Die Kette

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Originaltitel: Die Kette – Regie: Bettina Blümner – Drehbuch: Meike Häussler – Kamera: Philipp Sichler – Schnitt: Sonja Rigorth – Musik: Andy Groll – Darsteller: Axel Prahl, Claudia Meyer, Thomas Gerber, Lina Schuller, Michael Kind, Leslie Malton, Aurel Manthei, Franz Dinda, Chantal Ponsong u.a. – 2004; 60 Minuten

Inhaltsangabe

Die kleine Anna läuft einem Ball nach und wird von einem Kettenhund angefallen. Ihr Vater Bernd weiß, dass seine Ehefrau Marianne und sein bester Freund Tom ihn betrügen, aber er unternimmt nichts dagegen. Als der erfolglose, verschuldete Künstler Viktor mit einem noch nicht abbezahlten Gebrauchtwagen unterwegs ist und Toms Auto rammt, kommt es zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion ...
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Kritik

"Die Kette" ist eine lakonisch und unaufgeregt inszenierte Mischung aus Drama und Psychothriller. Es wird deutlich, wie fragil die Schicht ist, die Barbarei und Zivilisation trennt.
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Bernd (Axel Prahl) betreibt in Bernau bei Berlin eine Videothek. Als er mit seiner kleinen Tochter Anna (Chantal Ponsong) auf einem Feld herumtollt, läuft das Mädchen dem Ball nach, der auf das Gelände der Autowerkstatt Devereux (Michael Kind) rollt, gerät in die Reichweite des Kettenhundes und wird von ihm angefallen. Bernd befreit Anna und bringt sie ins Krankenhaus. Zum Glück sind die Verletzungen nicht so ernst, wie Bernd zunächst befürchtete.

Als er mit Anna nach Hause kommt, ist seine Ehefrau Marianne (Claudia Meyer) nicht da. Er weiß, dass sie mit Tom (Thomas Gerber), seinem besten Freund, ein Verhältnis hat. Aber er unternimmt nichts dagegen.

Zwar meldet Bernd den Vorfall der Polizei, aber sein Ziel, die Beseitigung des bissigen Hundes, erreicht er nicht.

Marianne beklagt sich über Bernds Phlegma. Sie hält es in der Kleinstadt nicht mehr aus und will weg, sowohl von Bernd als auch aus Bernau.

Beim gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen erzählt Tom, dass er den Hund, der Anna angefallen hatte, in der Nacht von der Kette holte, zum Flußufer brachte und erschoss. Bernd ist entsetzt, aber es entgeht ihm nicht, dass Marianne seinen tatkräftigen Freund bewundernd ansieht.

Devereuxs sechzehnjährige Tochter Sandrina (Lina Schuller) vermisst den Hund und sucht ihn vergeblich. Ihr ein Jahr älterer Freund Marcel (Franz Dinda) hat gerade erfahren, dass er von seiner Ausbildungsfirma nicht übernommen werden kann, weil zu wenig Aufträge da sind. Sie wollen zusammen nach Neuseeland und sich dort eine neue Existenz aufbauen. In Bernds Videothek leihen sie sich schon mal Filme über Neuseeland aus.

Regina (Leslie Malton) verhilft ihrem Geliebten Viktor (Aurel Manthei), einem erfolglosen, verschuldeten Künstler, zu einer Vernissage. Am Tag vor dem Ereignis „leiht“ Viktor sich weiteres Geld von Regina und zahlt damit bei Devereux einen Gebrauchtwagen an. Obwohl ihm das Auto noch nicht gehört und er zu viel getrunken hat, fährt er damit los. Unterwegs ärgert er sich über den ihm unbekannten Tom, rammt absichtlich dessen Wagen und rast dann davon.

Aufgrund seines Rausches verpasst Viktor seine Vernissage und verärgert Regina.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Tom und Devereux suchen nach Viktor. Unabhängig voneinander entdecken sie ihn in der Diskothek „Mad & Crazy“, wo er als DJ arbeitet. Devereux stößt ein paar wütende Drohungen aus und verlässt das Lokal wieder. Tom vergewissert sich, dass Viktors Wagen auf dem Parkplatz steht und kehrt dann kurz nach Hause zurück, um eine langstielige Axt zu holen. Bernd will ihn davon abhalten, doch am Ende packt er selbst die Axt und fährt damit zum „Mad & Crazy“. Während aus der Diskothek wummernde Bässe zu hören sind, schlägt Bernd auf Viktors Auto ein.

Als er zurückkommt, überrascht er Tom und Marianne im Bett.

Viktor hebt die von Bernd neben dem Auto fallengelassene Axt auf und steigt ein. In der Überzeugung, Devereux habe ihm den Wagen zerbeult, fährt er noch in der Nacht zu dessen Haus und pocht solange gegen die Tür, bis diese geöffnet wird. Ohne zu überlegen, holt er mit der Axt aus und schlägt zu. Er trifft jedoch statt des Werkstattbesitzers den siebzehnjährigen Marcel, der mit Sandrina allein im Haus ist. Fassungslos steht Sandrina vor der Leiche ihres Freundes.

Aus den Nachrichten erfahren Bernd, Marianne und Tom, was geschehen ist.

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„Die Kette“ ist eine Mischung aus Drama und Psychothriller. Meike Häussler (Drehbuch) und Bettina Blümner (Regie) erzählen die düstere Geschichte lakonisch und unaufgeregt. Sie machen damit deutlich, wie fragil die Schicht ist, die Barbarei und Zivilisation trennt.

Der Titel könnte sich sowohl auf die Kettenreaktion beziehen, aus der die Handlung besteht, als auch auf die atavistischen Antriebe, die von der Kette gelassen werden.

Bettina Blümner (* 1975) studierte nach ihrer Ausbildung zur Fotografin an der Bauhaus-Universität in Weimar, an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und an der Filmhochschule Escuela Internacional de Cine y Televisión in Kuba. Außer ihrer Abschlussarbeit „Die Kette“ drehte sie bereits die Filme „Sunny Summer“ (2001), „Don’t Believe the Hype“ (2002), „Wash & Go“ (2002) und „La Vita Dulce“ (2004). 2007 folgte „Prinzessinnenbad“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Bettina Blümner: Scherbenpark

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.