Die Frau am Ende der Straße

Die Frau am Ende der Straße

Die Frau am Ende der Straße

Originaltitel: Die Frau am Ende der Straße – Regie: Claudia Garde – Drehbuch: Thomas Schwank – Kamera: Michael Hammon – Schnitt: Ingo Ehrlich – Musik: Jörg Lemberg – Darsteller: Maren Eggert, Matthias Brandt, Inga Busch, Thorsten Merten, Lennart Bartels, Amber Bongard, Bruno F. Apitz, Jens-Peter Broso, Gilla Cremer, Jörg Gillner, Moritz Greve, Thomas Lawinky, Patrizia Moresco, Doreen Nixdorf, Katrin Pollitt, Knud Riepen, Katharina Schütz, Traudel Sperber, Barbara Stoll u.a. – 2007; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Martina ist eine junge Frau, die nicht zur Familie gehörende Menschen als bedrohlich empfindet und zugleich befürchtet, ihrer Rolle als Mutter nicht gewachsen zu sein. Sie, ihr Mann und ihr Sohn hoffen auf einen Neuanfang, als sie an den Stadtrand von Hamburg ziehen und sich mit den Bewohnern der anderen Doppelhaushälfte, befreunden. Martina beobachtet, wie gut ihr Mann und die Nachbarin sich verstehen. Wird sie von ihnen betrogen? Die Situation eskaliert ...
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Kritik

Sehenswert ist das tragische Psychodrama "Die Frau am Ende der Straße" vor allem wegen Maren Eggert, der es sehr überzeugend gelungen ist, eine psychisch labile, schwer unter ihren Ängsten leidende junge Frau zu spielen.
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Martina und Stefan Schneider (Maren Eggert, Matthias Brandt) ziehen mit ihrem kleinen Sohn Daniel (Lennart Bartels) in ein Neubaugebiet am Hamburger Stadtrand. Sie freuen sich auf den Neuanfang, zumal sie eine sehr belastende Zeit hinter sich haben: Martina befürchtete seit der Geburt ihres Kindes, sie sei der Rolle der Mutter nicht gewachsen und musste zuletzt aufgrund der psychischen Krise ein Jahr lang in ihrem Beruf als Bibliothekarin aussetzen. Stefan liebt Martina, aber er ahnt nicht, wie bedrohlich sie vieles empfindet, was für ihn alltäglich ist.

In der anderen Hälfte des Doppelhauses wohnt ebenfalls eine junge Familie: Johanna (Amber Bongard), die Tochter von Evelin und Klaus Garbers (Inga Busch, Thorsten Merten), ist ein oder zwei Jahre jünger als Daniel. Die beiden Kinder sind viel zusammen, Evelin geht kontaktfreudig auf die Nachbarn zu, und die beiden Familien befreunden sich.

Als Stefan auf die Idee kommt, alle Nachbarn zu einem Gartenfest einzuladen, erschrickt Martina, aber sie sagt nichts und bemüht sich, ihrer Rolle als Gastgeberin gerecht zu werden. Nachdem sie jedoch die Bowle zerbrochen hat, betrinkt sie sich, um dem Druck standhalten zu können und muss schließlich von Stefan ins Haus geführt werden. Ein peinlicher Auftritt.

Martina versucht, dumme Bemerkungen von Kolleginnen in der Stadtbibliothek zu überhören und ihrer unkomplizierten Nachbarin nachzueifern.

Eines Tages findet sie heraus, dass Stefan Evelin einen Job in dem Betrieb vermittelte, in dem er selbst arbeitet, und sie beobachtet bei verschiedenen Gelegenheiten, wie gut die beiden sich verstehen. Eine Kollegin Stefans, der Martina von ihrem Verdacht erzählt hat, sieht kurz darauf Evelin in Stefans Armen und glaubt, dass die beiden tatsächlich etwas miteinander haben.

In Wahrheit hielt Stefan sie nur fest, weil ihr übel wurde. Sie ist nämlich schwanger.

