Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe - Originaltitel: The Lord of the Rings - Regie: Peter Jackson - Drehbuch: Frances Walsh, Philippa Boyens, Peter Jackson, Stephen Sinclair, nach dem Roman "Der Herr der Ringe" von J. R. R. Tolkien - Kamera: Andrew Lesnie - Ausstattung: Grant Major - Konzeptkünstler: Alan Lee, John Howe - Make-up und Frisuren: Peter Owen, Peter King - Musik: Howard Shore - Darsteller: Elijah Wood, Ian McKellen, Sean Astin, Viggo Mortensen, Liv Tyler, Cate Blanchett, Ian Holm, Christopher Lee, John Rhys-Davies, Billy Boyd, Dominic Monaghan, Orlando Bloom, Sean Bean, Andy Serkis, Marton Csokas, Hugo Weaving u.a. - 2001/02/03; 180/180/210 Minuten

Inhaltsangabe

In einer Schlacht vor 3000 Jahren wurde dem bösen Sauron der Ringfinger abgeschlagen. Nun ist sein Geist wieder erwacht und sucht nach dem magischen Ring, der seinem Träger absolute Macht verleiht, um damit die Herrschaft über ganz Mittelerde anzutreten. Der schüchterne, rechtschaffene junge Hobbit Frodo Beutlin, in dessen Besitz sich der Ring befindet, bricht auf, um ihn zu zerstören und die Gefahr abzuwenden ...
mehr erfahren

Kritik

Mit einem detailreichen Nachbau von Tolkiens Märchenwelt, aufwändigen technischen Effekten, einer ausgezeichneten Kameraführung und gut ausgewählten Schauspielern gelang Peter Jackson eine opulente, mitreißende Inszenierung des dreibändigen Fantasy-Romans "Der Herr der Ringe".
mehr erfahren

„Die Gefährten“ (Inhaltsangabe):

Alles begann mit dem Schmieden der Ringe: drei für die Elbenkönige, sieben für die Zwergenherrscher und neun für die Menschen. Heimlich aber schmiedete Sauron, der böse Herrscher von Mordor, einen 20. Ring, wirkungsvoller als die anderen. Mit Hilfe des magischen Rings wollte Sauron seine Herrschaft über ganz Mittelerde ausdehnen, die Kulturen zerstören und die Bewohner versklaven. In einer Schlacht vor 3000 Jahren gelang es dem Königssohn Isildur, Sauron mit dem Schwert seines gerade gefallenen Vaters den Ringfinger abzutrennen. Statt den Ring zu zerstören, behielt er ihn. Aber er verlor ihn und wurde getötet. 500 Jahre lang verwirrte der Ring den Verstand des katzenäugigen Monsters Gollum. Dann verlor auch Gollum den Ring, und ein Hobbit namens Bilbo Beutlin (Ian Holm) fand ihn durch Zufall während seiner Reise in den Osten. Das war vor 60 Jahren.

Jetzt feiern die Hobbits den 111. Geburtstag von Bilbo Beutlin, und dazu erscheint auch dessen Freund, der Zauberer Gandalf (Ian McKellen). Nach dem Fest bricht Bilbo zu einer weiteren großen Reise auf. Gandalf, der ahnt, dass es sich bei dem Ring, den Bilbo jahrzehntelang aufbewahrt hat, um Saurons Ring handelt, überredet seinen Freund, den Ring da zu lassen. Widerstrebend lässt Bilbo ihn fallen.

Bilbos schüchterner, rechtschaffener Neffe Frodo Beutlin (Elijah Wood) hebt den Ring auf. Bald gibt es für Gandalf keinen Zweifel mehr über die Natur des Rings. Er weiß, dass Saurons Geist lebt und nach dem Ring sucht. Tatsächlich gestand inzwischen Gollum unter der Folter, ein Hobbit namens Beutlin habe den Ring gefunden. Die von Sauron versklavten untoten, gesichtslosen Besitzer der neun für die sterblichen Könige angefertigten wirkungslosen Ringe sind bereits unterwegs. Gandalf ahnt die Gefahr und drängt Frodo, Auenland zu verlassen. Samweis („Sam“) Gamdschie (Sean Astin), der unter dem Fenster lauschte, begleitet ihn. Unterwegs schließen sich auch die Hobbits Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd) an. Die schwarzen Ringgeister – auch Nazgûl genannt – sind ihnen dicht auf den Fersen.

Gandalf eilt in die Festung Isengart zu Saruman dem Weißen (Christopher Lee), dem Leiter seines Ordens, um sich mit ihm zu beraten. Saruman schlägt ein Bündnis mit Sauron vor. Da merkt Gandalf, dass Saruman der Macht des Bösen nachgegeben hat. Es kommt zum Kampf zwischen den beiden Zauberern, und der unterlegene Gandalf wird im Turm von Isengart eingesperrt.

