Georg Hermann

Georg Hermann (bürgerlich: Georg Hermann Borchardt) wurde am 7. Oktober 1871 in Berlin als jüngstes von sechs Kindern einer alteingesessenen jüdischen Familie geboren. Bei den Eltern handelte es sich um den Kaufmann Hermann Borchardt (1830 – 1890) und dessen Ehefrau Bertha, eine geborene Levin (1835 – 1910). Georg Hermanns acht Jahre älterer Bruder Ludwig Borchardt (1863 – 1938) machte sich als Ägyptologe und Archäologe einen Namen.

Nach einer kaufmännischen Lehre hörte Georg Hermann Borchardt von 1896 bis 1899 literarische, kunstgeschichtliche und philosophische Vorlesungen. Schließlich arbeitete er im Statistischen Amt Berlin, schrieb für Zeitungen und Zeitschriften und reüssierte als Schriftsteller. 1909 gehörte Georg Hermann zu den Gründungsmitgliedern des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller und amtierte dann von 1910 bis 1913 als Vorsitzender.

Vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs zog Georg Hermann von Berlin nach Neckargemünd, eine Stadt zehn Kilometer flussaufwärts von Heidelberg.

Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 floh Georg Hermann vor den Nationalsozialisten in die Niederlande. Bei den öffentlichen Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 wurden auch seine Werke ins Feuer geworfen.

Am 10. Mai 1940 überfiel die Wehrmacht allerdings die Niederlande, und die Besatzer zwangen Georg Hermann Anfang 1943, von Hilversum nach Amsterdam umzuziehen. Von dort brachten ihn die Deutschen ins Durchgangslager Westerbork, und am 16. November 1943 deportierten sie ihn nach Auschwitz, wo der Transport am Tag darauf eintraf. Georg Hermann starb wahrscheinlich am 19. November in der Gaskammer.

© Dieter Wunderlich 2021

Georg Hermann: Die Nacht des Doktor Herzfeld

James Salter - Cassada
Obwohl James Salter lakonisch und sachlich konzentriert erzählt, ist der Stil des Fliegerromans "Cassada" nicht frei von Pathos.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Aber zuletzt dauerte es schon zwei Monate, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte: Aus familiären Gründen habe ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik reduziert.