La vie en rose
La vie en rose
Inhaltsangabe
Kritik
Edith Piaf (Kurzbiografie)
Der Film „La vie en rose“ beginnt mit einem Zusammenbruch Edith Piafs am 16. Februar 1959 auf einer Bühne in New York. Dann springt die Darstellung um gut dreißig Jahre zurück: Edith wird als Kind von ihrem Vater Louis Gassion ins Bordell ihrer Großmutter in der Normandie gebracht und wächst dort auf, wobei sie von der unter ihrer Kinderlosigkeit leidenden Prostituierten Titine wie eine eigene Tochter umsorgt wird. – Von da an springen Olivier Dahan und Isabelle Sobelman in der Biografie Edith Piafs vor und zurück. Immer wieder zeigen sie Edith Piaf in den Jahren 1959, 1960 und in den letzten Stunden vor ihrem Tod am 10. Oktober 1963 im Alter von siebenundvierzig Jahren.
Der sprunghafte Wechsel zwischen verschiedenen Episoden im Leben von Edith Piaf passt besser als eine chronologische Darstellung zu ihrem chaotischen, widersprüchlichen Charakter. Wir sehen Edith Piaf in „La vie en rose“ als zerlumpte Straßensängerin, die ihre Einnahmen dem Zuhälter Albert überlassen muss, als infantile, launische, exaltierte Diva, die hysterisch zu kreischen beginnt, wenn nicht jeder ihrer Wünsche sofort erfüllt wird, als ausgelassene aber auch ordinäre Restaurantbesucherin, als von Drogen-, Alkohol- und anderen Exzessen zerstörte Kranke, als Sterbende, als große Liebende und als einzigartige Chanson-Sängerin auf der Bühne. Olivier Dahan und Isabelle Sobelman glorifizieren Edith Piaf nicht, sondern betonen die Gegensätze in ihrem Charakter und in ihrem Leben.
Über dieses Porträt hinaus bietet „La vie en rose“ kaum Informationen. Dazu huschen die Episoden viel zu schnell vorbei. Viele wichtige Bezugspersonen Edith Piafs fehlen ganz (George Moustaki, Théo Sarapo), andere sind in winzigen Nebenrollen kaum wahrzunehmen (Jacques Pills); nur Louis Leplée und Marcel Cerdan bleiben ein paar Minuten auf der Leinwand. Bis auf Edith Piaf selbst erhält keine der Figuren ausreichend Zeit, um sich zu entfalten.
Marion Cotillard wurde mit einem „Oscar“ ausgezeichnet. Dass sie Edith Piaf in den verschiedenen Stadien des Lebens zwischen dem achtzehnten und siebenundvierzigsten Lebensjahr verkörpern konnte, war auch eine Leistung des Make-Ups, für die es einen zweiten „Oscar“ gab. Nominiert hatte man „La vie en rose“ auch in der Kategorie „Beste Kostüme“.
Etwa dreißig Chansons von Edith Piaf sind in „La vie en rose“ ausschnittweise zu hören, einige in digital bearbeiteten Originalaufnahmen, andere wurden mit Jil Aigrot neu eingespielt.
Darsteller und ihre Rollen:
- Marion Cotillard (Edith Piaf als Erwachsene)
- Manon Chevallier (Edith als Fünfjährige)
- Pauline Burlet (Edith als Zehnjährige)
- Jean-Pierre Martins (Marcel Cerdan)
- Gérard Depardieu (Louis Leplée)
- Emmanuelle Seigner (Titine)
- Marc Barbé (Raymond Asso)
- Marie-Armelle Deguy (Marguerite Monnot)
- Sylvie Testud (Simone Berteaut)
- Jean-Paul Rouve (Louis Gassion)
- Clotilde Courau (Anetta)
- Pascal Greggory (Louis Barrier)
- Catherine Allégret (Louise)
- Caroline Sihol (Marlene Dietrich)
- Elisabeth Commelin (Danielle Bonel)
- Marc Gannot (Marc Bonel)
- Caroline Raynaud (Ginou)
- Valérie Moreau (Jeanne)
- Jean-Paul Muel (Bruno Coquatrix)
- André Penvern (Jacques Canetti)
- Mario Hacquard (Charles Dumont)
- Aubert Fenoy (Michel Emer)
- Félix Belleau (Robert Juel)
- Laurent Olmedo (Jacques Pills)
- Harry Hadden-Paton (Doug Davis)
- Dominique Bettenfeld (Albert)
- Édith Le Merdy (Simone Margantin)
- Alban Casterman (Charles Aznavour)
- u. a.
Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2009
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