Daphne Du Maurier : Rebecca

Rebecca
Originalausgabe: Rebecca, 1938 Übersetzung: Karin von Schab Krüger Verlag, Hamburg 1940 Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M 2005 ISBN: 3-596-16350-1, 447 Seiten Neuübersetzung: Brigitte Heinrich, Christel Dormagen Insel Verlag, Berlin 2016 ISBN 978-3-458-36134-3, 524 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Der wohlhabende Engländer Maximilian de Winter heiratet in zweiter Ehe eine schüchterne Gesellschafterin und nimmt sie mit auf seinen Herrensitz Manderley in Cornwall. Mrs de Winter merkt bald, dass das düstere Anwesen vom Geist ihrer toten Vorgängerin beherrscht wird. Dafür sorgt nicht zuletzt die Haushälterin Mrs Danvers, die Rebecca noch immer wie eine Göttin verehrt. Erst nach einiger Zeit erfährt Mrs de Winter, dass Rebecca bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen sein soll ...
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Kritik

Daphne Du Maurier intensiviert in "Rebecca" die beklemmende Atmosphäre, indem sie die verstörte Protagonistin als Ich-Erzählerin auftreten lässt. Ebenso wie die Erzählerin erfahren wir als Leser erst spät und in unerwarteten Wendungen, was wirklich geschah.
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Die namenlose Ich-Erzählerin, eine schüchterne englische Gesellschafterin, verliebt sich in den wohlhabenden Witwer Maximilian de Winter und wird schließlich dessen Frau.

De Winter nimmt seine zweite Ehefrau mit auf den Herrensitz Manderley in Cornwall. Sie findet das düstere Anwesen unheimlich und merkt bald, dass es vom Geist der toten Rebecca beherrscht wird. In Rebeccas Zimmer wurde nichts verändert; seit ihrem Tod ist es zugesperrt. Besonders die Haushälterin Mrs Danvers, die zum Zeitpunkt der ersten Eheschließung Maximilians nach Manderley gekommen war und Rebecca, die unglaublich schön gewesen sein muss, noch immer wie eine Göttin verehrt, lässt ihre neue Herrin bei jeder Begegnung spüren, dass diese dem Vergleich mit der Vorgängerin nicht standhält. Das Leben auf Manderley wird für die Erzählerin zum Albtraum, doch weil sie Maximilian über alles liebt, nimmt sie es unterwürfig auf sich.

Erst nach einiger Zeit erfährt sie, dass Rebecca bei einem Bootsunglück ums Leben kam.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Taucher finden eines Tages das Wrack mit Rebeccas Leiche. Maximilian gesteht seiner zweiten Ehefrau, Rebecca erschossen zu haben. Er wusste, dass sie ihn betrog, und als er erfuhr, dass sie von ihrem Vetter Jack Favell ein Kind erwartete, tötete er sie, brachte die Leiche auf den See hinaus und täuschte einen Unfall vor. Die Erzählerin hält zu ihm, auch als Maximilian sich vor Gericht verantworten muss.

Während des Verfahrens und bei weiteren polizeilichen Ermittlungen stellt sich heraus, dass Rebecca unheilbar an Gebärmutterkrebs erkrankt war und ihren Mann offenbar bewusst dazu brachte, sie zu töten.

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„Rebecca“ ist ein Thriller und zugleich ein Liebesroman. Es geht Daphne Du Maurier um die Machtverhältnisse in einer Ehe eines autoritären Mannes und einer Frau, die sich ihm aus Liebe unterwirft. Das Bild, das sich die Ich-Erzählerin von ihrer Vorgängerin Rebecca macht, wechselt: Zuerst glaubt sie, Rebecca müsse eine Göttin gewesen sei; nach Maximilians Geständnis hält sie Rebecca für eine femme fatale, und am Ende für eine todkranke, zur Liebe unfähige Frau.

Daphne Du Maurier intensiviert die beklemmende Atmosphäre, die durch den düsteren Landsitz und die unheimliche Figur der Haushälterin hervorgerufen wird, indem sie die verstörte Protagonistin als Ich-Erzählerin auftreten lässt. Ebenso wie die Erzählerin erfahren wir als Leser erst spät und in unerwarteten Wendungen, was wirklich geschah. Gerade das fehlende Wissen macht uns neugierig und sorgt für Spannung.

„Rebecca“ gehört zur anspruchsvollen Unterhaltungsliteratur.

Alfred Hitchcock verfilmte den Roman 1940: „Rebecca“. Einen zweiteiligen Fernsehfilm drehte Jim O’Brien 1997: „Rebecca“.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

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