Crazy

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Crazy

Originaltitel: Crazy - Regie: Hans-Christian Schmid - Drehbuch: Hans-Christian Schmid und Michael Gutmann, nach dem autobiografischen Roman "Crazy" von Benjamin Lebert - Kamera: Sonja Rom - Schnitt: Hansjörg Weißbrich - Musik: Kai Fischer und Christoph Kaiser - Darsteller: Robert Stadlober, Tom Schilling, Oona Devi Liebich, Julia Hummer, Dagmar Manzel, Burghart Klaußner u.a. - 2000; 95 Minuten

Inhaltsangabe

Mit 16 kommt der Halbseitenspastiker Benjamin Lebert auf ein Internat, wo er die Unterprima nachholen und das Abitur machen soll. Benni interessiert sich jedoch weniger für den Unterrichtsstoff, als für die Frage, was es bedeutet, erwachsen zu werden. Das wollen auch seine fünf Schulfreunde wissen. Deshalb klettern sie nachts heimlich in den Mädchentrakt und sehen sich im Ort eine Striptease-Show an.
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Kritik

Die Episoden von "Crazy" bleiben im Standardrepertoire des "Coming-of-Age"-Genres. Allerdings wird auch gar nicht versucht, aus Bennis Erlebnissen etwas Bedeutendes zu machen. Dieses Unambitionierte gibt dem Film etwas Lakonisches und Selbstironisches.
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Kurz nach der Veröffentlichung des autobiografischen Romans „Crazy“ von Benjamin Lebert adaptierte Hans-Christian Schmid die Geschichte fürs Kino.

Der sechzehnjährige Benjamin („Benni“) Lebert, die Hauptfigur, wird durch eine Körperbehinderung als Außenseiter charakterisiert. Doch während eines Internatsaufenthalts erkämpft er sich seinen Platz in einer Clique, die wie er herauszufinden versucht, was es bedeutet, erwachsen zu werden und ihre ersten Erfahrungen sammelt.

Crazy ist eine Geschichte über die Melancholie und die gleichzeitige Komik des Erwachsenwerdens. Eine Geschichte über die Anstrengungen, die Benjamin unternimmt, um einen Platz im Leben zu finden. Über Enttäuschungen und Rückschläge, aber auch über den Spaß, den er dabei mit seinen Freunden hat. (Hans-Christian Schmid)

Eine Entwicklung ist jedoch im Verlauf der Geschichte allenfalls in Ansätzen auszumachen: Weder für die Schule noch fürs Leben scheint Benni am Ende viel gelernt zu haben. Dazu bleiben die einzelnen Episoden zu sehr am Standardrepertoire des „Coming-of-Age“-Genres. Allerdings versucht Hans-Christian Schmid auch gar nicht, aus Bennis Erlebnissen etwas Bedeutendes zu machen, sondern er setzt sie eher beiläufig in Szene, und Sonja Rom hat auch nicht den Ehrgeiz, durch spektakuläre Effekte in der Kameraführung aufzufallen. Dieses Unambitionierte gibt dem Film etwas Lakonisches und Selbstironisches. Deshalb ärgert man sich auch nicht über das Klischeehafte, sondern amüsiert sich mit den Jugendlichen.

Hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung Robert Stadlobers.

Darsteller und ihre Rollen in „Crazy“:

  • Robert Stadlober (Benjamin Lebert)
  • Tom Schilling (Janosch Schwarze)
  • Can Taylanlar (Troy)
  • Christoph Ortmann („Kugli“)
  • Joseph Bolz („Der dünne Felix“)
  • Willy Rachow (Florian)
  • Oona Devi Liebich (Malen)
  • Julia Hummer (Marie)
  • Karoline Herfurth (Anne)
  • Dagmar Manzel (Juliane Lebert)
  • Burghart Klaußner (Klaus Lebert)
  • Mira Bartuschek (Paula Lebert)
  • Jörg Gudzuhn (Falkenstein)
  • Katharina Müller-Elmau (Frau Westphalen)
  • Irene Kugler (Frau Bachmann)
  • Germain Wagner(Richter)
  • Nicolas Romm (Richi)
  • Andreas Schmidt (Ricardo)
  • Franziska Schlattner (Isabelle)
  • Maximilian von Pufendorf (Carsten)
  • Alexandra Maria Lara (Melanie)
  • Cornelia De Pablos (Laura)
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

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