Spartan

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Spartan – Originaltitel: Spartan – Regie: David Mamet – Drehbuch: David Mamet – Kamera: Juan Ruiz Anchía – Schnitt: Barbara Tulliver – Musik: Mark Isham – Darsteller: Val Kilmer, Derek Luke, William H. Macy, Ed O'Neil, Kristen Bell, Tia Texada u.a. – 2004; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Als Laura Newton, die Tochter des US-Präsidenten vermisst wird, erhält der Spezialagent Robert Scott den Auftrag, sie zu finden, bevor die Medien etwas davon erfahren. Laura scheint von Mädchenhändlern entführt worden zu sein, die nicht ahnen, wer ihr Vater ist. In den Nachrichten heißt es, die Leichen der Präsidententochter und eines Begleiters seien nach einem Bootsunfall aus dem Meer geborgen worden. Aber Scott glaubt, dass man Laura nach Dubai gebracht hat ...
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Kritik

In dem Politthriller "Spartan" prangert David Mamet den moralischen Verfall der amerikanischen Gesellschaft an. Erzählt wird die etwas überambitioniert komplexe und nicht ganz plausible Geschichte ohne jeglichen Humor und mit großer Brutalität.
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Robert Scott (Val Kilmer), der bei den Marines lernte, Befehle auszuführen ohne sie zu hinterfragen, arbeitet als Special Agent für die CIA. Als Laura Newton (Kristen Bell), die Tochter des US-Präsidenten, seit einem Streit mit ihrem Freund Michael Blake (Aaron Stanford) vermisst wird, erhält er von Robert Burch (Ed O’Neill), einem engen Mitarbeiter des Präsidenten, den Auftrag, sie innerhalb von 48 Stunden zu finden – bevor die Medien etwas davon erfahren. Mit dem Neuling Curtis (Derek Luke) als Assistenten beginnt Scott seine Ermittlungen. Dabei sind alle Mittel zugelassen.

Der Leibwächter, der zum Zeitpunkt von Lauras Verschwindens Dienst hatte, erschießt sich im Hauptquartier des Secret Service [Suizid]. Angeblich gab er nach anfänglichem Leugnen zu, seinen Posten verlassen zu haben.

Eine Spur führt zum „Black Light“-Nachtklub in Boston. Dort versucht Scott, Informationen über Laura aus dem Manager Jerry Simmer (J. J. Johnston) herauszuprügeln, doch erst als er Curtis befiehlt, dem Mann ein Auge auszustechen, nennt dieser die Adresse der aus Serbien stammenden Besitzerin eines Escort-Service. Nadya (Natalia Nogulich) beteuert, die junge Frau auf dem Foto nicht zu kennen. Von einem ihrer Mädchen (Margot Farley) erfährt Scott allerdings, dass die Gesuchte von zwei Männern mit einer Injektion betäubt und weggebracht wurde. Es sieht so aus, als sei Laura von einem Mädchenhändlerring entführt worden, ohne dass die Verbrecher ahnen, dass es sich um die Präsidententochter handelt.

Bei der Suche nach ihr in einem Strandhaus erschießen Scott und Curtis zwei Verdächtige.

Offenbar hat der Gefängnisinsasse Tariq Asani (Saïd Taghmaoui) etwas mit der Entführung zu tun. Als er zusammen mit einem anderen Häftling verlegt werden soll, überfällt Scott den Transporter und erschießt sowohl den Wachmann als auch den anderen Sträfling. In Todesangst bettelt Asani um sein Leben, bietet dem vermeintlichen Schwerverbrecher an, ihn mit einer für ihn bereit stehenden Maschine außer Landes zu bringen und ihm in Dubai hübsche junge Mädchen zu beschaffen. Unterwegs spricht Scott sich in einer Tankstelle kurz und konspirativ mit Curtis ab, der ihm gefolgt ist. Tariq schöpft Verdacht. Es kommt zu einer Schießerei, Curtis wird verletzt, Tariq getötet.

Kurz darauf berichteten die Nachrichtensender, dass die Leichen der Präsidententochter und ihres Professors Gerald Sloan (Christopher Tandon) nach einem Bootsunfall aus dem Meer geborgen wurden. Hinter vorgehaltener Hand heißt es in Geheimdienstkreisen, die beiden seien nackt gewesen und erst später angezogen worden.

Scott braucht also nicht weiter nach Laura zu suchen. Curtis ist jedoch überzeugt, dass sie noch lebt. Er glaubt, am Strandhaus Spuren von ihr gefunden zu haben. Als er und Scott sich dort noch einmal umsehen, werden sie von einem Boot aus beschossen. Curtis kommt dabei ums Leben.

