Children of Men

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Children of Men

Originaltitel: The Children of Men – Regie: Alfonso Cuarón – Drehbuch: Alfonso Cuarón, Timothy J. Sexton, David Arata, Mark Fergus, Hawk Ostby, nach dem Roman "The Children of Men" von Phyllis Dorothy James – Kamera: Emmanuel Lubezki – Schnitt: Alfonso Cuarón, Alex Rodríguez – Musik: John Tavener – Darsteller: Clive Owen, Michael Caine, Philippa Urquhart, Julianne Moore, Pam Ferris, Clare-Hope Ashitey, Jacek Koman, Denise Mack, Peter Mullan, Oana Pellea, Danny Huston u.a. – 2006; 100 Minuten

Inhaltsangabe

2027 stemmt sich nur noch England in Form eines Polizeistaates gegen die Anarchie und den Terrorismus in der Welt. Die Menschheit droht auszusterben, denn seit 18 Jahren wurde kein Kind mehr geboren. Der frühere Aktivist Theo Faron, der die Hoffnung auf eine bessere Welt aufgegeben hat, soll eine illegale Einwanderin zur Küste bringen. Unterwegs merkt er, dass sie schwanger ist. Sie hofft, an Bord der "Tomorrow" zum "Human Project" gebracht zu werden ...
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Kritik

Die Verfilmung des apokalyptischen SF-Thrillers "The Children of Men" von P. D. James ist zwar optisch weitgehend gelungen, aber der Plot dieser dystopischen Weihnachtsgeschichte ist recht simpel.
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Im Jahr 2027 herrschen überall in der Welt Anarchie, Verwüstung und Terrorismus. Nur England stemmt sich noch in Form eines Polizeistaates dagegen. Das faschistische Regime hat sich gegen das Ausland abgeschottet. Illegale Einwanderer werden in Käfige und Lager gesperrt. Paramilitärische Polizeieinheiten kontrollieren London, und alle paar hundert Meter wurden Straßensperren errichtet. Ein Fanatiker erschießt den jüngsten Menschen auf Erden, einen Achtzehnjährigen namens Baby Diego (Juan Gabriel Yacuzzi). Die Menschheit droht auszusterben, denn seit achtzehn Jahren wurde kein Kind mehr geboren.

Früher einmal kämpfte Theo Faron (Clive Owen) zusammen mit seiner damaligen Frau Julian (Julianne Moore) für eine bessere Welt, aber seit ihr Sohn Dillen 2008 bei einer Grippe-Pandemie starb, sieht er darin keinen Sinn mehr. Des Lebens überdrüssig geht er einer langweiligen Beamtentätigkeit nach. Wenn in einem Imbiss in der Fleet Street, den er gerade verlassen hat, eine Bombe explodiert, schaut er kaum hin: Terroranschläge gehören 2027 zum Alltag in London. Er lebt nur auf, wenn er seinen Freund besucht, den Alt-Hippie Jasper (Michael Caine), der in einer im Wald versteckten Hütte haust, heimlich Joints raucht, in voller Lautstärke „Ruby Tuesday“ von „The Rolling Stones“ hört und seine Frau Janice (Philippa Urquhart) liebevoll pflegt, eine ehemalige Journalistin, die seit einer Folterung komatös im Rollstuhl sitzt.

Aus seiner Lethargie wird Theo durch vermummte junge Männer herausgerissen, die ihn auf offener Straße entführen. Sie gehören zu den „Fishes“, einer Untergrundorganisation, die mit Bombenanschlägen gegen das Regime rebelliert. Bei der Anführerin handelt es sich um Theos frühere Ehefrau Julian. Sie möchte, dass Theo der illegalen schwarzen Einwanderin Kee (Clare-Hope Ashitey) Transitpapiere besorgt, damit sie sich zur Küste bei Canterbury absetzen kann, von wo aus sie an Bord des Schiffes „Tomorrow“ zum „Human Project“ gebracht werden soll. 5000 Pfund bieten die „Fishes“ Theo dafür.

Nach anfänglichem Zögern sucht Theo seinen einflussreichen Cousin Nigel (Danny Huston) im Ministerium auf und erzählt ihm, er habe eine neue Geliebte, die ihren todkranken Bruder noch einmal besuchen wolle und deshalb Transitpapiere bräuchte. Weil ihm Nigel aufgrund der Lügengeschichte ein Doppelvisum verschafft, bleibt Theo nichts anderes übrig, als Kee zu begleiten.

Ein Fahrer soll ihn, Kee, Julian und Kees Betreuerin Miriam (Pam Ferris) erst einmal zu einem Stützpunkt der Fishes auf der Farm des englisch-polnischen Paares Emily und Tomasz (Denise Mack, Jacek Koman) bringen. In einem Wald werden sie von Terroristen angegriffen. Julian kommt dabei ums Leben. Kurz darauf hält eine Polizeistreife den Wagen an. Der Fahrer erschießt die beiden Beamten.

