LiebesLuder
LiebesLuder
Inhaltsangabe
Kritik
In der sauerländischen Kleinstadt Meschede steigt die angebliche Biologiestudentin Ina (Mavie Hörbiger) aus dem öffentlichen Omnibus. Der Busfahrer Speedy (Simon Schwarz) verabredet sich für den Abend mit ihr.
Bis dahin hat das bezaubernde Mädchen schon ein paar ehrenwerten Herren auf dem Sportflugplatz den Kopf verdreht: dem arroganten Banker Peter Nase (Pierre Besson), dem braven Fleischermeister Wusch (Detlev W. Buck) und Dirk Karuso (Matthias Matschke), dem Chef des Fliegerclubs. Bald darauf auch dem Sägewerksbesitzer Wagner (Bruno Cathomas), der die Jungen seiner Katze kurzerhand in einen Sack steckt und ertränkt.
Auf Peter Nases Hochzeit mit der etwas schusseligen Christine (Anke Engelke) offenbart Ina ihm, Karuso und Wagner bei einem Glas Champagner, sie bekomme ein Kind, wisse zwar nicht, wer von ihnen der Vater sei, aber einer von ihnen müsse es sein. Mit gefälschten Dokumenten über das Ergebnis eines Schwangerschaftstests untermauert sie ihre Behauptung und verlangt für ihr Schweigen 200 000 Mark.
Karusos Frau Siegurt (Annette Paulmann) kam gerade von einer Kur zurück; er muss wie Nase einen Skandal befürchten, wenn bekannt wird, dass er mit Ina schlief. Wagner ist nicht verheiratet. Er kommt noch einmal zu Ina zurück und will unter vier Augen von ihr wissen, wieso sie auch von ihm Geld verlange, sie wisse doch, dass er nicht der Vater sein könne. Ina erklärt ihm, sie habe ihn nicht ausgrenzen wollen; es sei ihm doch sicher nicht recht, wenn die anderen erführen, dass es bei ihm nicht geklappt hat.
Ausgerechnet Suse Wusch (Barbara Philipp) verdächtigt ihren Mann, etwas mit Ina zu haben. Dabei würde er aus Furcht vor seiner ebenso resoluten wie eifersüchtigen Frau nie mehr als einen sündigen Gedanken wagen. Suse versucht Siegurt und Christine aufzuhetzen. Aber Siegurt vertraut ihrem Ehemann, und Christine hält es nicht für möglich, dass ihr frisch Angetrauter Augen für eine andere Frau haben könnte.
Wusch berät mit Nase, Karuso und Wagner, was zu tun ist. Nase gibt zu bedenken, dass die Erpressung vielleicht auch nach Zahlung einer so enormen Summe weitergeht. Deshalb beschließen sie, Ina die Geldübergabe anzukündigen und sie dabei hereinzulegen. Als Nase sie anruft, besteht sie darauf, dass Speedy ihr das Geld überbringen soll. Daraufhin wird Speedy eingeweiht und aufgefordert, Ina mit Chloroform zu betäuben und in einen Kartoffelsack zu stecken. Die anderen vier Männer wollen ihr dann einen gehörigen Schrecken einjagen.
Unmittelbar vor Speedy taucht Suse bei Ina auf, fest überzeugt davon, dass ihr Mann mit ihr verabredet ist. Nun will sie auf ihn warten. Ina befürchtet, dass Suse die Geldübergabe vereitelt und versucht sie aus dem Haus zu drängen. Suse wehrt sich und schlägt Ina bewusstlos. Da kommt Speedy herein.
Kurz darauf erscheinen Nase, Karuso und Wagner und packen den Sack, in dem sie Ina vermuten, in den Kofferraum. Am Ufer eines Flusses laden sie den Sack wieder aus, aber sie geraten in Streit, was mit dem Mädchen geschehen soll. Wusch ist dafür, Ina zu verprügeln und tritt auch gleich auf den Sack ein. Karuso erinnert die anderen daran, dass sie Ina nur erschrecken wollten. Er will nichts mehr mit der Sache zu tun haben und läuft fort. Während die anderen streiten, stößt Wagner gegen den Sack, und der rollt über die Böschung hinunter ins Wasser.
Als Wusch nach Hause kommt, wundert er sich, wieso Suse nicht da ist. Nach ein paar Stunden meldet er sie als vermisst.
Man findet Suses Leiche im See. Sie wurde in einem Sack ertränkt!
Als Ina erfährt, was mit Suse geschehen ist und durchschaut, dass die Männer glaubten, sie sei in dem Sack, geht sie zu Nase und macht ihm klar, dass sie das Geld jetzt erst recht haben will.
Weil Nase, Karuso und Wagner befürchten, dass Speedy sie bei der Polizei verraten könnte, ertränken sie auch ihn im See.
Bei einer Feier auf dem Sportflugplatz verprügelt Siegurt ihren Mann, weil sie dahinter gekommen ist, dass er sie während ihres Kuraufenthalts betrogen hat. Ina lässt Nase einen Zettel geben: „Wo ist Speedy?“ Daraufhin suchen er und Wagner nach ihr. Als Nase und seine Frau zum Auto gehen, werden sie dort von Ina erwartet und sie fragt erneut: „Wo ist Speedy?“ Da kommt Wagner angerannt, reißt Ina vor dem Auto zu Boden und ringt mit ihr. Christine tritt ihm mit dem Absatz ihres hochhackigen Schuhs ins Auge. Er lässt von Ina ab und krümmt sich vor Schmerzen. Nase will einsteigen. „Du fährst nach Hause, ich zur Polizei“, droht Ina und verrät Christine, ihr Mann habe Suse umgebracht. Wild entschlossen verlangt Christine von ihm die Autoschlüssel. „Wo willst du hin?“, stammelt Nase. „Du kannst doch nicht zur Polizei gehen!“ Aber seine Frau lässt sich auf keine Diskussion ein, und er gibt ihr zitternd die Wagenschlüssel. Sie steigt ein, lässt das Fenster herunter und sagt ihm, sie sei schwanger. Ina wird durch die eingeschalteten Scheinwerfer geblendet. Christine gibt Vollgas. Ina schreit auf …
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Die Spießer einer Kleinstadt lassen sich von einer bezaubernden Fremden den Kopf verdrehen. Doch hinter der Fassade der unschuldigen Studentin Ina verbirgt sich eine geldgierige Femme fatale, die sich die Schwäche der Männer gnadenlos zunutze macht. Die ehrenwerten Männer wehren sich, ertränken aber nicht Ina, sondern versehentlich eine der Ehefrauen. Am Ende sorgt die schwangere Christine durch einen als Autounfall getarnten Mord dafür, dass kein Verdacht auf ihren Mann fällt und die Fassade von Anstand und Ordnung wiederhergestellt wird.
Detlev Buck zeigt die Männer als geile Trottel, die Frauen dagegen als willensstarke Macherinnen. Es sind auch zwei Darstellerinnen, die dem Film zum Erfolg verhelfen: Mavie Hörbiger und Anke Engelke.
„LiebesLuder“ ist eine schwarze Satire über Spießbürger und die verlogene Doppelmoral der Gesellschaft.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2003
Detlev Buck (kurze Biografie / Filmografie)
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