Salomon Grimberg (Hg.) : "Ich werde dich nie vergessen ..." Frida Kahlo und Nickolas Muray

„Ich werde dich nie vergessen …“ Frida Kahlo und Nickolas Muray

Salomon Grimberg (Hg.)

"Ich werde dich nie vergessen ..." Frida Kahlo und Nickolas Muray

"Ich werde dich nie vergessen ..."Frida Kahlo und Nickolas Muray Herausgeber: Salomon Grimberg Schirmer-Mosel Verlag, München 2004 ISBN 3-829-60120-4, 128 S., 180 Abb.
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Porträtfotografien, die Nickolas Muray von Frida Kahlo während ihres Liebesverhältnisses und auch nach ihrer Trennung machte, sind in einem von Salomon Grimberg herausgegebenen Bildband zu sehen. Zu lesen sind in dem Buch außer einem Essay des Herausgebers Briefe, die Frida Kahlo und Nickolas Muray sich schrieben.

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Kritik

Frustriert über die Untreue ihres Ehemanns Diego Rivera, beanspruchte Frida Kahlo dieselbe sexuelle Freiheit wie er. Von 1931 bis 1939 hatte sie ein Liebesverhältnis mit dem New Yorker Fotografen Nickolas Muray. Wenige Monate nachdem Nickolas Muray sich von ihr getrennt hatte, ließ Frida Kahlo sich von Diego Rivera scheiden.

Die beiden großen mexikanischen Künstler Diego Rivera (1886 – 1957) und Frida Kahlo (1907 – 1954) heirateten im August 1929. Die zierliche zweiundzwanzigjährige Braut stand während der Zeremonie im Rathaus neben einem doppelt so alten Mann mit barocker Leibesfülle und aufgedunsenem Gesicht, dem sie nur bis zur Schulter reichte. Fridas Eltern sprachen von einem „vollgefressenen Breughel“ und verglichen das Paar mit „einem Elefanten und einer Taube“.

Über die Seitensprünge Diego Riveras berichtete die Regenbogenpresse. Fünf Jahre nach der Hochzeit schlief er sogar mit seiner Schwägerin Cristina. „Warum nenne ich ihn meinen Diego?“, fragt sich Frida Kahlo verzweifelt. „Er war nie mein und wird es nie sein. Er gehört sich selbst.“

Diego Rivera drohte zwar, jeden Liebhaber seiner Frau zu erschießen, aber Frida Kahlo beanspruchte schließlich dasselbe Recht auf sexuelle Freiheit wie er. 1931 begegnete sie dem New Yorker Mode-, Porträt- und Werbe-Fotografen Nickolas Muray (1892 – 1965), der 1913 aus Ungarn in die USA eingewandert war und 1921 sein eigenes Studio in Greenwich Village eröffnet hatte. Fred Astaire, Marlene Dietrich, Scott Fitzgerald, Claude Monet, Franklin D. Roosevelt, George Bernard Shaw und eben auch Frida Kahlo saßen ihm Modell.

Im November 1938 stellte eine New Yorker Galerie erstmals Bilder von Frida Kahlo aus: Für die mexikanische Künstlerin auch ein Anlass, Nickolas Muray wiederzusehen.

Als Frida Kahlo von einer Ausstellung ihrer Gemälde in Paris zurückkam, beendete Nickolas Muray allerdings im Mai 1939 das Liebesverhältnis mit ihr: „Mir war sehr wohl bewußt, dass New York für dich bloß vorübergehend eine Lücke ausfüllen konnte, und ich will hoffen, dass du bei deiner Rückkehr deinen vertrauten Hafen unverändert vorgefunden hast. Von uns dreien wart stets ihr das Paar; das habe ich immer gespürt. Es war an deinen Tränen abzulesen, wenn du seine Stimme am Telefon hörtest.“ Mit der dritten Person war Diego Rivera gemeint, aber Frida Kahlos Frustration über die Zurückweisung durch Nickolas Muray verschärfte ihren Unmut über das rücksichtslose Verhalten ihres Mannes, sodass sie sich am 6. November 1939 nach zehnjähriger Ehe von Diego Rivera scheiden ließ. (Sie heirateten allerdings am 8. Dezember 1940 – Diego Riveras 54. Geburtstag – in San Francisco ein zweites Mal.)

Porträtfotografien, die Nickolas Muray auch nach der Beendigung der Affäre von Frida Kahlo machte, sind in einem großartigen, von Salomon Grimberg herausgegebenen Bildband zu sehen. Zu lesen sind in dem Buch außer einem Essay des Herausgebers Briefe, die Frida Kahlo und Nickolas Muray sich schrieben.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

Frida Kahlo (Kurzbiografie)
Julie Taymor: Frida (Kinofilm über Frida Kahlo)

Ein ausführliches Porträt von Frida Kahlo finden Sie in
Dieter Wunderlich: EigenSinnige Frauen. Zehn Porträts
(Verlag F. Pustet, Regensburg; Taschenbuch: Piper Verlag, München)
Das Kapitel über Frida Kahlo gibt es auch als Hörbuch, gelesen von der
Theaterschauspielerin Vera Müller: Frida Kahlo. Ihr Leben.

Jean Améry - Die Schiffbrüchigen
Mit einer weniger von grammatikalischen als von stilistischen Gesichtspunkten bestimmten Sprache hat Jean Améry in dem Roman "Die Schiffbrüchigen" das subtile Psychogramm eines hoffnungslosen Menschen gezeichnet.
Die Schiffbrüchigen

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.