Deshalb wartet Frodo am verabredeten Treffpunkt, dem Gasthof „Zum tänzelnden Pony“ in Bree, vergeblich auf Gandalf. Die Hobbits begegnen in dem vorwiegend von Menschen bewohnten Städtchen einem geheimnisvollen Waldläufer namens Aragorn (Viggo Mortensen), der „Streicher“ genannt wird und mit Gandalf befreundet ist. Er warnt die Hobbits vor den bereits in die Stadt eingedrungenen schwarzen Reitern und begleitet sie auf ihrem Weg nach Osten.

Bei einem Angriff der Ringgeister wird Frodo durch einen Stich mit einem Nazgûl-Schwert an der Schulter verwundet und verliert das Bewusstsein. Dagegen hilft nur die Arznei der Elben, aber bis zur Elbenfestung Bruchtal sind es noch sechs Tage. Ob Frodo den langen Ritt überleben wird? Kurz vor Bruchtal treffen die Gefährten auf die Elbenprinzessin Arwen (Liv Tyler). Sie reitet mit dem Verletzten zur Festung und kann den Ringgeistern, die sie hetzen, gerade noch entkommen, indem sie eine Furt überquert und den Fluss hinter sich durch Zaubersprüche anschwellen lässt.

Frodo wird wieder gesund und erwacht in Elronds (Hugo Weaving) Haus. Auch Gandalf, dem es mit Hilfe eines Adlers gelungen ist, aus seinem Gefängnis zu entkommen, steht an Frodos Bett.

Ein Rat von Elben, Menschen, Hobbits und Zwergen beschließt nach heftiger Debatte, dass der Ring vernichtet werden muss. Andernfalls werde es Sauron gelingen, seine Macht mit Hilfe des Rings auf ganz Mittelerde auszuweiten. Der Zwerg Gimli (John Rhys-Davies) drischt auch gleich mit seiner Axt auf den Ring ein – aber die Klinge zerspringt ohne auf dem Ring auch nur einen Kratzer zu hinterlassen. Der Ring kann nämlich nur am Ort seiner Entstehung zerstört werden: im Feuer des Schicksalsberges Orodruin, im Land Mordor, tief im Feindesland! Frodo meldet sich freiwillig für die gefährliche Aufgabe. Außer den drei anderen Hobbits und dem Zauberer Gandalf begleiten ihn der Elbenprinz Legolas (Orlando Bloom), der Zwerg Gimli und die menschlichen Königssöhne Aragorn und Boromir (Sean Bean).

Gandalf führt die Gruppe zu einem verschneiten Pass des Nebelgebirges. Aber der Weg ist unpassierbar; sie müssen umkehren und den Weg durch die Minen von Moria versuchen, eine gewaltige, von Zwergen geschaffene Höhlenanlage, die sich von der einen Seite des Gebirges zur anderen erstreckt. Aus dem Gletschersee vor dem Eingang werden sie von einer ekeligen Riesenkrake angegriffen, aber es gelingt ihnen, das Tor durch ein Zauberwort zu öffnen und dem Ungeheuer zu entkommen. Gimli freut sich darauf, sein Volk wiederzusehen, aber es ist längst von den Orks vernichtet worden, menschenähnlichen, kriegslüsternen Raubtieren, die von Saruman gezüchtet und als Streitmacht eingesetzt werden. Sie greifen auch die neun Gefährten an. Während diese einer nach dem anderen auf der schmalen Brücke von Kahzad-dûm eine Schlucht überqueren, bleibt Gandolf zurück und lenkt die Angriffe des feurigen Drachendämons Balrog auf sich. Gandolf stürzt in die Schlucht, aber Frodo und seine anderen sieben Begleiter haben sich inzwischen in Sicherheit bringen können.

Sie gelangen ins Freie und verstecken sich in einem Wald, der zu dem Elbenreich Lothlórien gehört. Die Elbenkönigin Galadriel (Cate Blanchett) lässt Frodo in einem Wasserspiegel erkennen, dass auch das Auenland zerstört wird, falls seine Mission fehlschlägt. Zum Abschied schenkt sie ihm eine leuchtende Phiole.

