Striptease

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Striptease

Originaltitel: Striptease – Regie: Andrew Bergman – Drehbuch: Andrew Bergman, nach dem Roman "Striptease" von Carl Hiaasen – Kamera: Stephen Goldblatt – Schnitt: Anne V. Coates – Musik: Howard Shore – Darsteller: Demi Moore, Burt Reynolds, Armand Assante, Ving Rhames, Robert Patrick, Paul Guilfoyle, Jerry Grayson, Rumer Willis, Robert Stanton, William Hill, Stuart Pankin u.a. – 1996; 115 Minuten

Inhaltsangabe

Nach der Scheidung verliert Erin Grant das Sorgerecht für ihre siebenjährige Tochter Angela an ihren Ex-Mann Darrell. Damit findet sie sich nicht ab. Um die Fortsetzung des Rechtsstreits bezahlen zu können, beginnt sie in einem Nachtklub zu strippen. Nachdem der Senator David Dilbeck sie auf der Bühne gesehen hat, bietet er ihr 2000 $ für eine Privatvorführung ...
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Kritik

Bei der Verfilmung des Romans "Striptease" von Carl Hiaasen handelt es sich um eine Parodie auf die Genres Politthriller und Melodram, eine schräge Mischung aus Trash, Klamauk und Posse.
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Erin Grant (Demi Moore) streitet vor einem Gericht in Fort Lauderdale, Florida, mit ihrem geschiedenen Ehemann Darrell (Robert Patrick) um das Sorgerecht für die gemeinsame siebenjährige Tochter Angela (Rumer Willis). Weil die Sekretärin kürzlich vom FBI entlassen wurde und arbeitslos ist, spricht Richter Fingerhut (Louis Seeger Crume) das Sorgerecht Darrell Grant zu. Der Kleinkriminelle betätigt sich als Informant für das Sittendezernat und stiehlt mit Hilfe seiner Tochter teure Rollstühle aus Krankenhäusern, die er dann verhökert.

Mit dem Urteil findet Erin sich nicht ab. Sie will in Berufung gehen, und um das für die Fortsetzung des Rechtsstreits erforderliche Geld zu verdienen, tritt sie als Striptease-Tänzerin in dem von Orly (Jerry Grayson) geführten Nachtklub „Eager Beaver“ in Fort Lauderdale auf.

Eines Abends mischt sich der republikanische Senator David Dilbeck (Burt Reynolds) mit seinem Mitarbeiter Erb Crandal (Robert Stanton) im „Eager Beaver“ unters Publikum. Um nicht erkannt zu werden, trägt er eine Sonnenbrille. Die Stripperin Erin kommt ihm wie ein Engel vor, und als ein betrunkener Gast – Paul Guber (Matt Baron) – sie auf der Bühne zu betatschen versucht, schlägt er ihn mit einer Flasche nieder. In dem dadurch ausgelösten Tumult zerrt Crandal seinen Chef aus dem Etablissement und ins Auto.

Auch der Stammgast Jerry Killian (William Hill) himmelt Erin an. Er will ihr helfen, das Sorgerecht für Angela zurückzubekommen, und weil er David Dilbeck im „Eager Beaver“ erkannt hat, beabsichtigt er, ihn zu erpressen, damit der Politiker den Richter dazu bringt, sein Urteil zu revidieren. Malcolm Moldovsky (Paul Guilfoyle), die rechte Hand des Kongressabgeordneten, ist entsetzt über das Fehlverhalten seines Chefs sechs Wochen vor den Kongresswahlen und den Erpressungsversuch. Auch Willy Rojo (Gianni Russo), der skrupellose Besitzer einer Zuckerrohr-Plantage, von dessen Geld Dilbeck abhängig ist, missbilligt den Vorfall. Er spricht sich dafür aus, alle Zeugen einschließlich der Striptease-Tänzerin umzubringen.

Kurz darauf findet Andy (Teddy Bergman), die Tochter des Polizeileutnants Al Garcia (Armand Assante) und dessen Ehefrau Donna (Frances Fisher), am Ufer eines Sees eine Leiche. Bei dem Toten handelt es sich um Jerry Killian. Offenbar wurde er ertränkt. Al Garcia leitet die Ermittlungen und findet bald heraus, dass Jerry Killian zu den Stammgästen des „Eager Beaver“ gehörte, weil er Erin Grant bewunderte.

Weil Richter Fingerhut in einem Pornokino einem Herzinfarkt erliegt, kann die Gerichtsverhandlung über die Berufung nicht in ein paar Wochen, sondern frühestens in einem halben Jahr stattfinden. So lange will Erin nicht warten. Darrell bringt seine Tochter immer wieder zu seiner Schwester Rita Grant (Siobhan Fallon), die mit ihrem Lebensgefährten Alberto (Gary Basaraba) in einem Wohnwagen haust. Von dort entführt Erin sie. Wenn sie abends ins „Eager Beaver“ fährt, nimmt sie Angela mit und versteckt sie in der Garderobe.

Als Darrell seine Exfrau auf dem Parkplatz des „Eager Beaver“ überfällt, bricht ihm Shad (Ving Rhames), der Rauswerfer des Klubs, den Arm und verjagt ihn.

