Tage des Himmels

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Tage des Himmels - Originaltitel: Days of Heaven - Regie: Terrence Malick - Drehbuch: Terrence Malick - Kamera: Néstor Almendros - Schnitt: Billy Weber - Musik: Ennio Morricone - Darsteller: Richard Gere, Brooke Adams, Sam Shepard, Linda Manz, Robert J. Wilke, Jackie Shultis, Stuart Margolin, Timothy Scott, Gene Bell, Doug Kershaw, Richard Libertini, Frenchie Lemond, Sahbra Markus, Bob Wilson, Muriel Jolliffe, John Wilkinson, King Cole u.a. - 1978; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Der junge Gießereiarbeiter Bill schlägt sich 1916 mit seiner Schwester Linda und seiner Lebensgefährtin Abby von Chicago nach Texas durch, wo sie sich als Geschwister ausgeben und zusammen als Erntehelfer verdingen. Als der todkranke Farmer sich in Abby verliebt, sieht Bill die Chance, dem Los der Proletarier zu entkommen und er drängt sie, den Heiratsantrag des Farmers anzunehmen. Die Zeit vergeht, aber der Farmer wird nicht kränker. Stattdessen schöpft er Verdacht, dass es sich bei Abby und Bill um Betrüger handeln könnte ...
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Kritik

"Tage des Himmels" (auch: "In der Glut des Südens") ist ein pathetisches Melodram. Sehenswert ist der Film wegen der grandiosen Bilder, die wie Gemälde wirken und großenteils im Licht der aufgehenden Sonne entstanden sind.

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Bill (Richard Gere), ein junger Gießereiarbeiter in Chicago, schlägt 1916 im Jähzorn einen Manager nieder, der ihn herumkommandieren wollte und muss deshalb aus dem Stahlwerk fliehen. Er fährt mit seiner zwölfjährigen Schwester Linda (Linda Manz) und seiner Lebensgefährtin Abby (Brooke Adams), die er ebenfalls als Schwester ausgibt, nach Texas, wo die drei sich dem Heer der Erntehelfer anschließen. Der Verwalter (Robert J. Wilke) der Farm, auf der sie Arbeit finden, greift zwar hart durch und beutet die Hilfskräfte erbarmungslos aus, aber bei dem Besitzer handelt es sich um einen scheuen einsamen Mann namens David (Sam Shepard), der kaum älter als Bill ist.

Während das inzwischen geerntete Getreide bereits gedroschen wird, bietet der Farmer Abby an, auch nach der Erntezeit bei gleicher Bezahlung auf der Farm zu bleiben. Statt eifersüchtig zu reagieren, rät Bill seiner Freundin, das Angebot anzunehmen. Aus einem zufällig belauschten Gespräch des Arztes mit dem Verwalter weiß er nämlich, dass der Farmer unheilbar krank ist und nur noch ein Jahr zu leben hat. Da er längst gemerkt hat, dass David in Abby verliebt ist, spekuliert er darauf, dass sie seine Frau werden und ihn bald beerben kann. Darin sieht er die einzige Chance, dem Los der Proletarier zu entkommen. Abby geht also auf das Angebot ein, besteht jedoch darauf, dass auch ihre „Geschwister“ bleiben dürfen. Von Bill dazu gedrängt, nimmt Abby etwas später Davids Heiratsantrag an. Vergeblich warnt der misstrauische Verwalter den Farmer vor Abby und Bill, die er für Betrüger hält.

Die Zeit vergeht, aber David wird nicht kränker. Einmal, als Bill mit seinem „Schwager“ auf Entenjagd geht, legt er von hinten auf ihn an, aber er wagt es dann doch nicht, David zu erschießen.

In manchen Nächten treffen Bill und Abby sich heimlich. Allmählich beginnt David daran zu zweifeln, dass Bill der Bruder seiner Frau ist. Bevor es zu einer ernsten Auseinandersetzung kommt, begreift Bill, dass Abby den Farmer wirklich liebt, und er lässt sich von einer fliegenden Zirkustruppe mitnehmen. Doch lang hält er es ohne Abby nicht aus: Auf einem Motorrad kehrt er zurück.

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Ein Heuschreckenschwarm fällt in die Getreidefelder ein. Alle verfügbaren Leute laufen los, um sie zu vertreiben, und als es dunkel wird, holen sie Petroleumlampen. Plötzlich trifft David auf Bill. Er will ihn fortschicken. Die Männer geraten in Streit. Dabei zerbricht eine der Petroleumlampen und setzt das reife Getreide in Brand. Während das Feuer tobt, holt David eine Pistole aus dem Haus und greift damit Bill an, der gerade sein Motorrad repariert. Doch bevor er schießen kann, rammt Bill ihm einen Schraubenzieher in die Brust. Danach flieht er mit Abby und Linda im Auto des Farmers, vertauscht es am Flussufer gegen ein Boot und fährt weiter den Fluss hinunter.

Sobald das Feuer gelöscht ist, macht der Verwalter sich mit seinen Männern und einer Polizeieinheit auf die Suche nach Davids Mörder. Die drei Flüchtigen lagern im Wald. Sie werden entdeckt; Abby und Linda müssen hilflos zusehen, wie Bill im Kugelhagel zusammenbricht.

Abby lässt Linda in dem zum Kinderheim umfunktionierten Farmhaus zurück und macht sich auf den Weg, ohne ein Ziel zu kennen.

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„Days of Heaven“ („Tage des Himmels“; „In der Glut des Südens“) ist ein pathetisches Melodram von Terrence Malick über Liebe, Schuld und Rivalität vor dem Hintergrund einer Gesellschaft im Umbruch. Die Kommentare Lindas aus dem Off werden zwar in der deutschen Synchronisation gut gesprochen, aber der Text wirkt altklug und misslungen. Sehenswert ist „Tage des Himmels“ wegen der grandiosen Bilder, die wie Gemälde wirken und großenteils im Licht der aufgehenden Sonne entstanden sind. Néstor Almendros wurde dafür zu Recht mit einem „Oscar“ ausgezeichnet.

Außer der Filmmusik von Ennio Morricone und dessen Songs „Harvest“, „Threshing“, „Happiness“, „The Honeymoon“, „The Return“, „The Chase“, „The Fire“, „Ashes and Dust“ and „Days of Heaven“ sind die Songs „Swamp Dance“ von Doug Kershaw und „Enderlin“ von Leo Kottke zu hören. Das klassische Musikstück stammt aus „Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.