The Cooler. Alles auf Liebe

The Cooler. Alles auf Liebe

The Cooler. Alles auf Liebe

The Cooler. Alles auf Liebe – Originaltitel: The Cooler – Regie: Wayne Kramer – Drehbuch: Frank Hannah, Wayne Kramer – Kamera: James Whitaker – Schnitt: Arthur Coburn – Musik: Mark Isham – Darsteller: William H. Macy, Alec Baldwin, Maria Bello, Shawn Hatosy, Ron Livingston, Paul Sorvino, Estella Warren, Arthur J. Nascarella, Joey Fatone u.a. – 2003; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Shelly Kaplow, der Besitzer des "Golden Shangri-la" in Las Vegas, hält nichts von den Themenparks, mit denen der Massentourismus angelockt wird. Um zu hohe Spielgewinne zu verhindern, beschäftigt er einen sog. Cooler, einen Pechvogel namens Bernie Lootz, dessen Nähe genügt, um eine Glückssträhne zu beenden. Bernie will Las Vegas jedoch in wenigen Tagen verlassen. Um ihn davon abzubringen, beauftragt Shelly eine Serviererin, sich an Bernie heranzumachen – doch das Liebesglück beendet dessen Befähigung zum Cooler ...
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Kritik

"The Cooler. Alles auf Liebe" handelt von zwei in Las Vegas gestrandeten einsamen Personen und ist ein Abgesang auf die von Mafiosi beherrschte "Sin City", aus der inzwischen ein riesiges Disneyland für den Massentourismus geworden ist.
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Der Pechvogel Bernie Lootz (William H. Macy) ist im Kasino „Golden Shangri-la“ in Las Vegas als sogenannter Cooler tätig: Sobald ein Spieler zu viel gewinnt, nähert er sich ihm und beendet durch seine bloße Anwesenheit die Glückssträhne. Auf diese Weise arbeitet Bernie bei dem Besitzer Shelly Kaplow (Alec Baldwin) die Spielschulden ab, die er vor sechs Jahren machte. Bernie hinkt, denn Shelly zertrümmerte ihm damals mit einem Baseballschläger die rechte Kniescheibe. In Kürze sind die vollen sechs Jahre um. Shelly versucht, seinen Cooler zum Weitermachen zu überreden, aber Bernie will Las Vegas so schnell wie möglich verlassen.

An einem der letzten Tage begegnet Bernie der attraktiven Nathalie Belisario (Maria Bello), die als Serviererin im „Golden Shangri-la“ arbeitet. Er verliebt sich in sie und kann sein Glück nicht fassen, als sie seine Gefühle zu erwidern scheint und mit ihm ins Bett geht. Schon lange habe er keine Frau mehr berührt, gesteht er ihr. Was er nicht ahnt: Die Siebenundzwanzigjährige, die vor zehn Jahren ihren einjährigen Sohn zur Adoption freigegeben hatte und mit Karriereträumen nach Las Vegas gekommen war, erhielt von Shelly 3000 Dollar dafür, dass sie Bernie davon abhält, aus Las Vegas abzureisen.

Den nach jahrelangen Auftritten im „Golden Shangri-la“ abgetakelten und heroinsüchtigen Lounge-Sänger Buddy Stafford (Paul Sorvino) tötet Shelly mit einem „goldenen Schuss“. Das hält er für eine gute Tat, weil Buddy eine Beendigung seines Engagements niemals verkraftet hätte.

Das „Golden Shangri-la“ gilt als letztes traditionell geführtes Kasino in Las Vegas. Shelly verabscheut die Themenparks mit Rummelplatz-Atmosphäre, die das breite Publikum anlocken. Statt vieler Touristen, die ein paar Dollar riskieren, bevorzugt er Spieler, denen es nichts ausmacht, einige Tausender zu verzocken. Da die anderen Kasinos inzwischen jedoch mehr Geld als das „Golden Shangri-la“ abwerfen, sieht Shellys Partner Nicky Bonnatto (Arthur J. Nascarella) das anders und engagiert den Investor Larry Sokolov (Ron Livingston), der das „Golden Shangri-la“ zum Event-Tempel mit Achterbahn umbauen lassen will. Vergeblich bemüht Nicky sich, zwischen Shelly und Larry zu vermitteln: Deren Vorstellungen sind zu verschieden.

Ausgerechnet in dieser Situation verliert Bernie aufgrund seiner neuen Liebe die Fähigkeit, als Cooler Glückssträhnen zu beenden. Rasch addieren sich die Verluste. Larry spottet über die altmodische Masche mit dem Cooler; er würde stattdessen auf neuartige Methoden wie unterschwellige Mantras in der Musikberieselung setzen.

