Allmen und das Geheimnis der Libellen

Allmen und das Geheimnis der Libellen

Allmen und das Geheimnis der Libellen

Originaltitel: Allmen und das Geheimnis der Libellen – Regie: Thomas Berger – Drehbuch: Martin Rauhaus, nach dem Roman "Allmen und die Libellen" von Martin Suter – Kamera: Frank Küpper – Schnitt: Melania Singer, Lucas Seeberger – Musik: Fabian Römer – Darsteller: Heino Ferch, Samuel Finzi, Andrea Osvárt, Ben Becker, Peter Kurth, Gustav Peter Wöhler, Jürgen Schornagel, Hanns Zischler u.a. – 2017; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Allmen zerrinnt das Geld zwischen den Fingern. Seine repräsentative Villa in Zürich gehört bereits der Bank, und demnächst wird er mit seinem Diener Carlos ins Gartenhaus ziehen müssen. Aufgrund seiner Umgangsformen und seines Lebensstils gilt er jedoch als wohlhabender Gentleman. Als ihn Jojo Hirt in die Villa ihres schwerreichen Vaters mitnimmt, nutzt er die Gelegenheit, eine wertvolle Glasschale mit Libellen-Motiv zu stehlen, die er zu Geld machen kann ...
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Kritik

"Allmen und das Geheimnis der Libellen", die Verfilmung eines Romans von Martin Suter, ist eine kurzweilige Kriminalkomödie um einen smarten, schelmischen Gauner mit den Umgangsformen eines Gentleman alter Schule.
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Johann Friedrich von Allmen (Heino Ferch) zerrinnt das Geld zwischen den Fingern. Seine repräsentative Villa in Zürich gehört bereits der Bank, und demnächst wird er mit seinem Diener Carlos de Leon (Samuel Finzi) ins Gartenhaus des Anwesens ziehen müssen. Weil Allmen jedoch aufgrund seiner vorbildlichen Umgangsformen und seines Lebensstils als wohlhabender Gentleman gilt, braucht er nirgendwo sofort zu bezahlen. Nur der raubeinige Gläubiger Dörig (Peter Kurth) setzt ihn unter Druck.

Sein Fahrer Arnold (Roman Smejkal) bringt ihn zu einer Bar in der Nähe des Opernhauses, wo er vor der Aufführung noch etwas trinkt und Joëlle („Jojo“) Hirt (Andrea Osvárt) kennenlernt, die Tochter des zweitreichsten Mannes der Schweiz. Nach der Oper nimmt Jojo ihn mit in die Villa ihres Vaters, wo eine Party stattfindet, und geht mit ihm ins Bett.

Nachts, als die Party längst vorbei ist, überrascht Allmen einen der Gäste in der Küche: Terry Werenbusch (Ben Becker), den Allmen von früher kennt. Als Terry fort ist, geht Allmen dem Verdacht nach, dass ein Diebstahl geplant war und gerät in einen Raum mit Vitrinen, in denen fünf Glasschalen des Künstlers Emile Gallé mit Libellen-Motiven stehen. Allmen nutzt die Gelegenheit, stiehlt selbst eine der wertvollen Schalen und versteckt sie im Freien, bevor er zu Jojo ins Bett zurückkehrt.

Der zwielichtige Antiquitätenhändler Jack Tanner (Gustav Peter Wöhler) kauft ihm die Libellen-Schale ab. Wie immer, wenn Allmen zu Geld gekommen ist, bezahlt er seine inzwischen aufgelaufenen Schulden in Bars und Restaurants, bei Arnold und anderen Gläubigern. Auf diese Weise wahrt er sein Image als reicher Mann und kann weiter anschreiben lassen. Nur Dörig lässt er aus.

Der überrascht ihn und Jojo im „shaparoa“, dem mit Abstand teuersten Restaurant in Zürich, als er gerade 6000 Franken aus der Brieftasche genommen hat, um die Rechnung zu bezahlen. Dörig nimmt die Banknoten vom Tisch, aber Allmen bringt ihn dazu, das Geld zurückzugeben und vermeidet einen Eklat.

Als Allmen in dieser Nacht glaubt, Jojo schlafe, schleicht er sich erneut in den Raum mit den Libellen-Schalen – und wundert sich darüber, dass die von ihm gestohlene und an Jack Tanner verkaufte Schale wieder da ist. Klaus Hirt (Hanns Zischler) muss sie von dem Antiquitätenhändler zurückbekommen haben. Diesmal stiehlt Allmen alle anderen vier Schalen. Dass Jojo am Fenster steht und ihn beobachtet, während er das Diebesgut im Freien versteckt, ahnt er nicht.

Am nächsten Morgen will Dörig endlich sein Geld. Allmen hat nicht mehr als 2000 Franken zur Hand. Eine Ratenzahlung lehnt Dörig jedoch ab. Er räumt Allmen eine letzte Frist von zwei Tagen ein.

