Desperado
Desperado
Inhaltsangabe
Kritik
In der mexikanischen Kleinstadt Santa Cecilia geht ein Fremder (Steve Buscemi) in die verwahrloste „Tarasco Bar“, und während er ein pisswarmes Bier aus einem verschmierten Glas trinkt, erzählt er, was er angeblich gerade in einem Nachbarort erlebte. Da kam ein schwarz gekleideter Mann, der sich „El Mariachi“ nannte, mit einem Gitarrenkoffer herein und erkundigte sich nach einem gewissen Bucho. Als der Wirt und die Gäste ihn daraufhin angriffen, holte er ein ganzes Waffenarsenal aus seinem Gitarrenkoffer und erschoss alles, was sich bewegte. – Bevor der erzählfreudige Barbesucher sich jovial verabschiedet, warnt er den schmutzigen Wirt (Cheech Marin) vor El Mariachi, der wohl auf dem Weg nach Santa Cecilia sei. Sobald der Fremde fort ist, ruft der Wirt den Drogenbaron Bucho (Joaquim de Almeida) an und berichtet ihm, was er gerade erfuhr.
Der Gerüchteverbreiter ist ein Freund des ehemaligen Gitarristen El Mariachi, der nach Bucho sucht, den Mörder seiner Geliebten, der ihm, als er mit erhobenen Händen neben der Toten stand, die linke Hand durchschoss.
Als kurz darauf El Mariachi in der „Tarasco Bar“ auftaucht, kommt es zu einer wüsten Schießerei, die außer El Mariachi nur ein Mann überlebt, der sich gerade in einem nur durch eine völlig verdreckte Toilettenkabine erreichbaren Hinterzimmer aufhielt und für Bucho arbeitet: Tavo (Tito Larriva). Mit einer Pistole in jeder Hand folgt er El Mariachi auf der Straße. Gerade als El Mariachi eine junge, schöne Frau entgegenkommt, legt Tavo auf ihn an. El Mariachi stößt die Passantin aus der Schusslinie, dreht sich blitzschnell um und erschießt den Banditen. Aber er wurde ebenfalls getroffen.
Die Schöne – sie heißt Carolina (Salma Hayek) – nimmt El Mariachi mit in ihre Buchhandlung, gibt ihm ein Schmerzmittel, zieht ein entsprechendes Fachbuch aus dem Regal und folgt den dort nachzulesenden Instruktionen, um dem Verletzten die Kugel aus der Schulter zu entfernen und die Wunde zuzunähen.
Auch ein Geschäftspartner Buchos hat einen Killer auf El Mariachi angesetzt. Der Messerwerfer (Carlos Gómez) lauert El Mariachi auf, tötet dessen Freund und trifft auch El Mariachi mit mehreren Messern in Arme und Beine, bevor er selbst von Buchos Männern erschossen wird.
Bucho ahnt, dass El Mariachi bei Carolina in der Buchhandlung Zuflucht gefunden hat. Er beauftragt seine Kumpane, ihn dort aufzuspüren und zu töten. El Mariachi und Carolina gelingt es jedoch, aus dem brennenden Gebäude zu fliehen. Vom Dach eines gegenüber liegenden Hauses sehen sie Bucho in seiner Stretchlimousine vorfahren. El Mariachi legt auf ihn an, aber er bringt es nicht fertig, seinen Feind aus dem Hinterhalt zu erschießen, obwohl Carolina ihn dazu drängt, denn sie weiß, dass sie nun auch in größter Gefahr ist, solange Bucho lebt. In ihrem Elternhaus verbrennen nicht nur alle ihre Erinnerungsstücke, sondern auch ihre gesamten Ersparnisse.
El Mariachi ruft zwei seiner Freunde an, die bald darauf mit ihren Gitarrenkoffern in Santa Cecilia eintreffen. Mit einer Panzerfaust schießen sie Buchos kugelsichere Limousine in Brand. Mutig dringen El Mariachi und Carolina in das wie eine Festung gesicherte Anwesen Buchos ein, wo sie von dem Drogenboss, seiner Geliebten Zamira (Angel Aviles) und einem Dutzend seiner Pistolenmänner empfangen werden. Bucho heißt eigentlich Cesar und ist der Bruder des Gitarrespielers. Als Bucho auf Carolina zielt, hat El Mariachi plötzlich zwei Pistolen in der Hand und erschießt die gesamte Verbrecherbande.
Nach vollbrachter Rache verlässt El Mariachi die Stadt zu Fuß. Carolina folgt ihm mit dem Auto. El Mariachi wirft den Gitarrenkoffer mit den Waffen fort, steigt ein und küsst Carolina. Gleich darauf kehren sie noch einmal um; El Mariachi hebt den Gitarrenkoffer auf und sagt: „Man kann ja nie wissen. Ist ’ne lange Fahrt bis zur nächsten Stadt!“
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Aufgrund des unerwarteten Erfolgs seines für wenig mehr als 7000 Dollar gedrehten Debütfilms „El Mariachi“ (1992) konnte Robert Rodriguez drei Jahre später in Hollywood das aufwendigere Remake „Desperado“ drehen. Die Handlung erinnert an klassische Westernplots: Ein Fremder, der sich als virtuoser Pistolero erweist, kommt in eine Stadt, um einen Mord zu rächen, und er vernichtet eine von seinem schurkischen Bruder geführte Verbrecherbande. Parallel dazu gewinnt er die Liebe einer schönen Frau. Aus dieser Grundidee machte Robert Rodriguez die actionreiche, unterhaltsame, selbstironische und stilsicher inszenierte Groteske „Desperado“.
2003 folgte das Sequel „Once Upon a Time in Mexico“ („Irgendwann in Mexiko“).
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005
Robert Rodriguez: El Mariachi
Robert Rodriguez: From Dusk Till Dawn
Robert Rodriguez: Irgendwann in Mexiko
Robert Rodriguez u. a.: Sin City