlage und weicht nur in Nebensächlichkeiten davon ab. Dabei wird dann allerdings auch schon einmal die Symbolik verschoben, etwa wenn der eroberungslustige Offizier Doralice im Buch zu einem Bootsausflug einlädt, im Film jedoch mit ihr am Strand entlang zum Friedhof wandert, während ein Diener in absurder Weise ein Grammophon durch den Sand schiebt und eine Platte mit Verdi-Arien abspielt. Hier tritt der Friedhof als Zeichen der Vergänglichkeit an die Stelle des Meeres, dessen Wellen (!) einen Gegensatz zu den erstarrten gesellschaftlichen Konventionen bilden.

Darsteller und ihre Rollen in „Wellen“:

  • Marie Bäumer (Doralice von Köhne-Jasky)
  • Florian Stetter (Carl von Gonthard)
  • Matthias Habich (Rolf von Buttlär)
  • Christian Grashof (Geheimrat Frosenius)
  • Sebastian Blomberg (Til Knop)
  • Monica Bleibtreu (Generalin von Palinkow)
  • Sunnyi Melles (Bella von Buttlär)
  • Christine Urspruch (Milling)
  • Kati Eyssen (Lolo von Buttlär)
  • Melina Hennen (Nini von Buttlär)
  • Frederik Abrahams (Wedig von Buttlär)
  • Peter Fitz (Graf von Köhne-Jasky)
  • Sven Pippig (Fischer Steege)
  • Katharina Tüschen (Großmutter Steege)
  • u. a.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

Eduard von Keyserling: Wellen

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.