Coma

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Coma

Originaltitel: Coma - Regie: Michael Crichton - Drehbuch: Michael Crichton, nach dem Roman "Coma" von Robin Cook - Kamera: Victor J. Kemper (Gerald Hirschfeld) - Schnitt: David Bretherton - Musik: Jerry Goldsmith - Darsteller: Geneviève Bujold, Michael Douglas, Elizabeth Ashley, Rip Torn, Richard Widmark, Lois Chiles, Hari Rhodes, Gary Barton, Frank Downing, Richard Doyle, Alan Haufrect, Lance LeGault, Michael MacRae, Betty McGuire, Tom Selleck u.a. - 1978; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Die junge Chirurgin Susan Wheeler arbeitet in einem Krankenhaus in Boston. Als ihre beste Freundin bei einem Routineeingriff ins Koma fällt, forscht Sue nach der Ursache und stellt fest, dass innerhalb eines Jahres ein Dutzend junger, gesunder Patienten bei geringfügigen Operationen nicht mehr aus der Narkose erwachten. Niemand teilt Sues Verdacht, dass es sich dabei nicht um Unglücksfälle handelte, aber sie lässt nicht locker und gerät dadurch selbst in Lebensgefahr.
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Kritik

Michael Crichton verfilmte den Krankenhaus-Thriller "Coma" von Robin Cook. Langsam und stetig baut sich die Spannung auf ...

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Dr. Susan („Sue“) Wheeler (Geneviève Bujold) arbeitet als erfolgreiche Chirurgin am Boston Memorial Hospital. Sie lebt mit ihrem ehrgeizigen Kollegen Dr. Mark Bellows (Michael Douglas) zusammen – wenn sie sich nicht gerade wieder einmal von ihm getrennt hat, weil er sie aufforderte, ihm ein Bier aus dem Kühlschrank zu bringen. Während Mark sich an den politischen Machenschaften innerhalb der Ärzteschaft des Krankenhauses beteiligt, weil er nur so Karriere machen kann, geht es Sue darum, wie sie den Patienten am besten helfen kann.

Als Nancy Greenly (Lois Chiles), Sues beste Freundin, durch einen Seitensprung schwanger wird, lässt sie im Boston Memorial Hospital einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen, damit ihr Ehemann nichts von ihrer Affäre erfährt. Dr. Richards (Philip G. Brooks) nimmt den Eingriff vor. Obwohl der Anästhesist Dr. Cowans (Tom Borut) keinen Fehler macht, fällt die gesunde Achtundzwanzigjährige unerwartet ins Koma.

Sue ist über den unerklärlichen Gehirntod Nancys erschüttert und versucht, die Ursache herauszufinden. Zu diesem Zweck beschafft sie sich von einer Aushilfe in der EDV (Gary Barton) eine Liste der im letzten Jahr im Boston Memorial Hospital verstorbenen Koma-Patienten. Unter ihnen waren zehn junge gesunde Menschen, die nach geringfügigen Routine-Eingriffen nicht mehr aus der Narkose erwachten. Mark tut das als zufällige Häufung ab und weist seine Geliebte darauf hin, dass am Boston Memorial Hospital 30 000 Operationen pro Jahr durchgeführt werden.

Einen Tag nach Nancy fällt der fünfunddreißigjährige Sean Murphy (Tom Selleck), der sich beim Sport am Knie verletzte, während der Operation ins Koma. Sue fällt auf, dass beide Operationen im OP-Raum 8 durchgeführt wurden.

Dr. George (Rip Torn), der Chefarzt für Anästhesie, verweigert Sue jede Auskunft und beschwert sich über sie beim Leiter der Klinik, Dr. George A. Harris (Richard Widmark). Dr. Harris lässt Sue kommen und stellt sie zur Rede, gibt sich aber verständnisvoll und erklärt ihr Verhalten durch die Erschütterung aufgrund des Gehirntods ihrer besten Freundin.

Als Nancy einige Tage später stirbt, geht Sue in die Pathologie. Der Arzt, der die Leiche seziert (Richard Doyle) und gerade dabei ist, das Gehirn der Toten in Scheiben zu schneiden, stellt nichts Auffälliges fest. Sue fragt ihn, wie man vorgehen müsse, um Patienten während einer Operation zu töten, ohne Spuren zu hinterlassen. Der Pathologe meint, man könne bei der Beatmung während der Narkose Kohlenmonoxid statt Sauerstoff verwenden.

Die Koma-Patienten des Boston Memorial Hospital werden in der Regel in das staatlich geförderte Jefferson-Institut gebracht. Sue überredet Mark, mit ihr hinzufahren. Zu ihrer Verwunderung gibt es in dem riesigen Gebäudekomplex keine Ärzte. Eine resolute Krankenpflegerin namens Emerson (Elisabeth Ashley) verweigert Sue zwar den Zutritt, verweist sie aber auf die wöchentlichen Führungen.

Zurück im Boston Memorial Hospital steht Sue einmal zufällig neben dem Techniker Kelly (Frank Downing). Der flüstert ihr unauffällig zu, er könne ihr abends im Maschinenraum zeigen, was mit einigen der Patienten während der Operation geschah. Kurz bevor Sue zu ihm kommt, wird Kelly von einem Kollegen mit einem Eimer Wasser übergossen und mit einem Besenstiel so gegen einen offenen elektrischen Schaltschrank gedrückt, dass der Strom durch seinen Körper fließt. Sue sieht gerade noch, wie Kelly tot zusammenbricht. Angeblich handelte es sich um den Betriebsunfall eines Alkoholkranken. Sue entdeckt eine Gasleitung, die vom Keller durch die Versorgungsschächte in den Operationssaal 8 führt.

