The Wrestler

The Wrestler

The Wrestler

The Wrestler. Ruhm, Liebe, Schmerz – Originaltitel: The Wrestler – Regie: Darren Aronofsky – Drehbuch: Robert Siegel – Kamera: Maryse Alberti – Schnitt: Andrew Weisblum – Musik: Clint Mansell – Darsteller: Mickey Rourke, Marisa Tomei, Evan Rachel Wood, Mark Margolis u.a. – 2008; 105 Minuten

Inhaltsangabe

Ende der 80er-Jahre gehörte Randy Robinson, "The Ram", zu den Stars in der Wrestling-Szene. 20 Jahre später trainiert er zwar noch und steigt am Wochenende in den Ring, muss jedoch als Hilfskraft im Supermarkt dazuverdienen, obwohl er nur allein in einem Wohnwagen haust. Nach einem Herzinfarkt hört er als Wrestler ganz auf. Um sein Leben neu zu ordnen, versucht er sich mit seiner erwachsenen Tochter zu versöhnen und den Kontakt mit der Stripperin Pam auf das Leben außerhalb des Nachtklubs auszuweiten ...
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Kritik

Dieser tragische, authentisch wirkende Film von Darren Aronofsky über einen Wrestler ist nicht nur für Fans der seltsamen Mischung aus Show und Sport sehenswert, denn es handelt sich um eine ernstzu­nehmende Charakterstudie.
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Ende der Achtzigerjahre gehörte Randy Robinson, „The Ram“ (Mickey Rourke), zu den Stars in der Wrestling-Szene.

Zwanzig Jahre später trainiert Randy zwar noch und steigt am Wochenende in den Ring, aber die Einnahmen reichen nicht zum Leben, obwohl er nur allein in einem Wohnwagen haust. Als Hilfskraft in einem Supermarkt verdient er während der Woche dazu. Ans Aufhören denkt er allerdings nicht, denn er weiß nicht, was er außer Wrestling machen könnte. Außerdem helfen ihm der Respekt der anderen Wrestler und die Bewunderung der Fans, die es noch immer gibt, seine Selbstachtung aufrechtzuerhalten.

Es kommt allerdings auch vor, dass er mit anderen heruntergekommenen Wrestlern zusammen in einer Turnhalle sitzt und vergeblich auf Fans wartet, die für acht Dollar eine Autogrammkarte haben möchten.

Nach einem harten Show-Kampf bricht Randy vor den Umkleideräumen mit einem Herzinfarkt zusammen. Die Ärzte im Krankenhaus legen ihm einen Bypass, und Dr. Moayedizadeh (Armin Amiri) macht ihm klar, dass er nicht mehr als Wrestler auftreten kann, wenn er weiterleben möchte.

Randy beherzigt die Warnung und beginnt im Supermarkt als Verkäufer an der Wurst- und Käsetheke zu arbeiten, um sein Gehalt aufzubessern.

Ohne seine Kollegen spürt er seine Einsamkeit umso deutlicher.

In dieser Situation versucht Randy, den Kontakt mit der Stripperin Pam Cassidy (Marisa Tomei) auf das Leben außerhalb des Nachtklubs auszuweiten. Pam mag Randy zwar, hält sich jedoch an das Verbot privater Kontakte mit Gästen. Statt mit ihm auszugehen, rät sie ihm, seine Tochter zu besuchen, um die er sich seit langer Zeit nicht mehr gekümmert hat.

Stephanie (Evan Rachel Wood), die mit einer Afroamerikanerin zusammenlebt, wundert sich über das unvermittelte Auftauchen ihres Vaters. Als er ihr sagt, er habe einen Herzinfarkt erlitten, nimmt sie an, dass er von ihr erwartet, sie werde ihn pflegen. Aufgebracht verlangt sie, dass er sie in Ruhe lässt.

Ratsuchend wendet Randy sich wieder an Pam. Sie empfiehlt ihm, seiner Tochter etwas zu schenken. Weil er nichts über Stephanies Vorlieben weiß, hält sie ein Kleid für die beste Lösung und erklärt sich spontan bereit, ihm beim Kauf zu helfen, obwohl sie damit gegen das Verbot privater Kontakte verstößt.

Nach dem Einkauf lässt sie sich zögernd auf ein Bier einladen. Randy erfährt, dass sie einen neunjährigen Sohn hat und mit der Arbeit im Nachtklub aufhören will, sobald sie genügend Geld gespart hat, um in einer Gegend, in der es eine bessere Schule gibt, eine Eigentumswohnung kaufen zu können. Als Randy sie küsst, besinnt sie sich auf ihren Grundsatz der Trennung von Job und Privatleben und lässt ihn abrupt stehen.

