Loïe Fuller


Marie Louise Fuller – Künstlername: Loïe Fuller – wurde am 15. Januar 1862 in Fullersburg/Illinois geboren.

Im Alter von 16 bis 29 Jahren trat die Autodidaktin als Sängerin und Neben­darstellerin in der Vaudeville-Szene auf. Bei einer Aufführung der Operette „L’Oncle Célestin“ / „Uncle Celestine“ von Edmond Audran aus dem Jahr 1891 wagte sie sich an einen Schlangentanz auf der Bühne. Mit der Inszenierung kam Loïe Fuller nach Boston und New York. In The Theater at Madison Square Garden fand am 29. Februar 1892 die Premiere ihres „Serpentine Dance“ nach Musik von Érnest Gillet statt.

Noch im selben Jahr reiste sie nach Europa. Zunächst trat sie im Varieté „Wintergarten“ in Berlin auf. Ende 1892 debütierte Loïe Fuller in den „Folies Bergère“ in Paris – und blieb dort aufgrund des Erfolgs bis 1899.

Die Avantgardistin entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Tänzerinnen der Belle Époque und gilt als Wegbereiterin des modern dance. Sie arbeitete mit wallenden Kleidern und Schleiern, deren Stoffbahnen sie während ihrer Drehungen mit Holzstäben in den Händen so weit wie möglich ausbreitete, um sich aus dem stämmigen Körper zu befreien und immer wieder neue fließend-bewegte Jugendstil-Formen zu erzeugen. Dabei ließ sich die Pionierung multimedialer Künste, die bis zu 25 Bühnentechniker beschäftigte, so mit farbigem Licht anstrahlen, dass der Stoff durchleuchtet wurde. 1893 meldete sie das Tanzkostüm und einige der technischen Bühnenvorrichtungen zum Patent an.

Henri de Toulouse-Lautrec malte Loïe Fuller und verehrte sie ebenso wie der Bildhauer Auguste Rodin und der Dichter Stéphane Mallarmé.

Am 4. März 1895 tanzte Loïe Fuller in der Comédie-Parisienne die lyrische Pantomime „Salomé“ von Charles H. Meltzer und Paul-Armand Silvestre nach Musik von Gabriel Pierné.

Sie unternahm Tourneen in den USA, in Lateinamerika und in Südeuropa. Auf der Pariser Weltausstellung vom 15. April 1900 bis 12. November 1900 stand Loïe Fuller ein von dem Architekten Henri Sauvage entworfenes Theater zur Verfügung.

Von 1902 an scharte Loïe Fuller eine Compagnie Nachwuchs­tänzerinnen um sich.

1904 führte sie fluoreszierende Effekte ein („Radium Dance“).

Am 9. November 1907 wurde im Théâtre des Arts in Paris die von Robert d’Humières inszenierte „Tragédie de Salomé“ uraufgeführt, eine Pantomime in zwei Akten, bei der Loïe Fuller zur Musik von Florent Schmitt tanzte.

Im Jahr darauf veröffentlichte sie die Autobiografie „Quinze ans de ma vie“.

Loïe Fuller choreografierte Ballette, arbeitete an Filmen mit und förderte andere Tänzerinnen wie Ōta Hisa („Madame Hanako“, 1868 – 1945), Kawakami Sadayakko (1871 – 1946), Maud Allan (1873 – 1956) und Isadora Duncan (1877 – 1927).

Am 1. Januar 1928 starb Loïe Fuller in Paris.


Stéphanie Di Giusto drehte über Loïe Fuller den Kinofilm „Die Tänzerin“ mit der französischen Sängerin SoKo in der Titelrolle.

© Dieter Wunderlich 2017

Stéphanie Di Giusto: Die Tänzerin

Laetitia Colombani - Das Mädchen mit dem Drachen
Laetitia Colombani hält die Darstellung kurz, knapp und schnörkellos. Allerdings bleibt dabei auch wenig Raum für Nuancen, Reflexionen und Tiefgang. Empfehlenswert ist die leichte und unterhaltsame Lektüre, weil "Das Mädchen mit dem Drachen" am extremen Beispiel der indischen Gesellschaft die Entrechtung von Frauen thematisiert und dazu ermutigt, sich dagegen aufzulehnen.
Das Mädchen mit dem Drachen

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.