Karniggels

Karniggels

Karniggels

Originaltitel: Karniggels – Regie: Detlev Buck, Hans-Erich Viet – Drehbuch: Detlev Buck, Wolfgang Sieg – Kamera: Roger Heeremann – Schnitt: Sybille Windt – Musik: Detlef Petersen – Darsteller: Axel Altmann, Willy Bartelsen, Brigitte Böttrich, Inga Busch, Edda Dohrmann-Pastor, Peter Groß, Walter Jacob, Julia Jäger, Bernd Michael Lade, Ingo Naujoks, Jan Schaefer u.a. – 1991; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Auf der Polizeischule ist Köppe zu schüchtern, um seine tüchtige Mitschülerin Nina Steenhagen zu umwerben. Nach der Ausbildung wird er nach Barmstedt geschickt. Der Schlachter Elle, der ihn zunächst nicht ernst nimmt, freundet sich mit ihm an. Als Annarina, der verwöhnten Tochter einer reichen Familie, das Auto gestohlen wird, lernt Köppe sie kennen, und sie verdreht ihm den Kopf ...
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Kritik

"Karniggels" ist eine skurrile, hintergründig-humorvolle, lakonisch-unaufgeregt inszenierte Land- bzw. Polizeikomödie von Detlev Buck über das Leben in der norddeutschen Provinz.
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Horst Köpper („Köppe“ – Bernd Michael Lade) besucht die Polizeischule. Er verliebt sich in seine tüchtige Mitschülerin Nina Steenhagen (Julia Jäger), ist aber zu schüchtern und besitzt zu wenig Selbstvertrauen für eine erfolgreiche Umwerbung. Nach der Ausbildung würde Köppe gern in einer Großstadt leben, aber er wird nach Barmstedt geschickt. Dort wuchs er auf einem kleinen Bauernhof auf, der inzwischen neben einer stark befahrenen Durchgangsstraße liegt.

Bei der ersten Fahrzeugkontrolle merkt Köppe, dass er nicht ernst genommen wird. Der unkonventionelle Schlachter Elle (Ingo Naujoks), der am Steuer sitzt, zeigt seine Papiere erst, als ihn ein gestandener Wachtmeister dazu auffordert.

Innerhalb von zwei Wochen werden im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers drei Kühe auf der Weide zerstückelt. Köppe legt sich nachts auf die Lauer – und stellt Elle auf einer Kuhweide. Der Schlachter will sich nicht abführen lassen, aber mit einem in der Polizeischule gelernten Griff wirft Köppe ihn zu Boden. Dadurch verschafft sich der Polizeianwärter Respekt, und Elle merkt, dass er sich doch rechtfertigen muss. Er behauptet, er sei mit dem Auto liegen geblieben und zu Fuß unterwegs gewesen, um einen Abschleppwagen zu holen. Das glaubt Köppe zunächst nicht, aber Elle führt ihn zu seinem Wagen, und der springt tatsächlich nicht an.

Die beiden grundverschiedenen jungen Männer werden Freunde.

Nachdem Annarina (Inga Busch), die verwöhnte Tochter einer reichen Familie, auf dem Polizeirevier den Diebstahl ihres Golf Cabrio angezeigt hat, fordert der Reviervorsteher (Willy Bartelsen) Köppe auf, sie nach Hause zu fahren. Dessen Auto ist voller Fliegen, weil ihm sein kleiner Bruder einen Streich spielte und eine Schachtel voller Maden unter dem Beifahrersitz versteckte. Um Annarina, ihren Bruder (Jan Schaefer) und ihre Eltern (Edda Dohrmann-Pastor, Peter Groß) zu beeindrucken, versichert Köppe, er werde den Autodiebstahl rasch aufklären.

Am nächsten Tag lässt Annarina sich von ihm zum Reitunterricht fahren, obwohl sie auch den Wagen ihrer Mutter hätte benutzen können. Sie macht sich einen Spaß daraus, den schüchternen Polizisten zu bezirzen und küsst ihn zum Abschied. Damit verdreht sie ihm vollends den Kopf.

Anschließend will Köppe noch kurz bei Elle vorbeischauen. Er findet ihn in seiner Werkstatt, wo er Annarinas umgespritztem Cabrio gerade neue Nummernschilder anschraubt. Elle muss mit aufs Revier kommen und dort sein Geständnis zu Protokoll geben. Stolz fährt Köppe zu Annarina, um die Erfolgsmeldung zu überbringen. Annarinas Eltern geben gerade eine große Party. Der Vater meint gelangweilt, die Angelegenheit sei längst mit der Versicherung geklärt, und Annarina interessiert sich auch nicht weiter für ihr Auto, sondern mehr für ihren Verlobten (Tobias Kruess).

Enttäuscht darüber, an einem Abend zwei vermeintliche Freunde verloren zu haben, fährt Köppe zu einer Tankstelle und überredet die Frau am Nachtschalter (Elisabeth Richter), ihm ein Sixpack Bier zu verkaufen, obwohl dies um diese Uhrzeit verboten ist.

Nachdem er das Bier getrunken hat, gerät er in eine Verkehrskontrolle, die ausgerechnet von Nina Steenhagen durchgeführt wird. Als sie ihn erkennt und merkt, dass er alkoholisiert ist, will sie ihn weiterfahren lassen, aber da taucht ihr Kollege auf und riecht sofort das Bier. Köppe gibt Gas und flüchtet auf einen Feldweg, wo er die ganze Nacht über ausharrt.

Als am nächsten Morgen Ninas Kollege beim Polizeirevier vorfährt, läuft Köppe hinaus und fährt mit einem VW-Bus der Polizei los. Unterwegs hält er neben zwei zusammengestoßenen Autos. Statt die beiden Kontrahenten (Dieter G. Knichel, Sylvia Kuehl) über den Unfallhergang zu befragen, fordert Köppe sie auf, sich nebeneinander zu stellen und anzulächeln. Nachdem er sie so fotografiert hat, fährt er weiter und führt eine absurde Verkehrskontrolle durch, die zu einem langen Stau führt.

Schließlich fährt er zu Elle, aber dort wird er von zwei Beamten abgeführt.

Nachdem er vom Dienst suspendiert wurde, besorgt er sich von einem Kleinganoven (Karl Knieser) billigen Modeschmuck und verhökert diesen auf einem Jahrmarkt, obwohl er keinen Gewerbeschein besitzt. Bei einer Polizeikontrolle fliegt er auf.

Daraufhin verschafft Elle ihm Arbeit im Schlachthof und lässt ihn bei sich wohnen.

Nina Steenhagen, die sich einsam fühlt, fährt nach Barmstedt und fragt bei Elle nach Köppe, der gerade im Garten zwei Fische räuchert …

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„Karniggels“ ist eine skurrile, hintergründig-humorvolle Land- bzw. Polizeikomödie über das Leben in der norddeutschen Provinz. Detlev Buck und Hans-Erich Viet haben sie lakonisch-unaufgeregt inszeniert.

Übrigens ist Detlev Buck kurz als Postbote zu sehen.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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