Die Gefährten passieren Argonath, die Schildwachen von Númenor, zwei gigantische Steinsäulen der Könige Isildur und Anárion. Während einer Rast versucht der verblendete Boromir, in den Besitz des Ringes zu gelangen. Frodo weigert sich, den Ring herauszugeben. Erneut greifen Orks an. Boromir wird von drei Pfeilen getroffen und fällt. Nach der Schlacht brechen Aragorn, Gimli und Legolas auf, um nach den in Gefangenschaft geratenen Hobbits Merry und Pippin zu suchen. Frodo will allein weiterziehen, aber Sam lässt sich nicht abschütteln und springt in das Boot seines Freundes.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

J. R. R. Tolkien hatte die Filmrechte an „Der Herr der Ringe“ 1968 an den Produzenten Saul Zaentz verkauft. Der nahm Ralph Bakshi (Regisseur) und Frank Frazetta (Maler) für eine Zeichentrick-Version unter Vertrag, die 1977 in die Kinos kam, aber wenig Beifall fand. (Das gilt in noch stärkerem Maße für den im Mai 1980 ausgestrahlten amerikanischen Zeichentrick-Fernsehfilm „The Return of the King“.)

An 274 Drehtagen in der Zeit vom 11. Oktober 1999 bis 22. Dezember 2000 verfilmte der neuseeländische Regisseur Peter Jackson in seiner Heimat den Roman „Der Herr der Ringe“. Der erste Teil („Die Gefährten“) ist seit Ende 2001 zu sehen. Die beiden anderen Teile entstanden zwar gleichzeitig, aber der zweite Teil („Die zwei Türme“) kam erst Ende 2002 ins deutsche Kino, und der dritte Teil („Die Rückkehr des Königs“) folgte am 17. Dezember 2003.

Mit einem Budget von 300 Millionen Dollar gilt „Der Herr der Ringe“ als aufwändigstes Projekt der bisherigen Filmgeschichte. (Es ist bemerkenswert, dass dieses Mammutprojekt nicht in Hollywood realisiert wurde.) Es gab 22 000 Mitwirkende – darunter 60 Sprechrollen –, 64 Miniatursets und 1200 Spezialeffekte; mehr als 20 000 Gegenstände mussten für den Film eigens hergestellt werden. Die Bewegungen der computeranimierten Figur Gollum stammen übrigens von dem Schauspieler Andy Serkis. Peter Jackson leitete das simultane Geschehen an den über Neuseeland verteilten Drehorten teilweise per Videoübertragung.

Drei mal drei Stunden Film reichen nicht aus, um auch nur die Hälfte der vielen Geschichten und Abenteuer wiederzugeben, die John Ronald Reuel Tolkien mit ungeheurer Fabulierlaune in seinem dreibändigen Roman „Der Herr der Ringe“ erzählt. Ansonsten hielt Peter Jackson sich in seiner Trilogie einigermaßen eng an die Vorlage – schon um nicht den Protest besessener Tolkien-Fans herauszufordern. Die Gewichtung verschob er allerdings beispielsweise im ersten der drei Filme zugunsten der Abenteuer, die Frodo und seine Gefährten nach dem Abschied in Bruchtal bestehen.

Grant Major baute Tolkiens Fantasiewelt mit viel Liebe zum Detail nach: die putzige Behausung Bilbo Beutlins und die gigantischen Höhlen von Moria, die Festungen Bruchtal und Isengart, das Elbenreich Lothlórien und die kolossalen Königsstatuen Argonath. Die aufwändigen technischen Effekte wurden von der neuseeländischen Firma WETA mit einem Team von einhundertzwanzig Mitarbeitern realisiert. Durch die ausgezeichnete Kameraführung und viele im Computer simulierte Kamerafahrten entstanden mitreißende Bilder.

Vier Jahre lang arbeitete Howard Shore an der Filmmusik für die Trilogie „Der Herr der Ringe“. Vierzig bis fünfzig Leitmotive verwendete er dabei und schrieb auch eine sinfonische Fassung – „The Lord of the Rings Symphony“ –, die im September 2004 im Hollywood Bowl in Los Angeles und in der Royal Albert Hall in London uraufgeführt wurde.

„Der Herr der Ringe. Die Gefährten“ wurde mit vier „Oscars“ ausgezeichnet (Kamera, visuelle Effekte, Make-up, Musik). Für „Der Herr der Ringe. Die zwei Türme“ gab es zwei „Oscars“ (Tonschnitt, Spezialeffekte). Elf „Oscars“ verlieh die Academy of Motion Picture Arts and Sciences für „Der Herr der Ringe. Die Rückkehr des Königs“.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002 – 2004

Peter Jackson: Heavenly Creatures
Peter Jackson: The Frighteners
Peter Jackson: King Kong

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Die Gefährten
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Die zwei Türme
J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Die Rückkehr des Königs

Jackie Thomae - Brüder
Jackie Thomae erzählt chronologisch, entwickelt die beiden Biografien in "Brüder" jedoch nicht parallel, sondern nacheinander: An der Jahrtausendwende wechselt sie von Mick zu Gabriel. Statt das Geschehen zu inszenieren, erzählt sie es aus der Sicht ihrer Figuren.
Brüder