Im Stall der Farm knöpft Kee ihr Kleid auf und zeigt Theo, dass sie im achten Monat schwanger ist. Als er sie nach dem Vater fragt, meint sie spaßeshalber, sie sei noch Jungfrau, aber dann gibt sie zu, zum Zeitpunkt der Empfängnis mit mehreren Männern geschlafen zu haben und es nicht zu wissen.

Als Theo merkt, dass die Fishes die Schwangere für ihre politischen Aktionen missbrauchen wollen, flieht er mit ihr und Miriam, von der er inzwischen weiß, dass sie Hebamme ist. Zuflucht finden sie bei Jasper. Aber es dauert nicht lang, bis die Alarmanlage losgeht und Jasper auf den Überwachungsmonitoren sieht, dass Polizeieinheiten anrücken. Theo, Kee und Miriam verstecken sich im Wald. Jasper vergiftet Janice und seinen Hund mit dem Suizid- und Sterbehilfe-Set „Quietus“. Dann tritt er den Polizisten furchtlos entgegen, um sie in die falsche Richtung zu weisen. Wie erwartet, wird er erschossen.

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Jasper verwies die Flüchtlinge an Syd (Peter Mullan), einen Beamten der Einwanderungsbehörde, der von Jasper selbst angebautes Marihuana bezogen hatte. Theo soll ihm ausrichten, er sei ein „Faschistenschwein“. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei um ein zwischen Syd und Jasper vereinbartes Codeword handelt. Syd schmuggelt Kee, Theo und Miriam in einen Gefangenentransport, der Richtung Küste unterwegs ist. Bei einer Kontrolle wird Miriam aus dem Bus gezerrt. Bei Kee fangen während der Fahrt die Wehen an.

In einem Gefangenenlager in Bexhill werden Theo und Kee von einer Kontaktperson namens Marichka (Oana Pellea) in ein Zimmer gebracht. Kee kommt auf dem Fußboden mit einer Tochter nieder.

Am nächsten Morgen werden sie von Syd geweckt, der inzwischen aus den Nachrichten erfahren hat, dass sowohl die Regierung als auch die „Fishes“ nach Theo und Kee suchen. Er will sich die hohe Belohnung verdienen, die auf sie ausgesetzt ist, aber Marichka hilft den beiden, ihm zu entkommen.

„Fishes“-Aktivisten greifen das Lager an, und es kommt zu einem erbitterten Krieg zwischen den Aufständischen und der englischen Armee, bei dem viele Menschen sterben und ein Haus nach dem anderen zerstört wird. In dem Chaos gelingt es Theo und Kee, mit dem Säugling in einem unterirdischen Kanal auf einen Kahn zu kommen, und obwohl Theo von einem Projektil in den Bauch getroffen wurde, rudert er noch aus der umkämpften Stadt hinaus in den Ärmelkanal, wo er stirbt.

Kurz darauf taucht die „Tomorrow“ aus dem Nebel auf.

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Der apokalyptische Science-Fiction-Thriller „The Children of Men“ („Children of Men“) des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón basiert auf dem 1992 von Phyllis Dorothy James veröffentlichten gleichnamigen Roman. Es handelt sich um eine dystopische Endzeitvision. Wurden hier Krisen der Gegenwart in die Zukunft projiziert? Die Unfruchtbarkeit der Menschheit, der faschistische Polizeistaat, die Terroristen wirken allerdings plakativ, und der Plot ist recht simpel. Umso aufdringlicher inszeniert Alfonso Cuarón die christliche Symbolik, eine Weihnachtsgeschichte der anderen Art über eine schwangere illegale Einwanderin, die auf der Flucht von einem Mann begleitet wird, der nicht der Vater des Kindes ist, und übrigens auch Züge von Moses aufweist, der das Gelobte Land nicht selbst erreicht.

Die Handlung beginnt betont langsam und lakonisch. Verwackelte Handkamera-Bilder und extrem lange Einstellungen sollen „Children of Men“ dokumentarisch aussehen lassen. (Die minutenlangen Sequenzen, die den Eindruck erwecken, sie seien ohne Schnitte gefilmt worden, sollen am Computer aus mehreren Takes zusammengesetzt worden sein.) Optisch ist „Children of Men“ großenteils empfehlenswert.

Die Dreharbeiten fanden vom 18. November 2005 bis 17. Januar 2006 in England statt. Bis August 2006 dauerte die Nachbearbeitung.

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Inhaltsangabe und Filmkritik: © Dieter Wunderlich 2008

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