Tesis

Tesis

Tesis

Originaltitel: Tesis - Regie: Alejandro Amenábar - Drehbuch: Alejandro Amenábar und Mateo Gil - Kamera: Hans Burman - Schnitt: María Elena Sáinz de Rozas - Musik: Alejandro Amenábar und Mariano Marín - Darsteller: Ana Torrent, Fele Martínez, Eduardo Noriega, Xabier Elorriaga, Miguel Picazo, Nieves Herranz, Rosa Campillo, Francisco Hernández, Rosa Ávila u.a. - 1996; 115 Minuten

Inhaltsangabe

Die Studentin Angela setzt sich in ihrer Diplomarbeit mit der Gewaltdarstellung in den Medien auseinander. Bei ihren Recherchen stößt sie auf ein Snuff-Video über die Folterung und Ermordung einer vor zwei Jahren verschwundenen Kommilitonin ...

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Kritik

"Tesis" ist ein spannender Psychothriller über den Voyeurismus und die "Faszination des Grauens", aber nicht zu vergleichen mit Alejandro Amenábars intelligentem Vexierspiel "Öffne die Augen".
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Angela Márquez (Ana Torrent) studiert in Madrid Filmwissenschaft. Im November 1995 schreibt sie ihre Diplomarbeit über die Gewaltdarstellung in den Medien. Professor Figueroa (Miguel Picazo) lobt ihren Entwurf und verspricht, er werde versuchen, ihr einschlägige Videos aus dem Archiv des Fachbereichs Kommunikationswissenschaften zu besorgen. Parallel dazu spricht Angela ihren Kommilitonen Chema (Fele Martínez) an, von dem sie weiß, dass er eine Sammlung von Splatterfilmen und Hard Core Pornos besitzt. Zuerst lehnt er ihr Ansinnen ab, aber dann nimmt er sie mit in die Wohnung, die er von seiner verstorbenen Großmutter übernommen hat und führt ihr entsprechende Videos vor.

Währenddessen sucht Professor Figueroa im Filmarchiv unter „Pornografie und Sonstiges“. Mit einem heimlich mitgenommenen Video geht er in den Vorführraum. Dort findet Angela ihn am nächsten Morgen: Er ist tot, möglicherweise an einem Asthmaanfall gestorben. Die Studentin nimmt die Kassette aus dem Abspielgerät und verlässt den Raum, ohne jemanden zu verständigen.

Am Abend, als ihre Eltern mit ihrer jüngeren Schwester ausgehen, bleibt sie zu Hause und schiebt die Kassette in den Videorecorder. Sie hört die Schreie einer Gefolterten und bringt es nicht fertig, die grausamen Bilder anzuschauen.

Die Vorlesung des toten Professors wird von Jorge Castro (Xavier Elorriaga), dem Dozenten für audiovisuelle Psychologie, weitergeführt. Er erklärt sich auch bereit, Angelas Diplomarbeit zu betreuen.

Als Chema erfährt, wie Professor Figueroa gestorben ist, ahnt er, dass Angela ihn fand und das Video, das er sich zuletzt angesehen hatte, an sich nahm. Er lässt ihr keine Ruhe, bis sie mit der Kassette zu ihm kommt. Ein an einen Stuhl gefesseltes Mädchen wird geschlagen, gefoltert und schließlich durch einen Kopfschuss getötet. Danach zerstückelt der Mörder die Leiche mit einer Kettensäge. Chema ist überzeugt, dass es sich um ein Snuff-Video handelt, also um eine echte, keine gestellte Ermordung, zumal er das Opfer kannte: Es handelt sich um eine Kommilitonin namens Vanessa, die vor zwei Jahren spurlos verschwand. Von der weißen Kachelwand, die hinter dem gequälten Mädchen zu sehen ist, schließt Chema auf eine Garage als Tatort. Vanessa scheint ihren Mörder gekannt zu haben, denn die Aufnahme ist mehrmals geschnitten, und Chema vermutet, dass dies die Stellen waren, an denen Vanessa ihren Folterer beim Namen rief. Außerdem erkennt Chema an Besonderheiten der Zeilenauflösung, dass die Aufnahmen mit einer Kamera gemacht wurden, die über einen Digitalzoom verfügte. Vor zwei Jahren gab es das nur bei der Sony XT 500.

Kurz darauf beobachtet Angela in der Mensa einen Kommilitonen, der seine Freundin mit einer Sony XT 500 filmt. Sie spürt ihm nach. Er merkt es und verfolgt sie nun seinerseits. Angela flieht vor ihm, aber er holt sie ein und reicht ihr ein paar Zeitungsartikel über die vermisste Vanessa, die ihr beim Laufen aus einer Mappe gerutscht waren. Er heißt Bosco Herranz (Eduardo Noriega).

