The Ice Harvest
The Ice Harvest
Inhaltsangabe
Kritik
Angestiftet von dem Porno-Produzenten Vic Cavenes (Billy Bob Thornton), raubt der Mafia-Anwalt Charlie Arglist (John Cusack) seinem Klienten Bill Guerrard (Randy Quaid) an Heiligabend in dem verkommenen Provinznest Wichita 2 Millionen Dollar. Weil Eisregen die Straßen zum Flughafen von Kansas City nahezu unpassierbar macht, beschließen die Diebe, erst am nächsten Morgen aufzubrechen. Vic übernimmt die Reisetasche mit den Geldbündeln und schärft seinem Kumpan ein, sich ganz normal zu benehmen, um nicht aufzufallen.
Also beginnt Charlie seine übliche Tour durch die Striplokale. Im „Sweet Cage“ flirtet er mit der attraktiven Managerin Renata (Connie Nielsen) und deutet an, so viel Geld gemacht zu haben, dass er mit ihr zusammen an einem Ort ihrer Wahl ein neues Leben anfangen könnte. Renata sagt dazu weder ja noch nein. Als Charlie von der Toilette zurückkommt, hört er, wie der Auftragskiller Roy Gallus (Mike Starr) den Barkeeper Sidney (Ned Bellamy) nach ihm fragt. Er versteckt sich, bis Roy wieder fort ist.
Weil er auf dem Glatteis ausrutscht und sein Handy zertrümmert, fährt er in Vics Stammlokal, und obwohl sie in dieser Nacht nicht zusammen gesehen werden wollten, setzt er sich panisch vor Angst zu ihm an den Tisch und warnt ihn vor dem Killer. Vic bleibt ganz ruhig und geht kurz darauf.
Ein Kellner, der Charlie kennt, bittet ihn, seinen betrunkenen Freund Pete (Oliver Platt) nach Hause zu bringen. Pete ist der Ehemann von Sarabeth (Justine Bentley), die sich von Charlie scheiden ließ, und der Stiefvater von Charlies Kindern Melissa und Spencer (Caroline Gehrke, Max Kirsch). Unterwegs gesteht er seinem Freund, dass er bereits ein Verhältnis mit Sarabeth hatte, als Charlie noch mit ihr verheiratet war. Inzwischen verachten ihn seine Frau, seine Stiefkinder und seine Schwiegereltern. Das erträgt er nur im Rausch.
Vic bestellt Charlie telefonisch zu seiner Villa. Vor der Tür steht Roys Auto, und Charlie stößt auf eine Blutlache. Entsetzt ruft er Renata an, gesteht ihr den Diebstahl, teilt ihr mit, dass Vic vermutlich von Roy umgebracht wurde und er das Land so schnell wie möglich verlassen müsse. Renata soll mitkommen. Ob er die 2 Millionen habe, fragt sie, und als er „nein“ sagt, fordert sie ihn auf, ins Haus zu gehen und sich das Geld von Roy zurückzuholen.
Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.
Im Wohnzimmer stößt Charlie auf Vics tote Ehefrau Gladys (Lindsay Porter), und gleich darauf taucht auch der Witwer auf. Vic konnte den Killer überwältigen und in eine Kiste sperren. Charlie soll ihm helfen, die Leiche und die Kiste mit dem Auftragsmörder fortzuschaffen. Während der Fahrt im Auto ist Roys Stimme aus der Kiste zu hören: Nicht er habe Gladys erschossen, behauptet er, sondern Vic. Und er warnt Charlie vor dessen Kumpan: Sobald er ihm geholfen habe, die Leiche und die Kiste ins Wasser zu werfen, werde Vic auch ihn töten, um das Geld nicht mit ihm teilen zu müssen und einen Mitwisser zu beseitigen. Die beiden Männer zerren die schwere Kiste über einen morschen Bootssteg, um sie ins Wasser zu werfen, aber plötzlich sprengt Roy mit einem Schuss das Schloss der Kiste auf. Mit aufgerissenen Augen sieht Charlie, wie Roy seine Pistole hebt und auf Vic zielt, aber das Magazin ist leer. Höhnisch lachend erschießt Vic den korpulenten Mafia-Killer. Durch dessen Sturz bricht der vordere Teil des Stegs zusammen, und Vic fällt mit ins eiskalte Wasser. Als Charlie ihn nicht herauszieht, schießt er wütend auf ihn. Nachdem Charlie Gladys‘ Leiche ins Wasser geworfen hat, öffnet er die Reisetasche, die Vic ins Auto stellte, aber sie enthält nicht, wie erwartet, das Geld. Charlie rennt noch einmal auf den Bootssteg, um Vic nach den 2 Millionen zu fragen, aber der ist bereits untergegangen.
