Erster Weltkrieg: Ostfront 1914


Die russische „Dampfwalze“ rollte früher als erwartet an. Nachdem der Befehlshaber der 8. deutschen Armee nach der unentschiedenen Schlacht bei Gumbinnen (Gussew), südlich der Memel, am 20. August 1914 seine Truppen zurückgenommen hatte, wurde er abgelöst.

Generalmajor Erich Ludendorff (1865 – 1937), der am 20. August 1914 mit einem spektakulären Handstreich Lüttich erobert hatte , sollte die Russen zum Stehen bringen. Da es sein militärischer Rang allerdings nicht erlaubte, ihm förmlich den Befehl über eine Armee zu übertragen, wurde der sechsundsechzigjährige Generaloberst Paul von Beneckendorff und Hindenburg (1847 – 1934) eigens aus dem Ruhestand geholt und zum Kommandeur der 8. Armee ernannt (22. August). Ludendorff wurde ihm unterstellt, aber Hindenburg war phlegmatisch genug, ihm die faktische Armeeführung zu überlassen. Am 23. August 1914 trafen Hindenburg und Ludendorff in Ostpreußen ein.

Unverzüglich griffen sie die Narew-Armee an, obwohl die Njemen-Armee nicht weit entfernt davon stand und ihnen die beiden russischen Armeen weit überlegen gewesen wären, wenn sie gemeinsam gekämpft hätten. Nachdem Hindenburg und Ludendorff die Narew-Armee in der Schlacht bei Tannenberg vernichtet hatten (23. – 31. August 1914), zog sich die Njemen-Armee aus Ostpreußen zurück, unterlag aber den nachrückenden Deutschen in der Schlacht an den Masurischen Seen (6. – 15. September 1914). Mit den glänzenden Erfolgen begann der Mythos der „Sieger von Tannenberg“.

Ostpreußen mussten die Russen räumen, aber in Galizien warfen sie die österreichisch-ungarischen Truppen zurück (Schlachten bei Lemberg, 26. – 30. August, 6. – 12. September 1914); Wien musste Ostgalizien und die Bukowina verloren geben.

Im Dezember 1914 erstarrte auch die Ostfront.

Fortsetzung

© Dieter Wunderlich 2006

Erster Weltkrieg: Inhaltsverzeichnis

José Saramago - Das steinerne Floß
Wie kaum einem anderen Schriftsteller gelingt es Saramago, das Denken in Metaphern aufgehen zu lassen und Vieldeutiges in einprägsamen Bildern zu veranschaulichen. Seine Sprache ist nicht nur bilderreich, sondern auch barock verschnörkelt und orientalisch ausschweifend; sie klingt zumindest über weite Strecken wie ein vergnüglicher mündlicher Vortrag.
Das steinerne Floß

 

(Startseite)

 

Nobelpreis für Literatur

 

Literaturagenturen

 

Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.