Alicia Dujovne Ortiz : Evita Perón
Inhaltsangabe
Kritik
Evita Perón (Kurzbiografie)
Die 1940 in Buenos Aires geborene, seit 1978 in Paris lebende Journalistin Alicia Dujovne Ortiz hat sich offenbar intensiv mit Evita Perón beschäftigt. Sie kennt andere Biografien und zitiert zahlreiche Zeugen. Immer wieder versucht sie, die Wirklichkeit von den Legenden über Evita Perón abzugrenzen. Dabei stellt Alicia Dujovne Ortiz widersprüchliche Versionen verschiedener Biografen einander
einander gegenüber, bevor sie hin und wieder angibt, welche davon sie für die wahrscheinliche hält und dies dann auch begründet. Diese Abwägungen sind zwar informativ, aber sie machen die Lektüre trotz vieler Anekdoten ein wenig spröd. Alicia Dujovne Ortiz beschränkt sich nicht auf das Leben von Evita Perón, sondern stellt auch den Hintergrund – die politische Situation in Argentinien um 1950 und das Regime des Staatspräsidenten Juan Domingo Perón Sosa – eingehend dar. Leserinnen und Leser, die sich für den Peronismus interessieren, finden in „Evita Perón. Die Biografie“ eine Vielzahl gründlich recherchierter Fakten und Abwägungen. Allerdings erfahren wir nicht, wer Evita Perón war, denn die Darstellung vermittelt kein lebendiges Bild ihrer Persönlichkeit. Es geht Alicia Dujovne Ortiz offenbar nicht um ein Porträt, nicht um Charakterisierung oder Psychologie, sondern sie fokussiert sich auf die Politik. Einen breiten Raum nehmen Spekulationen über ein gewaltiges Vermögen ein, das angeblich von den Nationalsozialisten nach Argentinien verschoben und von Evita Perón in der Schweiz versteckt wurde.
Alicia Dujovne Ortiz hat das Buch übrigens in französischer Sprache geschrieben und dabei sehr ambitioniert formuliert.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008
Textauszüge: © Aufbau Verlag
Evita Perón (Kurzbiografie)