Henri Charrière : Papillon

Papillon
Originalausgabe: Papillon, 1970 Übersetzung: Erika Ziha und Ruth von Mayenburg Artemis und Winkler, Düsseldorf 2002 ISBN: 3-538-06937-9, 581 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Henri Charrière, ein französischer Tresorknacker, der den Spitznamen "Papillon" trägt, weil er sich einen Schmetterling auf die Brust tätowieren ließ, wird 1932 in Paris wegen Mordes zu lebenslanger Haft bzw. Verbannung in Französisch-Guyana verurteilt. Mehrmals versucht er, von den berüchtigten Sträflingsinseln zu fliehen. 1934 erreicht er sogar Kolumbien, aber dort wird er erneut verhaftet und an die Franzosen ausgeliefert, die ihn nach Guyana zurückbringen ...
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Kritik

Durch den autobiografischen Roman "Papillon" wurde Henri Charrière in den Siebzigerjahren weltberühmt. Dem Kriminellen war es gelungen, von der Sträflingskolonie Bagno in Französisch-Guyana zu fliehen, aber in seiner Darstellung sind Tatsachen und Fiktionen vermischt.
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Henri Charrière, ein franzöischer Tresorknacker, der den Spitznamen „Papillon“ trägt, weil er sich einen Schmetterling auf die Brust tätowieren ließ, wird 1932 in Paris wegen Mordes zu lebenslanger Haft bzw. Verbannung in Französisch-Guyana verurteilt.

Noch im Gefängnis in Paris freundet Papillon sich mit dem Fälscher Louis Dega an, dem es gelungen ist, einen größeren Geldbetrag in einem Metallzylinder mitzunehmen, den er bei Kontrollen im After versteckt. Und der Mithäftling Julot Marteau, der bereits einmal in Guyana war, berichtet Papillon von den Umständen, die ihn dort erwarten.

In Französisch-Guyana werden Papillon, Dega und Marteau auf die Îles du Salut gebracht, drei kleine Inseln im Atlantik vor der Küste Südamerikas, zu denen auch die berüchtigte Île du Diable (Teufelsinsel) gehört.

Papillon und seine Mithäftlinge Clusiot und Maturette überwältigen einen Aufseher, rauben ihm die Schlüssel und segeln über Trinidad und Curaçao nach Kolumbien, wo sie jedoch von der Polizei aufgegriffen werden. Papillon bricht nach wenigen Tagen aus und sucht Zuflucht bei indianischen Perlenfischern im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Venezuela. Obwohl er zwei Schwestern – Lali und Zoraima – zu seinen Frauen gemacht hat, hält er es dort nach gut einem halben Jahr nicht mehr aus, und er kehrt nach Kolumbien zurück, wo er erneut verhaftet wird. Im Gefängnis sieht er Clusiot und Maturette wieder. Kolumbien liefert Papillon schließlich an Frankreich aus.

Auf den Îles du Salut kommt Papillon wegen seiner Flucht für zwei Jahre in strenge Einzelhaft. Die meisten Männer sind nach dieser Zeit psychisch gebrochen, aber Papillon versucht erneut zu fliehen. Sein Vorhaben wird allerdings verraten. Wegen des Fluchtplans und der Ermordung des Verräters verurteilt man ihn zu weiteren acht Jahren Einzelhaft. Das überlebt niemand! Nachdem er jedoch Lisette, die ins Meer gestürzte Tochter eines Gefängnisbeamten, gerettet hat, begnadigt man ihn nach neunzehn Monaten und bringt ihn zurück zu den anderen Häftlingen.

Von seinen Fluchtplänen lässt Papillon sich nicht abbringen: Er simuliert über längere Zeit Wahnvorstellungen, um ins Krankenhaus zu kommen und flieht von dort mit einem anderen Mann. Das Meer ist für ihr selbst gebautes Floß zu stürmisch. Während sein Begleiter in der Brandung ertrinkt, kehrt Papillon ins Krankenhaus zurück, wo noch niemand seine Abwesenheit bemerkt hat.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

1941 wird Papillon auf die Teufelsinsel gebracht. Dort überredet er den Mithäftling Sylvain zur gemeinsamen Flucht. Mit zwei Jutesäcken, die sie zuvor mit Kokusnüssen füllten, stürzen sie sich nachts in die Fluten und hoffen, dass die Strömung sie zum Festland treibt. Zwei Tage lang müssen sie auf den Jutesäcken ausharren. Kurz bevor sie die Küste erreichen, will Sylvain die restliche Strecke waten – und kommt im Treibsand ums Leben.

Zusammen mit zwei anderen Männern schlägt Papillon sich nach Britisch-Guyana durch. Von dort gelangt er nach Venezuela, wo man ihn zunächst interniert, aber am 18. Oktober 1945 freilässt.

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1970 veröffentlichte Henri Charrière den autobiografischen Roman „Papillon“, in dem er seine Erlebnisse von 1933 bis 1945 schilderte. Der Bestseller machte ihn über Nacht weltberühmt. Aufgrund des Erfolgs erschien zwei Jahre später die Fortsetzung „Banco“.

Umstritten ist, was an der Darstellung authentisch und was fiktiv ist. So behauptete beispielsweise Charles Brunier, der ebenfalls in Französisch-Guyana gewesen war, Henri Charrière habe in „Papillon“ von anderen Häftlingen erzählte Geschichten als eigene Erlebnisse eingebaut.

Franklin J. Schaffner verfilmte den Roman: „Papillon“.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Henri Charrière (Kurzbiografie)
Franklin J. Schaffner Papillon

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