Mit Hilfe von Carlos holt Allmen die gestohlenen Schalen. Aber auf dem Rückweg werden sie von einem ihnen folgenden Auto mehrmals absichtlich gerammt, und als Allmen den Antiquitätenhändler aufsucht, findet er ihn tot vor. Jack Tanner wurde erschossen. Auch auf Allmen wird geschossen, aber die Kugel prallt an seinem silbernen Zigaretten-Etui ab.


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Allmen verabredet sich mit Klaus Hirt. Der berichtet ihm, dass die Schalen vor zehn Jahren während einer Gallé-Ausstellung geraubt wurden. Es handelte sich um eine Leihgabe der Familie Werenbusch. Der Fall blieb unaufgeklärt. Aber Klaus Hirt kennt die Hintergründe, denn er erwarb die Schalen damals für 2 Millionen Franken von Terry Werenbusch. Der kassierte außerdem die Versicherungs­summe von 4 Millionen Franken. Nachdem Allmen die erste Schale aus Hirts Villa gestohlen hatte, bot Jack Tanner sie Klaus Hirt zum Kauf an und verriet ihm auch den Namen des Diebes. Hirt wiederum informierte Terry Werenbusch. Der ermordete Tanner und schoss auf Allmen, um zu verhindern, dass die Familie Werenbusch mit dem Kunstraub und dem Versicherungsbetrug in Verbindung gebracht wird.

Arnold fährt Allmen und Carlos zur Villa des greisen Werenbusch (Jürgen Schornagel). Während Carlos unbemerkt die vier Schalen in eine Vitrine stellt, zeigt Allmen Terry Fotos von den wertvollen Stücken und behauptet, Kopien davon seien zusammen mit einem Bericht über die wahren Umstände des Kunstraubs vor zehn Jahren bei einem Anwalt hinterlegt. Allmen weist Terry darauf hin, dass er zur Polizei gehen könne und behaupten, er habe die aus dem Museum geraubten Glasschalen in Hirts Villa entdeckt und sichergestellt. Für die Rückgabe der Schalen und sein Schweigen verlangt er eine halbe Million Franken.

Terry öffnet eine Schublade, aber statt Banknoten nimmt er eine Pistole heraus und richtet sie auf Allmen. Aber da taucht Dörig auf – wie mit Allmen abgesprochen – und hält Terry eine Waffe an den Kopf. Dem bleibt nichts anderes übrig, als die von Allmen geforderte Summe in bar zu bezahlen, und Dörig nimmt sich davon seinen Teil.

Während der Rückfahrt ruft Allmen die Polizei an und teilt mit, wo die vor zehn Jahren verschwundenen Schalen zu finden sind. Ein Sondereinsatzkommando durchsucht daraufhin die Villa der Werenbuschs, findet nicht nur die Schalen in einer Vitrine, sondern auch die Waffe, mit der Jack Tanner ermordet wurde und nimmt Terry fest. Allmen kassiert für den Tipp weitere 400 000 Franken von der Versicherung.

Trotz allem ziehen Allmen und Carlos ins Gartenhaus. In Zukunft wollen sie sich auf die Wiederbeschaffung wertvoller Gegenstände gegen Belohnung spezialisieren.

Jojo deutet bei einem Restaurantessen mit Allmen an, dass sie alles durchschaut hat.

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Nach einem Drehbuch von Martin Rauhaus verfilmte Thomas Berger den Roman „Allmen und die Libellen“ von Martin Suter unter dem Titel „Allmen und das Geheimnis der Libellen“. Auch die anderen Romane von Martin Suter über den Protagonisten Allmen werden verfilmt.

Fünf von Emile Gallé (1846 – 1904) entworfene Glasschalen mit Libellen-Motiven wurden tatsächlich am 27. Oktober 2004 während einer Ausstellung im Château Gingins nordwestlich des Genfer Sees geraubt. Alles andere ist fiktiv.

Bei „Allmen und das Geheimnis der Libellen“ handelt es sich um eine kurzweilige Kriminal- bzw. Gaunerkomödie. Johann Friedrich von Allmen ist ein eleganter Gentlemen mit geschliffenen Umgangsformen und ein geistreicher Hedonist alter Schule. Der ebenso smarte wie verschmitzte Gauner ist alles andere als gierig, aber irgendwie muss er seinen luxuriösen Lebensstil halt finanzieren.

Gleich zu Beginn hören wir einen Schuss, und Allmen kippt von einer Parkbank. Aus dem Off sagt er dazu, er werde die Geschichte besser der Reihe nach erzählen. Bevor er dann ein Spielkasino betritt, dreht er sich um und wendet sich direkt an die Zuschauer. Carlos wundert sich darüber. Führt Allmen Selbstgespräche?

Unterhaltsam ist „Allmen und das Geheimnis der Libellen“ nicht zuletzt, weil sich der Film von den üblichen Fernsehkrimis unterscheidet und immer wieder deutlich wird, dass alles nicht so ernst gemeint ist.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2017

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.