Dilbeck kommt nicht von Erin los. In einem Brief bietet er ihr 2000 Dollar für eine Privatvorstellung auf der Luxusyacht „Big Sugar“, die Willy Rojo gehört. Da Erin dringend Geld benötigt, geht sie darauf ein, lässt sich aber von Shad hinbringen. Der Striptease unmittelbar vor seiner Nase begeistert den Senator so, dass er Erin unbedingt wiedersehen möchte und ihr 5000 Dollar für eine zweite Privatvorstellung an einem der folgenden Abende bietet. Als Erin das Schiff verlässt, fordert Malcolm Moldovsky sie auf, mit niemandem über den Kongressabgeordneten zu sprechen und droht damit, andernfalls dafür zu sorgen, dass Angela in ein Heim gesperrt wird.

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Am vereinbarten zweiten Abend lässt Erin ihre Tochter in der Obhut der anderen Stripperinnen (Dina Spybey-Waters, PaSean Wilson, Pandora Peaks, Barbara Alyn Woods, Kimberly Flynn, Rena Riffel). Auch Shad, der ahnt, was Erin vorhat, soll auf Angela aufpassen. Kurz nachdem der Chauffeur Pierre (Anthony Jones) Erin abgeholt hat, taucht Al Garcia im „Eager Beaver“ auf. Nachdem inzwischen auch ein Rechtsanwalt ermordet wurde, der den Kongressabgeordneten mit Fotos von der Prügelei im Strip-Klub zu erpressen versucht hatte, macht sich der Polizist Sorgen um Erin. Er nimmt Angela, Shad und zwei der Striptease-Tänzerinnen im Auto mit und fährt zur Yacht „Big Sugar“.

Dort werden Dilbeck und Erin von Darrell überrascht. Er fuchtelt mit einer Pistole herum. Weil er jedoch wegen seines von Rita mit einem Golfschläger geschienten Armes eine Überdosis eines starken Schmerzmittels genommen hat und dadurch etwas betäubt ist, gelingt es Erin, ihm die Waffe zu entreißen. Sie zwingt ihn und den Senator, die Yacht zu verlassen und in die Limousine zu steigen. Pierre bringt sie zur Belle Grade Refinery. Während Erin ihren halb bewusstlosen Ex-Mann in der leeren Fabrikhalle dazu bringt, ein Papier zu unterschreiben, mit dem er das Sorgerecht an sie abtritt, schlägt Dilbeck den Chauffeur mit einem Stein nieder und will seinen Engel nun endlich nicht mehr nur sehen, sondern auch anfassen. Erwartungsvoll zieht er seine Hose aus. Erin schaltet ein Aufnahmegerät ein und bringt den Senator dazu, über seine kriminellen Verbindungen und seine Machenschaften zu reden.

Da taucht Malcolm Moldovsky mit zwei Leibwächtern auf. Sie wollen Erin und den Kongressabgeordneten erschießen und es so aussehen lassen wie einen Mord und einen Suizid. Doch bevor sie abdrücken können, werden sie von Shad und Al Garcia überrascht. Darrell drückt an einem Kasten, den er in seiner Benommenheit für einen Kaffeeautomaten hält, auf einen Knopf und öffnet damit versehentlich die Klappen des Silos. Die Gesetzesbrecher stehen plötzlich in einem meterhohen Berg von Zucker. In diesem Augenblick kommen die ersten Reporter zur Tür herein. Erin hatte nämlich am Nachmittag bei mehreren Redaktionen angerufen, sich als Mitarbeiterin des Kongressabgeordneten ausgegeben und zu einer Pressekonferenz in die Belle Grade Refinery eingeladen. David Dilbeck wird vor laufenden Kameras in der Unterhose verhaftet.

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Andrew Bergman verfilmte den 1993 von Carl Hiaasen (* 1953) veröffentlichten Roman „Strip Tease“ („Nachtklub“, Übersetzung: Michael Kubiak, Goldmann Verlag, München 1995, 505 Seiten, ISBN: 3-442-30660-4; Titel seit 1996: „Striptease“).

Es handelt sich um eine Parodie auf die Genres Politthriller und Melodram, eine schräge Mischung aus Trash und Posse. Die Geschichte ist überhaupt nicht plausibel, aber darauf kommt es nicht an, denn die Handlung dient nur als Vehikel für Klamauk und Striptease.

Demi Moore erhielt für die Rolle der verzweifelten Stripperin und Mutter Erin Grant eine Gage von 12 Millionen Dollar, mehr als bis dahin jemals einer Schauspielerin für einen Film bezahlt worden waren.

Sie erntete allerdings auch eine „Goldene Himbeere“ (Golden Raspberry Award). In den Kategorien „Schlechtester Film“, „Schlechtestes Drehbuch“, „Schlechtester Regisseur“, „Schlechtestes Filmduo“ (Demi Moore, Burt Reynolds) und „Schlechtester Song“ gewann „Striptease“ weitere „Goldene Himbeeren“. Außerdem wurde „Striptease“ von der Golden Raspberry Award Foundation für die Wahl zum schlechtesten Film der Neunzigerjahre nominiert (allerdings von „Showgirls“ ausgestochen).

Inzwischen gilt „Striptease“ als eine Art Kultfilm, gerade weil eigentlich alles nur Gaudi ist.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

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