12 Monkeys

12 Monkeys

12 Monkeys

12 Monkeys - Originaltitel: Twelve Monkeys / 12 Monkeys - Regie: Terry Gilliam - Drehbuch: David W. und Janet Peoples - Kamera: Roger Pratt - Schnitt: Mick Audsley - Musik: Paul Buckmaster - Darsteller: Bruce Willis, Brad Pitt, Madeleine Stowe, Christopher Plummer, David Morse, Joseph Melito, Jon Seda u.a. - 1995; 125 Minuten

Inhaltsangabe

5 Milliarden Menschen fallen einem Virus zum Opfer, der am 13. Dezember 1996 in Philadelphia ausgesetzt wurde. Aus Angst vor der Seuche ziehen sich die Überlebenden unter die Erde zurück. 2035 will die autoritäre Regierung einen Strafgefangenen ins Jahr 1996 beamen. Die Informationen, die er über das tödliche Virus herausfindet, könnten helfen, ein wirksames Gegenmittel zu entwickeln ...
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Kritik

Mit "12 Monkeys" schuf Terry Gill ein raffiniert aufgebautes Weltuntergangsdrama, eine glänzend fotografierte Bilderorgie.

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5 Milliarden Menschen fallen einem Virus zum Opfer, der am 13. Dezember 1996 in Philadelphia ausgesetzt wurde. Aus Angst vor der Seuche ziehen sich die Überlebenden unter die Erde zurück. Einige Jahrzehnte später hausen Bären und Löwen in den Ruinen der Städte. 2035 will die autoritäre Regierung einen Strafgefangenen ins Jahr 1996 beamen. Die Informationen, die er über das tödliche Virus herausfindet, könnten helfen, ein wirksames Gegenmittel zu entwickeln. Für die Mission wird James Cole (Bruce Willis) ausgewählt, der eine langjährige Haftstrafe wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt verbüßt.

Versehentlich landet er im April 1990 in Baltimore. Zwei Polizisten, die ihn überprüfen wollen, schlägt er zusammen. Daraufhin wird er verhaftet. Er hat keine Papiere bei sich, beteuert, aus der Zukunft gekommen zu sein und verlangt zu telefonieren. Die Psychiaterin Dr. Kathryn Railly (Madeleine Stowe) geht auf seine Forderung ein. Doch unter der gewählten Nummer meldet sich nur eine Mutter, die in der Küche mit ihren vielen Kindern herumschimpft. Man sperrt den Unbekannten in eine Irrenanstalt. Dort lernt er den Patienten Jeffrey Goines (Brad Pitt) kennen, den Sohn eines berühmten Virologen (Christopher Plummer).

James Cole glaubt, die Psychiaterin schon einmal gesehen zu haben. Vielleicht ist sie die Frau in seinem immer wiederkehrenden Albtraum: In einem Flughafen sieht ein kleiner Junge mit aufgerissenen Augen, wie ein Mann einen anderen verfolgt und von der Polizei erschossen wird. Eine Frau kommt schreiend gerannt und wirft sich über den am Boden Liegenden.

Nach einem gescheiterten Fluchtversuch wird Cole in eine Isolierzelle verlegt — doch plötzlich ist er verschwunden.

Die Behörde im Bunker gibt ihm eine zweite Chance, sich zu bewähren. Diesmal landet er zuerst 1917 nackt in einem Schützengraben und wird durch einen Schuss ins Bein getroffen. Dann gelangt er nach Baltimore. Es ist November 1996.

Durch ein Plakat wird er auf einen Vortrag Dr. Kathryn Raillys aufmerksam. Sie zeigt Bilder von einem seltsamen Mann, der 1917 prophezeite, im Jahr 1996 werde eine Epidemie fast die gesamte Menschheit vernichten.

