Piergiorgio Welby


Die Diskussion über Sterbehilfe wurde im letzten Quartal des Jahres 2006 durch den Italiener Piergiorgio Welby intensiviert.

Piergiorgio Welby (* 26. Dezember 1945), dessen Vater aus Schottland stammte, litt seit seiner Jugend an einem unheilbaren Muskelschwund (progressive Muskeldystrophie), war seit dreißig Jahren auf einen Rollstuhl und seit 1997 auf künstliche Beatmung angewiesen. Ab Sommer 2006 musste er auch künstlich ernährt werden. Ein Gefangener in seinem eigenen Körper: Obwohl Piergiorgio Welby bei klarem Bewusstsein war, sah und hörte,

konnte er sich wegen seiner vollkommenen Lähmung nur noch durch Augenbewegungen mitteilen.

Im September 2006 wandte sich Piergiorgio Welby deshalb mit seinem Wunsch, sterben zu dürfen, an ein Zivilgericht in Rom und in einem offenen Brief an den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano. Außerdem ließ er das Fernsehen über seinen Fall berichten. Er erhoffte sich eine Lösung nicht nur für sich, sondern auch für andere unheilbar Kranke, die das Leben nur noch als Qual empfinden. In der öffentlichen Debatte gab es jedoch keine Annäherung zwischen Befürwortern der Sterbehilfe und Gegnern, die nur von Euthanasie sprachen und diese grundsätzlich mit Mord gleichsetzten.

Giorgio Napolitano gab sich betroffen, sah aber keine Möglichkeit, Piergiorgio Welby zu helfen. Das angerufene Gericht verweigerte die Erlaubnis zur Sterbehilfe am 16. Dezember, verurteilte Piergiorgio Welby also gewissermaßen zum Weiterleben. Weil er von offizieller Seite keine Unterstützung bekam, ließ er sich von dem Arzt Mario Riccio ein Beruhigungsmittel verabreichen und bat darum, das Beatmungsgerät auszuschalten. Piergiorgio Welby starb in der Nacht auf den 21. Dezember 2006, wenige Tage vor seinem 61. Geburtstag.

Sofja Tolstaja - Eine Frage der Schuld
Sofja Tolstaja legt mit diesem Roman einen Gegenentwurf zur "Kreutzersonate" ihres Mannes Leo Tolstoi vor. Sie erzählt im Grunde genommen die gleiche Geschichte, aber aus der Perspektive einer Frau.
Eine Frage der Schuld

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.