Kellys Mörder verfolgt nun auch Sue. Sie flieht in die Anatomie und versteckt sich zwischen den zahlreichen Leichen. Auf diese Weise entkommt sie und erzählt zu Hause Mark, was sie erlebt hat. Mark versucht, sie zu beruhigen und telefoniert dann mit seinem Chef, der ihm dringend geraten hatte, seine Geliebte von ihren angeblich wahnhaften Nachforschungen abzubringen. Sue hört ihn am Telefon und läuft entsetzt aus seiner Wohnung.

An der nächsten Führung im Jefferson Institut nimmt Sue teil: Koma-Patienten, die von ihren Angehörigen besucht werden, legt man in Betten, aber in der übrigen Zeit hängen alle Patienten in einem riesigen Saal in speziellen Vorrichtungen, und ihre Körperfunktionen werden elektronisch überwacht. Nach der Besichtigung versteckt Sue sich und findet heraus, dass im Jefferson Institute nicht nur neuartige „Aufbewahrungsmethoden“ für Koma-Patienten erprobt, sondern auch Organe von Koma-Patienten weltweit versteigert werden. Das Wachpersonal entdeckt sie, aber es gelingt Sue, auf dem Dach eines Krankenwagens, mit dem soeben ersteigerte Organe abgeholt werden, zu fliehen.

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Unverzüglich eilt sie zu Dr. Harris, um ihn über das Verbrechen aufzuklären, für das ihrer Meinung nach Dr. George verantwortlich ist. Der Klinikchef bedankt sich für die Information und gibt ihr einen Tee zu trinken. In dem Augenblick, in dem er zugibt, gesunde junge Patienten absichtlich ins Koma zu versetzen, um ihre Organe entnehmen zu können, bricht Sue halb bewusstlos zusammen und krümmt sich vor Schmerzen am Boden: Der Tee war vergiftet. Dr. Harris lässt den Operationssaal 8 für eine Notoperation vorbereiten und Sue hinbringen. Er behauptet, eine akute Blinddarmentzündung sei die Ursache ihrer Krämpfe. Mark eilt herbei, um nach Sue zu sehen. Mit letzter Kraft flüstert sie ihm zu, sie sei nicht krank und wolle nicht operiert werden, aber er hört nicht auf sie. Weil im Operationssaal 8 noch geputzt werden muss, beabsichtigt eine Schwester, Sue in den benachbarten OP-Raum 7 zu bringen, aber Dr. Harris, der den Eingriff persönlich vornehmen will, reagiert darauf mit einem Wutausbruch und besteht auf dem gewünschten Operationssaal. Darüber wundert Mark sich. Hatte Sue mit ihren Verdächtigungen doch Recht? Er läuft in den Maschinenraum und sucht nach der Leitung, von der sie ihm erzählte.

Sue weiß, was Dr. Harris mit ihr vorhat, aber sie kann nicht einmal schreien, bevor die Narkose beginnt. Souverän nimmt Dr. Harris ihr den Blinddarm heraus und zeigt sich gegenüber den Assistenzärzten und OP-Schwestern verwundert darüber, dass er keine Spuren einer krankhaften Veränderung aufweist. Dann dreht er sich um und wartet darauf, dass der Anästhesist Sues Gehirntod feststellt. Zu seiner Verwunderung hört er sie husten. Sue kommt wieder zu sich. Mark hat die Kohlenmonoxid-Leitung gerade noch rechtzeitig zerstört.

Vor der Tür wartet er mit zwei Polizisten. Sie verhaften Dr. Harris.

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Michael Crichton (*1942) verfilmte den Krankenhaus-Thriller „Coma“ von Robin Cook (*1940) und schrieb auch das Drehbuch. Robin Cook, der nach seiner Zeit als Krankenhausarzt 1975 in Boston eine Arztpraxis eröffnet hatte, weist in seinen spannenden Medizin-Thrillern immer wieder auf mögliche Fehlentwicklungen in der medizinischen Praxis hin. In diesem Fall geht es um Koma-Patienten und illegalen Organhandel. Michael Crichton, der ebenfalls Medizin studiert hatte und als Erfinder des „Techno-Thrillers“ gilt, veröffentlichte selbst zwei Dutzend Romane und drehte ein halbes Dutzend Kinofilme.

„Coma“ beginnt mit dem Alltag in einem großen Krankenhaus und der konfliktbeladenen Liebesbeziehung der Chirurgin Susan Wheeler und ihres Kollegen Mark Bellows. Erst nach einiger Zeit taucht bei Dr. Wheeler der Verdacht auf, dass in dem Krankenhaus Unregelmäßigkeiten vorkommen, die möglicherweise zum Hirntod einiger Patienten geführt haben – aber niemand glaubt ihr. Langsam baut sich die Spannung auf.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005

Koma, Wachkoma, Apallisches Syndrom

Marguerite Yourcenar - Anna, soror ...
Die kraftvolle, ergreifende Erzählung wirkt wie aus einem Guss, stilistisch homogen und in einem großen Schwung verfasst. Obwohl es sich bei "Anna, soror ..." um ein Jugendwerk Marguerite Yourcenars handelt, ist die Komposition bereits meisterhaft.
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