Als sie zu ihrem Auto geht, wird sie von James Cole überfallen. Sofort erinnert sie sich an den Mann, der vor sechs Jahren auf geheimnisvolle Weise aus einem verschlossenen Raum verschwand. Jetzt will er von ihr nach Philadelphia gefahren werden. „Philadelphia? Das sind ja hundert Meilen!“, protestiert sie. Er entgegnet: „Deshalb kann ich ja nicht laufen!“ Im Alter von acht Jahren musste er unter die Erde und hat deshalb nie gelernt, ein Auto zu fahren. In Philadelphia vermutet er die „Armee der zwölf Affen“, von der man annimmt, dass sie das tödliche Virus besitzt.

Dr. Railly entfernt Cole das Geschoss aus dem offenbar erst vor kurzem verwundeten Bein. Bei der Untersuchung im Labor stellt sich heraus, dass die Kugel aus der Zeit vor 1920 stammt. Kathryn vergewissert sich, dass James Cole der Mann auf dem Foto aus dem Jahr 1917 ist, und sie findet weitere Indizien, die sie davon überzeugen, dass er tatsächlich einen geheimnisvollen Auftrag ausführt. Cole aber wünscht sich, verrückt zu sein, um mit ihr in derselben Zeit leben zu können. Als ihn seine Auftraggeber noch einmal kurz ins Jahr 2035 holen, behauptet er: „Ich bin irre, und ihr seid meine Geisteskrankheit!“

Während die Polizei nach Kathryn Railly und ihrem Entführer fahndet, suchen die beiden Jeffrey Goines, der inzwischen eine Gruppe von zwölf radikalen Tierschützern führt. Goines erinnert Cole an ein Gespräch in der Irrenanstalt: Er habe fasziniert zugehört, was dieser damals von einem die Menschheit bedrohenden Virus erzählte. Entsetzt fragt sich Cole: „Habe ich ihn auf die Idee gebracht?“

Die „Armee der zwölf Affen“ befreit alle Tiere aus dem Zoo und sperrt stattdessen Jeffrey Goines‘ Vater in einen der Käfige. Da merkt Cole, dass die Gruppe harmlos ist. Kathryn und er fahren zum Flughafen. „Ich kenne das hier“, sagt Cole, „das ist mein Traum!“ Während Kathryn zum Schalter geht, um die Tickets zu besorgen, entdeckt er einen Mann bei der Gepäckkontrolle, der ein Reagenzglas bei sich hat. Das ist der Gesuchte! James versucht ihn aufzuhalten, rennt ihm nach. Ein achtjähriger Junge beobachtet die Verfolgungsjagd mit aufgerissenen Augen. Drei Polizisten fordern James auf, stehenzubleiben. Er hört nicht auf sie. Sie schießen. Er stürzt zu Boden. Kathryn kommt schreiend gelaufen und wirft sich über den Sterbenden.

Der Mann mit dem tödlichen Virus entkommt.

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Ich bin weder ein Fan von Action-, noch von Science-Fiction-Filmen, aber das raffiniert aufgebaute Weltuntergangsdrama „12 Monkeys“ gefällt mir sehr. In der glänzend fotografierten Bilderorgie stimmt jede Szene. Immer wieder hat sich Terry Gilliam etwas Besonderes einfallen lassen. Was ist real und was nicht? Erwähnen muss ich auch die hervorragenden Darsteller, besonders Bruce Willis und Brad Pitt. Charakteristisch für die treffsicheren Dialoge ist es, wenn Jeffrey Goines in der Irrenanstalt randaliert und sich rechtfertigt: „Ich bin Patient. So etwas wird von mir erwartet!“

Die Drehbuchautoren von „12 Monkeys“, die Geschwister David und Janet Peoples, ließen sich übrigens von einem französischen Schwarz-Weiß-Kurzfilm inspirieren: „La Jetée“ von Chris Marker (1963).

Am 16. Januar 2015 begann die Ausstrahlung der amerikanischen Fernsehserie „12 Monkeys“. Geplant sind 23 dreiviertelstündige Folgen in zwei Staffeln. In den Hauptrollen sind Aaron Stanford, Amanda Schull und Kirk Acevedo zu sehen.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002 / 2016

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