Daraufhin ruft Charlie Renata an und erzählt ihr, dass sowohl Vic als auch Roy tot sind. Das Geld habe er auch nicht, gesteht er. Sie fordert ihn auf, zu ihr zu kommen.
Charlie ahnt nicht, dass Renata in den Lauf von Bill Guerrards Pistole blickt, während sie mit ihm telefoniert.
Er fährt zu ihr und findet sie auf einen Stuhl gefesselt vor. Bill ist gerade auf der Toilette. Renata zischt Charlie zu, wo sie eine Schrotflinte versteckt hat. Charlie lädt die Waffe und fordert Bill von hinten auf, die Pistole fallen zu lassen. Der Gangster glaubt nicht, dass der im Grunde gutmütige Anwalt es fertigbringt, ihn zu erschießen, aber Charlie drückt ab, und Bill stürzt zu Boden. Statt sich zu vergewissern, dass er tot ist, will Charlie als erstes Renata von den Fesseln befreien. Da rammt Bill ihm ein Messer in den Fuß. Die Flinte war nur mit Vogelschrot geladen. Im nächsten Augenblick steht der Streifenpolizist Tyler (T. J. Jagodowski) in der Tür, dem Charlie an diesem Abend mehrmals auffiel und der nun erneut dessen geparktes Auto sah. Bill erschießt ihn kurzerhand. Dann will er Renata töten, die inzwischen aufgesprungen ist, aber bevor er abdrücken kann, erschießt Charlie ihn von hinten.
Während Renata im Bad ist, entdeckt Charlie in ihrem Kleiderschrank die Reisetasche mit den 2 Millionen Dollar.
Sie kommt aus dem Bad, öffnet ihren Bademantel und umarmt ihn. Doch Charlie hat Bills Pistole in der Hand und erschießt sie. Da fällt das aufgeklappte Rasiermesser zu Boden, mit dem sie Charlie die Kehle durchschneiden wollte.
Als Charlie mit den 2 Millionen im Auto unterwegs zum Flughafen ist, steht Sidney neben seinem Wohnwagen am Straßenrand. Er wollte mit den Kindern einen Ausflug machen, aber seine boshafte Frau sagte ihm nicht, dass kaum noch Sprit im Tank war. Charlie lässt ihn ein paar Liter aus seinem Tank abzapfen, damit er weiterfahren kann. Dann steigt auch Charlie wieder in seinen Wagen, und gerade wird sein Freund Pete wach, der auf der Rücksitzbank geschlafen hat.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Die Handlung der schwarzen Thrillerkomödie „The Ice Harvest“ spielt sich in der Nacht vom 24. auf 25. Dezember ab, also innerhalb weniger Stunden. In der literarischen Vorlage, dem 2000 von Scott Phillips veröffentlichten Debütroman „The Ice Harvest“ („Alles in einer Nacht“, Übersetzung: Karl-Heinz Ebnet, Knaur, München 2001, 256 Seiten), ist es das Jahr 1979. Harold Ramis (Regie), Richard Russo und Robert Benton (Drehbuch) erzählen die nicht sehr komplexe Geschichte stringent und genau im richtigen Tempo. Die Spannung ist zwar nicht allzu hoch, weil auch die sogenannten „unerwarteten Wendungen“ durchaus vorhersehbar sind, aber das Entscheidende an „The Ice Harvest“ ist ohnehin nicht die Handlung, sondern die mit Witz und Komik, Sarkasmus und schwarzem Humor gespickte Mischung aus Gewalt und Melodram. Das erinnert ein wenig an Vorbilder wie „Fargo“ und „Pulp Fiction“.
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Inhaltsangabe und Filmkritik: © Dieter Wunderlich 2008
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