Bei seinem nächsten Besuch im Nachtklub erklärt sie ihm, nicht die Frau zu sein, für die er sie hält. Er kenne sie als Stripperin, aber sie führe auch ein Leben als Mutter. Hier sei er ein Gast, und sie lasse sich auf keine privaten Beziehungen mit Gästen ein. Wütend will Randy für einen private dance bezahlen, aber diesmal nimmt sie sein Geld nicht, denn sie wehrt sich dagegen, von ihm auf die Rolle der Stripperin reduziert zu werden.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Es gelingt Randy, seine Tochter davon zu überzeugen, dass er sich bemüht, seine Fehler wiedergutzumachen. Schließlich nimmt sie sogar eine Einladung in ein Restaurant an. Doch zur vereinbarten Zeit wartet sie vergeblich auf ihn, denn er betrinkt sich, lässt sich von einer Frau abschleppen und vergisst die Verabredung. Am nächsten Tag will er sich bei Stephanie entschuldigen, aber sie wirft ihn frustriert und zornig aus der Wohnung.

Als einer der Supermarkt-Kunden Randy als ehemaligen Wrestler „The Ram“ erkennt, hält dieser absichtlich seinen Daumen in die Schneidemaschine, beschmiert sich mit dem Blut und wirft den Job hin.

Ohne lange nachzudenken, meldet er sich für den Kampf mit dem „Ayatollah“ (Ernest Miller), der wegen seines Herzinfarkts abgesagt worden war.

Pam, die Randy liebt und weiß, dass er ihre Gefühle erwidert, bereut ihr Verhalten. Sie fährt zu ihm. Er steigt gerade ins Auto, um zu der Halle zu fahren, in der er auf den „Ayatollah“ treffen wird. Statt mit Pam zu reden, drückt er ihr einen Handzettel mit der Ankündigung des Kampfes in die Hand.

Enttäuscht kehrt Pam in den Nachtklub zurück. Auf der Bühne wird ihr klar, dass Randy sich in Lebensgefahr bringt. Besorgt bricht sie ihre Darbietung ab und eilt zum Austragungsort. Randy kommt aus der Garderobe. Sein Kampf mit dem „Ayatollah“ wird ausgerufen. Pam kann Randy nicht zurückhalten. Sie muss zusehen, wie er immer weiterkämpft, obwohl sowohl sein Gegner als auch der Ringrichter besorgt fragen, ob er sich nicht zu viel zumutet. Mit letzter Kraft klettert Randy auf einen der Eckpfosten und wirft sich von dort auf seinen am Boden liegenden Gegner.

Ob er bei dem Aufprall stirbt, bleibt offen.

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Dieser tragische Film von Darren Aronofsky über einen Wrestler ist nicht nur für Fans der seltsamen Mischung aus Show und Sport sehenswert, denn es handelt sich um eine ernstzunehmende Charakterstudie über einen einsamen älteren Mann, der nach einem Herzinfarkt vor den Scherben seines Lebens steht. In dieser Situation versucht er, sich mit seiner erwachsenen Tochter zu versöhnen, seine Fehler wiedergutzumachen und die Stripperin Pam Cassidy als Freundin zu gewinnen. Die Nackttänzerin verdient sich ihren Lebensunterhalt durch den Einsatz ihres Körpers – wie der Wrestler. Auch ihre Zeit ist bereits abgelaufen: Ein paar Jungs verlangen für einen private dance eine Jüngere. Es geht in „The Wrestler“ um „Ruhm, Liebe, Schmerz“, so der Untertitel, aber vor allem um Erfolg und Selbstzerstörung, die Würde von Menschen am Rand der Gesellschaft, um Freundschaft und Hoffnungslosigkeit.

Mit „The Wrestler“ ist Mickey Rourke ein großartiges Comeback gelungen. Nach seinem Abstieg als Filmschauspieler hatte er sich in der ersten Hälfte der Neunzigerjahre als Profiboxer versucht. Zur Vorbereitung auf die Rolle unterzog er sich drei Monate lang einem harten Körpertraining und legte mehr als 15 Kilo Muskelmasse zu. Er spielt Randy Robinson nicht nur, sondern geht in der Rolle auf, wirkt überzeugend und verleiht dem Charakter des Wrestlers eine facettenreiche Tiefe. Dafür erhielt er einen „Oscar“.

Seine Filmpartnerin Marisa Tomei wurde in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für einen „Oscar“ nominiert, ging jedoch am Ende leer aus.

Glaubwürdig wirkt der Film „The Wrestler“ von Darren Aronofsky auch, weil bei den Show-Kämpfen bis auf Mickey Rourke keine Schauspieler, sondern echte Wrestler zu sehen sind. Maryse Alberti verstärkt den Eindruck der Authentizität durch den Einsatz einer Handkamera.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

Darren Aronofsky (kurze Biografie / Filmografie)

Darren Aronofsky: Requiem for a Dream
Darren Aronofsky: The Fountain
Darren Aronofsky: Black Swan

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