Entdeckungsreisen


1271 war der venezianische Kaufmann Nicolo Polo mit seinem Bruder Matteo und seinem Sohn Marco aufgebrochen, um quer durch Asien nach China vorzudringen. 1292 bis 1295 waren sie auf dem Seeweg von dort zurückgekehrt. Als Marco Polo nach einer Seeschlacht zwischen Genua und Venedig 1298/99 ein Jahr in genuesischer Haft verbrachte, diktierte er einem französischen Häftling seinen berühmten Reisebericht.

Der portugiesische Infant Heinrich der Seefahrer (1394 – 1460) gründete in Sagres die erste Seefahrtschule der Welt und initiierte zahlreiche Expeditionen entlang der westafrikanischen Küste.

1487 umschiffte der Portugiese Bartolomeu Diaz das Kap der Guten Hoffnung. Seinen Landsmann Vasco da Gama begleitete er 1498/99 auf dessen erster Indienfahrt. Der Portugiese Alfonso de Albuquerque eroberte 1511 Malakka und drang bis zu den Molukken vor. 1514 tauchten Portugiesen im südchinesischen Hafen Macao auf.

Der Genuese Christoph Kolumbus (1451 – 1506) war von der Kugelgestalt der Erde überzeugt, und seiner Ansicht nach musste deshalb auch ein Weg in westlicher Richtung über das Wasser zu den Küsten Asiens führen.

Am 3. August 1492 stach Christoph Kolumbus im Auftrag der spanischen Krone mit der Karracke „Santa Maria“ und zwei Karavellen in See. Der Matrose Rodrigo de Triana sichtete am 12. Oktober Land. Die Expedition traf auf eine Insel der Bahamas, der Kolumbus den Namen „San Salvador“ gab. Von Januar bis März 1493 kehrten die Entdeckungsreisenden nach Spanien zurück. – Viermal segelte Christoph Kolumbus in die Karibik, und bis zu seinem Tod glaubte er, Indien erreicht zu haben. Erst der Florentiner Amerigo Vespucci, der zwischen 1497 und 1504 mehrmals vor der süd- und mittelamerikanischen Küste kreuzte, erkannte, dass er einen bis dahin unbekannten Kontinent vor sich hatte – der schließlich nach ihm benannt wurde: auf Karten Martin Waldseemüllers tauchte 1507 erstmals die Bezeichnung „America“ auf.

Dass die Erde annähernd kugelförmig ist, bewies der Portugiese Fernão de Magalhães (Magellan; um 1480 – 1521): 1519 reiste er mit fünf von Kaiser Karl V. bewilligten Schiffen nach Westen ab. Im Jahr darauf fand er zwischen Feuerland und dem amerikanischen Festland eine (später nach ihm benannte) Durchfahrt in den Pazifik (Magellanstraße). Fernão de Magalhães wurde am 27. April 1521 auf den Philippinen von Eingeborenen erschlagen, aber Juan Sebastian Elcano führte die Weltumsegelung 1521/22 erfolgreich zu Ende.

Die Entdeckungsreisen regten die Karthographie neu an. Der Niederländer Mercator (1512 – 1594) schuf die ersten modernen Landkarten. Den ältesten erhaltenen Erdglobus verdanken wir Martin Behaim.

Literatur zum Thema Entdeckungsreisen

  • Paul Barz: Christoph Columbus (dtv, 2006)
  • Brigitte Coppin: Die großen Entdeckungsreisen (Knesebeck-Verlag, 2005)

© Dieter Wunderlich 2004/2007

Christoph Kolumbus (Kurzbiografie)
Mungo Park (Kurzbiografie)
Ridley Scott: 1492. Die Eroberung des Paradieses

Joan Didion - Menschen am Fluss
In dem Familienepos "Menschen am Fluss" verzichtet Joan Didion auf jeglichen Schnickschnack. Die Sprache wirkt lakonisch, und die Grundstimmung ist schwermütig: Keine der Figuren erlebt eine hoffnungsvolle Entwicklung. Das Leben scheint sinn- und zwecklos zu sein.
Menschen am Fluss

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.