Transatlantikkabel


Am 10. März 1854 gründete der amerikanische Geschäftsmann Cyrus West Field die „New York – Newfoundland and London Telegraph Company“. 1856 gelang es dem Unternehmen, eine teils als Freileitung, teils als Seekabel verlegte Telegrafenverbindung zwischen New York und Neufundland herzustellen.

Um diese Anlage quer durch den Atlantik mit der irischen Küste zu verbinden, gründete Cyrus W. Field eine weitere Gesellschaft in London: die „Atlantic Telegraph Company“. Die ersten beiden Versuche scheiterten 1857, weil die Kabel rissen und im Meer versanken. Im dritten Anlauf gelang es Samuel Canning und Charles Bright mit ihren Mannschaften, ein Transatlantikkabel von zwei Schiffen aus zwischen Irland und Neufundland zu verlegen. Am 7. August 1858, zwei Tage nach der Fertigstellung der 3745 km langen Kabelverbindung, wurde das erste Telegramm von Europa nach Amerika geschickt: „Europe and America are united by telegraph. Glory to God in the highest; on earth peace, good-will towards men.“ Doch nach drei, vier Wochen war das Transatlantikkabel – vermutlich wegen mangelhafter Isolierung – nicht mehr zu gebrauchen.

Aufgrund des amerikanischen Bürgerkriegs verzögerten sich die nächsten Versuche, eine Telegrafenverbindung zwischen der Alten und der Neuen Welt herzustellen.

Im Juli 1865 charterte Cyrus W. Field den zum Kabelleger umgebauten Passagierdampfer „Great Eastern“, doch als das Kabel riss und das Ende in mehr als 5000 m Tiefe versank, musste das Vorhaben abgebrochen werden. Endlich, beim zweiten Einsatz der „Great Eastern“ im Juli 1866, gelang es, ein funktionstüchtiges Transatlantikkabel zu verlegen.

Während die Nachricht von Abraham Lincolns Ermordung am 15. April 1865 mit den ersten Schiffsreisenden in Europa eingetroffen war, konnten nun Informationen zwischen den Kontinenten innerhalb von Minuten ausgetauscht werden.

John Griesemer schildert in seinem Roman „Signal & Noise“ (deutsch: „Rausch“) die Anstrengungen, die mit der Verlegung des ersten Transatlantikkabels verbunden waren.

© Dieter Wunderlich 2006

„Great Eastern“
John Griesemer: Rausch
Werner von Siemens (Kurzbiografie)

Milena Michiko Flašar - Herr Katō spielt Familie
Milena Michiko Flašar entwickelt die ebenso unspektakuläre wie ungewöhnliche Geschichte feinfühlig und nachdenklich. "Herr Katō spielt Familie" ist ein tiefgründiger und anrührender Roman.
Herr Katō spielt Familie

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.