Als Martina erfährt, dass Evelin schwanger ist, sucht sie ihre Gynäkologin auf, um sich das erst vor vier Wochen eingesetzte Pessar herausnehmen zu lassen. Stefan reagiert entsetzt auf Martinas Kinderwunsch, denn er befürchtet, dass es durch ein zweites Kind erneut zu einer psychischen Krise kommen könnte. Die heftige Auseinandersetzung darüber bestärkt Martinas Wahnvorstellung, Stefan sei der Vater von Evelins Kind, und sie fordert Klaus in einem anonymen Brief auf, die Vaterschaft prüfen zu lassen. Außerdem versteckt sie auf dem Küchenschrank der Garbers ein Babyfon und hört die Gespräche der Nachbarn ab.

Evelin wird aufgrund von Gerüchten über eine Affäre mit Stefan noch während der Probezeit entlassen. Durch die Aufregung erleidet sie eine Fehlgeburt.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Die Polizei fahndet nach dem Schreiber bzw. der Schreiberin des anonymen Briefes, und in der Firma, die Evelin entließ, versucht man herauszufinden, wer die Gerüchte in die Welt gesetzt hatte. Stefan ist am Ende seiner Geduld: Er verdächtigt Martina als Absenderin des anonymen Briefes und verlangt, dass sie sich erneut in psychiatrische Behandlung begibt. Evelin findet das eingeschaltete Babyfon und stellt fest, dass Martina sie abgehört hat. Als Martina in die Bibliothek kommt, fordert ihre Chefin Sylvia sie zu einem Gespräch über ihr abnormes Verhalten auf. Martina flüchtet sich in die Toilette und klettert durchs Fenster. Dann holt sie Daniel und Johanna mit dem Auto von der Schule ab und versucht ihnen während der Fahrt einzureden, sie hätten das Babyfon auf den Küchenschrank der Garbers gelegt. Nachdem sie Daniel vor ihrem Haus abgesetzt hat, rast sie mit der verängstigten Nachbartochter weiter und steuert in selbstmörderischer Absicht einen Alleebaum an. Im letzten Augenblick bremst sie und lässt Johanna aussteigen.

Inzwischen folgen ihr die von Daniel aufgeschreckten Nachbarn. Stefan alarmierten sie per Telefon; er eilt ebenfalls zu der Landstraße, auf der sie Martina und Johanna vermuten.

Klaus und Evelin finden Johanna unverletzt am Straßenrand.

Als Stefan eintrifft, sieht er Martinas Auto zerbeult im Feld stehen. Sie hat sich offenbar mehrmals überschlagen und ist tot.

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„Die Frau am Ende der Straße“ ist ein Psychodrama von Claudia Garde (Regie) und Thomas Schwank (Drehbuch) über eine sensible junge Frau, die nicht zur Familie gehörende Menschen als bedrohlich empfindet (Sozialphobie) und zugleich befürchtet, ihrer Rolle als Mutter nicht gewachsen zu sein.

Thomas Schwank und Claudia Garde vermeiden Klischees, Schuldzuweisungen und küchenpsychologische Erklärungen. Sehenswert ist „Die Frau am Ende der Straße“ vor allem, weil es der aus Hamburg stammenden Film- und Theaterschauspielerin Maren Eggert (*1974) gelungen ist, die Gefühlsschwankungen der Protagonistin sehr überzeugend auszudrücken. Es ist beklemmend, auch in Nahaufnahmen zu sehen, wie sie von ihren Ängsten immer stärker eingeengt wird, bis die Situation außer Kontrolle gerät und es zu einer Tragödie kommt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Sabine Bode - Das Mädchen im Strom
Gerade weil Sabine Bode auf stilistische Gimmicks verzichtet, sich zurücknimmt und ruhig erzählt, wirkt "Das Mädchen im Strom" glaub­wür­dig, ja authentisch. Das Buch bietet eine eindrucksvolle, mit­reißen­de und ermutigende Lektüre.
Das Mädchen im Strom

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.