Gustave Eiffel: Eiffelturm


Von der Industriellen Revolution an standen Eisen und Stahl in größeren Mengen zur Verfügung. Als dann auch die Herstellung von Fensterscheiben rationalisiert wurde, konnten im anbrechenden Eisenbahn-Zeitalter Bahnhofshallen aus Glas, Stahl und Eisen errichtet werden. 1851 entwarf der Gärtner Joseph Paxton (1803 – 1865) einen 564 Meter langen „Kristallpalast“ für die erste Weltausstellung in London. Die neuen architektonischen Möglichkeiten erlaubten es, glasüberdachte Passagen in Großstadtzentren zu bauen, so zum Beispiel in Brüssel (Galeries St. Hubert, 1846/47) und in Mailand (Galleria Vittorio Emanuele II., 1867 – 1877). Mit den neuen Materialien traten der Statiker und der Bauingenieur neben den künstlerischen Architekten. Eine neue Ästhetik zweckgebundener Ingenieurbauten setzte sich durch.

Ihren Höhepunkt erreichte die Eisenarchitektur auf der Pariser Weltausstellung 1889. Der französische Ingenieur Gustave Eiffel (1832 – 1923) leitete zu dieser Zeit ein Architekturbüro, das zwei viel bestaunte Stahlskelettbauwerke für die Weltausstellung konzipierte:

Ferdinand Dutert und Pierron Contamin entwarfen 43 Meter hohe Maschinenhallen mit stützenlosen Spannweiten von 115 Metern, Maurice Koechlin und Emile Nouguier einen eisernen Turm. Nachdem der Architekt Stephen Sauvestre die Planung des Turms vollendet hatte, kaufte Gustave Eiffel die Alleinrechte an dem Entwurf und ließ ihn von der „Gustave Eiffel & Cie“ errichten. Die Bauarbeiten dauerten vom 28. Januar 1887 bis zum 31. März 1889. Dabei setzten 3000 Arbeiter den 300 Meter hohen, 7300 Tonnen schweren „Eiffelturm“ aus 18 000 vorgefertigten Stahlteilen zusammen. 2,5 Millionen Nieten waren dafür erforderlich. Die Konstruktion steht auf einer 125 x 125 Meter großen Grundfläche im Parc du Champs de Mars. An heißen Sommertagen bewirkt allein die unterschiedliche Materialausdehnung auf der Schatten- und der Sonnenseite, dass sich die Spitze des Eifelturms um bis zu 15 Zentimeter neigt. Das lässt die statischen Schwierigkeiten ahnen, die beim Bau zu lösen waren.

Eigentlich sollte der Eiffelturm 1910 – wie die Maschinenhalle – abgerissen werden, aber da hatte er sich längst zur gewinnbringenden Dauerattraktion entwickelt. 5 bis 6 Millionen Besucher werden heute pro Jahr gezählt – weit mehr als bei allen anderen Pariser Sehenswürdigkeiten.

Touristen können mit Aufzügen zu den Plattformen in 57 und 115 Meter Höhe hinauffahren. Von der zweiten Etage führt eine Wendeltreppe mit 654 Stufen zu der obersten Plattform hinauf, die sich 276 Meter über dem Boden befindet. Seit 1983 stehen auch in diesem Bereich Fahrstühle zur Verfügung. 7 Millionen Besucher hatte der Eiffelturm im Jahr 2008.

Vom Eiffelturm stürzten sich ungefähr vierhundert Menschen in den Tod [Suizid]. Inzwischen sind alle Plattformen vergittert.

Etwa alle sieben Jahre benötigt der Eiffelturm einen neuen Anstrich. Für die 200 000 Quadratmeter Fläche sind 60 Tonnen Farbe erforderlich, und die Kosten eines Anstrichs belaufen sich auf 3 Millionen Euro.

Ein 165 Meter hoher Nachbau des Eiffelturms steht in Las Vegas.

© Dieter Wunderlich 2008 / 2009

Kristallpalast
Weltausstellungen

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Assoziativ zwischen verschiedenen Zeiten, Anekdoten und Reflexionen hin und her springend, entwickelt Monika Helfer in ihrem Roman "Vati" ein vielschichtiges Porträt ihres bibliophilen Vaters vor dem Hintergrund der Nachkriegsgesellschaft, in dem Skurrilität und Absurdität, Komödie und Tragödie dicht beieinander liegen. Behutsam und verständnisvoll tastet sie sich an ihr Thema heran.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.