Bernie bekommt von der Auseinandersetzung kaum etwas mit. Er schwelgt im Liebesglück, das er sich auch nicht vermiesen lässt, als sein missratener Sohn Mikey (Shawn Hatosy) auftaucht und seinen Vater anpumpt, obwohl er den Verlierer verachtet. Bernie gibt ihm seine gesamten Ersparnisse: 3000 Dollar. Damit will Mikey angeblich die Krankenhausrechnung für die bevorstehende Entbindung seiner Freundin Charlene (Estella Warren) bezahlen. Doch stattdessen setzen Mikey und Charlene das Geld im „Golden Shangri-la“ und sprengen die Bank, indem sie mit gezinkten Würfeln spielen. Larry will die Polizei rufen, aber Shelly zieht es vor, das Problem auf „herkömmliche“ Art zu lösen: Er lässt das Paar von zwei Rausschmeißern in ein Hinterzimmer bringen und verprügelt Mikey eigenhändig. Bernie eilt hin und setzt sich für seinen Sohn ein. Selbst als Shelly Charlene das Kissen aus dem Kleid reißt, mit dem sie die Schwangerschaft vortäuschte, bleibt Bernie dabei: Er steht für seinen Sohn gerade, und obwohl dem Kasino aufgrund der rechtzeitigen Entdeckung des Betrugs kein Schaden entstand, ist er bereit, auch noch 150 000 Dollar für Mikey abzuarbeiten. „Dafür bekommst du nur sein Leben!“, erklärt ihm Shelly und zertrümmert Mikey zum Abschluss mit einem Baseballschläger die Kniescheibe.

Als Shelly herausfindet, warum Bernie nicht mehr als Cooler funktioniert, lässt er Nathalie ins Büro bringen. Sie sollte zwar mit dem Pechvogel ins Bett gehen, aber keine wirkliche Romanze mit ihm anfangen. Nathalie steht zu ihrer Liebe, aber Shelly zwingt sie mit Drohungen, sich auf der Stelle von Bernie zu trennen. Sie hinterlässt ihrem Geliebten einen Abschiedsbrief. Kurz darauf kehrt sie jedoch zu ihm zurück.

Das bleibt Shelly nicht verborgen. Mit zwei Leibwächtern dringt er in das von Bernie und Nathalie bewohnte Motelzimmer ein und schleudert die Frau in einen Wandspiegel, dessen Scherben ihr das Gesicht zerschneiden. Als Bernie kommt, gesteht Nathalie ihm, warum sie sich an ihn heranmachte. Bernie bringt sie erst einmal ins Krankenhaus, damit die Wunden genäht werden. Er glaubt unbeirrbar an ihre Liebe und an sein Glück.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Nathalie gibt ihm die 3000 Dollar, die sie von Shelly bekam. Damit sprengt Bernie im „Golden Shangri-la“ die Bank. Larry will ihn stoppen, aber Shelly schlägt seinen Rivalen nieder und lässt Bernie machen.

Mit dem vielen Geld verlassen Bernie und Nathalie Las Vegas. Als sie unterwegs anhalten, werden sie von einem Gangster im Auftrags Larrys mit vorgehaltener Pistole aus dem Wagen geholt und müssen sich hinknien. Bevor der Auftragskiller abdrücken kann, wird er von einem zufällig vorbeikommenden betrunkenen Autofahrer totgefahren.

Shelly hat nicht so viel Glück: Nicky Bonnatto erschießt ihn, damit Larry das „Golden Shangri-la“ übernehmen kann.

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„The Cooler. Alles auf Liebe“ handelt von zwei in Las Vegas gestrandeten einsamen Personen – das erinnert an „Leaving Las Vegas – und ist ein Abgesang auf die von Mafiosi wie Bugsy Siegel konzipierte „Sin City“, aus der inzwischen ein riesiges Disneyland für den Massentourismus geworden ist.

Die Dreharbeiten fanden in Las Vegas und in Reno, Nevada, statt. „The Cooler. Alles auf Liebe“ ist der Debütfilm von Wayne Kramer. Für die Rolle des Kasinobesitzers erhielt Alec Baldwin eine „Oscar“-Nominierung.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Las Vegas

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Saskia Hennig von Lange versetzt sich mit stupendem Einfühlungsvermögen in die Gedankenwelt der Charaktere ihres Romans "Zurück zum Feuer" und entwickelt die bizarre, tragikomische Geschichte im ständigen Wechsel zwischen zwei Zeitebenen und drei Perspektiven. Die Form der absatzlosen Satzkaskaden entspricht dem pausenlos laufenden Gedankenfluss der Figuren. Weitab vom Mainstream ist "Zurück zum Feuer" Literatur auf hohem Niveau.
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