Angela sucht vergeblich nach ihrem Schlüsselbund und muss zu Hause klingeln. In ihrem Zimmer steht eine Tasche mit einer Sony XT 500. Als Bosco hinter der Tür auftaucht, rennt sie ins Bad und schließt sich ein – bis ihre Mutter (Rosa Ávila) sie ruft und ihr sagt, ein junger Mann warte auf sie. Bosco lässt sich zum Abendessen einladen und schmeichelt sich durch Komplimente nicht nur bei Angelas Mutter, sondern auch bei ihrer jüngeren Schwester Sena (Nieves Herranz) ein.

Professor Castro bestellt Angela in sein Büro, um mit ihr über die Diplomarbeit zu sprechen. Ihr Entwurf sei noch viel zu oberflächlich, kritisiert er, und werde dem brisanten Thema Gewaltdarstellung nicht gerecht. Dann fragt er sie, was Professor Figueroa wohl so aufgeregt habe, dass er im Vorführraum gestorben sei. Sie wisse es nicht, antwortet Angela, aber da zeigt er ihr auf seinem Bildschirm Aufnahmen einer Überwachungskamera, auf denen zu sehen ist, wie sie ihren Professor findet und die Kassette mitnimmt. Castro verlangt das Video von ihr. In diesem Augenblick ruft Chema an und will Angela sprechen. Er behauptet, der Professor sei in die Ermordung Vanessas verwickelt und rät ihr, unverzüglich dessen Büro zu verlassen.

Inzwischen hat Chema herausgefunden, dass in den letzten zwei Jahren außer Vanessa fünf weitere Mädchen verschwanden und vermutlich auf die gleiche Art umgebracht wurden. Chema verdächtigt Professor Castro und den smarten, arroganten Studenten Bosco, Snuff-Videos zu produzieren und damit zu handeln.

Boscos Freundin Yolanda (Rosa Campillo) warnt Angela vor Chema. Der habe vor zwei Jahren mit ihr, Bosco, Vanessa und anderen an einem Workshop über Gewaltdarstellungen teilgenommen und das Thema besonders ernst genommen. Unmittelbar danach sei Vanessa verschwunden.

Trotzdem folgt Angela Chema nachts in das Filmarchiv des Fachbereichs Kommunikationswissenschaften. In einem Versteck finden sie um die zweihundert Videos und die ungeschnittenen Masterbänder, die Aufschluss über den Namen des Mörders geben können. Da fällt die Stahltüre mit einem Knall zu, und das Licht geht aus.

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überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Als endlich das Licht wieder eingeschaltet wird, sieht Angela statt Chema Professor Castro. Der betäubt sie im nächsten Augenblick. Auf einen Stuhl gefesselt, kommt sie wieder zu sich. Während Castro eine Kamera aufbaut, kommt Chema zurück und greift ihn an, obwohl der Professor eine Pistole auf ihn richtet. In dem Handgemenge der beiden löst sich ein Schuss. Tödlich getroffen sackt Castro zusammen. Chema befreit Angela und beteuert, nicht er, sondern Castro selbst habe den Finger am Abzug der Waffe gehabt.

Kurze Zeit später nimmt Angela mitten in der Nacht ein Taxi und fährt in das Landhaus, in dem Bosco wohnt. Chema folgt ihr und dringt heimlich in Boscos Haus ein, wird aber von ihm zusammengeschlagen. „Garage“, flüstert er Angela zu. Während Bosco noch damit beschäftigt ist, Chema zu fesseln, geht Angela in die Garage und steht dort vor der weißen Kachelwand, die sie von dem Snuff-Video kennt. Bosco überrascht sie und fesselt sie auf einen Stuhl. Aus einem Werkzeugschrank kippt Yolandas Leiche. Während Bosco die Kamera einrichtet, gelingt es Angela, mit einem Messer, das sie bei sich hatte, die Handfesseln durchzuschneiden. Als er dann auf sie einzuschlagen beginnt, springt sie auf, sticht mit dem Messer zu, packt seine Pistole und erschießt ihn.

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„Tesis. Der Snuff Film“ – auch: „Faszination des Grauens“ – ist ein spannender Psychothriller über Voyeurismus und die „Faszination des Grauens“, aber nicht zu vergleichen mit Alejandro Amenábars intelligentem Vexierspiel „Öffne die Augen“.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

Alejandro Amenábar (kurze Biografie / Filmografie)

Alejandro Amenábar: Öffne die Augen
Alejandro Amenábar: The Others
Alejandro Amenábar: Das Meer in mir
Alejandro Amenábar: Agora. Die Säulen des Himmels

Bonnie Garmus - Eine Frage der Chemie
"Eine Frage der Chemie" ist ein Plädoyer für Emanzipation und Gleichberechtigung. Nebenbei prangert Bonnie Garmus die katholische Kirche an. Humor und Komik tragen zur Unterhaltung bei. Aber die Figuren – besonders die Männer – sind eher Karikaturen als Charaktere, der Plot wirkt märchenhaft, und die verkündeten "Lebensweisheiten" bleiben trivial.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.