Karlrobert Kreiten


Karlrobert Kreiten wurde am 26. Juni 1916 in Bad Godesberg als Sohn des holländischen Konzertpianisten Theo Kreiten und dessen Ehefrau, der Sängerin Emmy Liebergesell, geboren. Im Jahr darauf zog die Familie nach Düsseldorf, wo Theo Kreiten am Robert-Schumann-Konservatorium unterrichtete.

Im Alter von sechzehn Jahren gewann Karlrobert Kreiten als jüngster von über 250 Teilnehmern einen internationalen Klavierwettbewerb in Wien.

In Heidelberg, wo er ein Konzert geben wollte, wurde Karlrobert Kreiten am 3. Mai 1943 von der Gestapo festgenommen:

Eine Freundin seiner Mutter hatte ihn denunziert, nachdem er sich kritisch über den Nationalsozialismus und pessimistisch über den Verlauf des Krieges geäußert hatte. Wegen Wehrkraftzersetzung verurteilte ihn der Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tod. Der hochbegabte siebenundzwanzigjährige Pianist wurde am 7. September 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

1987 deckte „Der Spiegel“ auf, dass der Journalist Werner Höfer das Todesurteil gegen Karlrobert Kreiten in einem Artikel im „Zwölf-Uhr-Blatt“ vom 20. September 1943 befürwortet hatte. Daraufhin musste Werner Höfer die Moderation der Fernsehsendung „Internationaler Frühschoppen“ am 22. Dezember 1987 abgeben.

Kreiten war eines der größten Klaviertalente, die mir persönlich begegnet sind. Wäre er nicht durch das Nazi-Regime kurz vor Kriegsende hingerichtet worden, so hätte er […] seinen Platz als einer der größten deutschen Pianisten eingenommen. Er bildete die verlorene Generation, die fähig gewesen wäre, in der Reihe nach Kempff und Gieseking zu folgen. (Claudio Arrau)

Karlrobert Kreiten soll das Vorbild gewesen sein für die Figur Rudolf Lewanski in der Novelle „Das Konzert“ von Hartmut Lange.

© Dieter Wunderlich 2007

Hartmut Lange: Das Konzert

Marco Balzano - Ich bleibe hier
Marco Balzano verknüpft in seinem Roman "Ich bleibe hier" historische Tatsachen mit einer fiktiven Handlung, konkretisiert auf diese Weise die tragischen Entwicklungen und macht daraus eine zeitlose, eindringliche – und keineswegs deprimierende – Geschichte über politische und unternehmerische Rücksichtslosigkeit, kulturelle Identität, Widerstand und Entwurzelung.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Aber zuletzt dauerte es schon zwei Monate, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte: Aus familiären Gründen habe ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik reduziert.