Wer immer die Schüsse abgab, woher wusste er, dass sie hier waren? In seinem Handy findet Scott einen Minisender, den er zerstört, damit er nicht länger angepeilt werden kann.

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Scott findet heraus, dass der Präsident den Leibwächter seiner Tochter abzog, um sich unbeobachtet mit einer Geliebten treffen zu können. Laura ist ihm offenbar ebenso gleichgültig wie seine Frau (Deborah Bartlett). Weil zu befürchteten ist, dass der Seitensprung des Präsidenten nicht mehr zu verheimlichen ist, wenn seine Tochter lebend gefunden wird und die Medien Nachforschungen anstellen, gab der Geheimdienst zwei zufällig angespülte Leichen als Laura Newton und Gerald Sloan aus. Auf diese Weise wollte man weitere Ermittlungen und Recherchen verhindern.

Vermutlich haben die Menschenhändler Laura nach Dubai gebracht. Scott fliegt hin und trifft dort einen Kontaktmann. Der wird erschossen, als er mit Scott zusammen das Mädchen zu befreien versucht, aber Scott gelingt es, mit Laura zu fliehen. In einem Container mit gefälschtem Siegel will er sie aus dem Land schmuggeln. Plötzlich entdeckt er in seinem Messer einen winzigen Peilsender wie neulich in seinem Handy. Im letzten Augenblick verlässt er mit Laura den Container, aber ein amerikanischer Regierungsbeamter namens Stoddard (William H. Macy) verfolgt die beiden auf dem Flughafengelände. Er ruft Laura und fordert sie auf, zu ihm zu kommen. Bei ihrem angeblichen Retter handele es sich um einen Betrüger.

Eine zufällig anwesende schwedische Reporterin (Sandra Lindquist), die gerade abfliegen wollte, erkennt die Tochter des US-Präsidenten, und ihr Kameramann (Neil Pepe) filmt, wie Stoddard Scott mit einem Schuss niederstreckt, das Mädchen packt und der Agentin Jacqueline („Jackie“) Black (Tia Texada) übergibt – von der er allerdings nicht weiß, dass sie mit Scott zusammenarbeitet. Dann geht Stoddard zurück, um den Verletzten zu töten, aber Scott schneidet ihm mit einem Messer den Hals auf. Die Journalistin versucht, Laura und Jackie mit in das bereit stehende Privatflugzeug zu nehmen, aber bevor Stoddard tot zusammenbricht, schießt er auf die Frauen und trifft die Agentin. Ohne sich um die Schwerverletzten zu kümmern, starten die Medienleute mit Laura Newton.

Scott schleppt sich zu Jackie, und sie stirbt in seinen Armen.

Im Fernsehen erklärt Robert Burch, man habe wieder einmal die amerikanischen Werte erfolgreich verteidigt. Dass die Tochter des Präsidenten aus der Hand von Verbrechern befreit werden konnte, habe sie der Liebe ihrer Eltern zu verdanken. Die Liebe aller Eltern zu ihren Kindern bilde die Seele dieses großartigen Landes.

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In dem Politthriller „Spartan“ geht es um einen Entführungsfall. Den benutzt David Mamet nicht nur, um eine spannende Geschichte erzählen zu können, sondern auch, um den moralischen Verfall der amerikanischen Gesellschaft anzuprangern. Verlogenheit, Menschenverachtung und Korruption reichen bis in die Spitze hinauf. Ein Papier mit den „Regeln des Krieges“ taugt am Ende nur noch, um daraus eine Zigarette zu drehen. Im Mittelpunkt des Films steht ein Patriot, der Befehle ausführt, ohne sie zu hinterfragen – bis er die Machenschaften der Politik und der Geheimdienste durchschaut und desillusioniert zurückbleibt.

Erzählt wird die etwas überambitioniert komplexe und nicht ganz plausible Geschichte ohne jeglichen Humor und mit außergewöhnlicher Brutalität.

Mit dem Titel „Spartan“ spielt David Mamet auf Leonidas an, den König von Sparta, der sich 480 v. Chr. bei den Thermopylen mit fünftausend Griechen – darunter dreihundert Spartanern – dem zweihundertfach überlegenen persischen Heer unter Xerxes I. entgegenstellte.

In Deutschland kam „Spartan“ nicht in die Kinos, aber es gibt den Film auf einer DVD.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.