Charlotte Brontë : Jane Eyre

Jane Eyre
Originalausgabe: 1847 unter dem Pseudonym Currer Bell Neuübersetzung von Andrea Ott: Manesse Verlag, Zürich 2001 Penguin Verlag, München 2018 ISBN 978-3-328-10285-4 , 592 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Jane Eyre erzählt von ihrer Kindheit als Waisenmädchen und ihrer Suche nach Liebe und Anerkennung, die sie erst nach vielen schmerzlichen Erfahrungen als Ehefrau des reichen, aber durch einen Brand verkrüppelten und erblindeten Gutsherrn findet.
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Kritik

"Jane Eyre" ist ein Genremix mit trivialen Handlungselementen und rührseligen Klischees, aber es ist auch ein Roman über zwei starke Hauptfiguren und deren spannungsgeladene Beziehung sowie das Protokoll der Selbsterforschung einer klugen Frau.
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Im Alter von zehn Jahren verlässt die Waise Jane Eyre das Haus ihrer hämischen Tante, Mrs Reed, die ihre eigenen Kinder verhätschelt, aber ihre Nichte wie eine Sklavin hält und zulässt, dass ihr ebenso einfältiger wie überheblicher Sohn John seine Cousine schikaniert. In der von einem scheinheiligen Prediger geleiteten Armen- und Waisenschule Lowood findet Jane in Miss Temple eine verständnisvolle Lehrerin und ein Vorbild.

Als Achtzehnjährige wird Jane Eyre in Thornfield von John Fairfax Rochester als Erzieherin seines Mündels Adele angestellt. Der schroffe und misslaunige Gutsherr lässt sich von der Unscheinbarkeit Janes nicht täuschen und merkt, dass er es mit einer energischen und intelligenten, sensiblen und leidenschaftlichen Persönlichkeit zu tun hat. Jane verliebt sich in Rochester, obwohl er Blanche Ingram umwirbt.

Nachdem Jane sich um ihre im Sterben liegende Tante gekümmert hat, bittet Rochester sie ungeachtet des Standesunterschieds, seine Frau zu werden. Unmittelbar vor der Trauung, als der Geistliche fragt, ob jemand ein Ehehindernis zu nennen habe, meldet sich der Anwalt Briggs und klärt die Anwesenden darüber auf, dass Rochester bereits verheiratet ist. Tatsächlich lebt Bertha, Rochesters wahnsinnig gewordene Ehefrau, unter der Obhut von Grace Poole im Obergeschoss von Thornfield Hall.

Jane Eyre verlässt Thornfield, verhungert beinahe und findet schließlich Zuflucht im Haus des Geistlichen St. John Rivers und seiner beiden Schwestern. Er beabsichtigt, als Missionar nach Indien auszuwandern und möchte, dass Jane als seine Ehefrau mitkommt. Im letzten Augenblick glaubt Jane, einen Ruf Rochesters zu hören. Sie trennt sich von den Geschwistern Rivers und kehrt nach Thornfield zurück.

Dort kam Bertha durch ein von ihr selbst gelegtes Feuer ums Leben. Rochester verlor bei dem Brand eine Hand und das Augenlicht, aber er ist gewissermaßen im Fegefeuer geläutert. Seiner Ehe mit Jane steht jetzt nichts mehr im Weg.

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Der Roman „Jane Eyre“, den Charlotte Brontë 1847 unter dem geschlechtsneutralen Pseudonym Currer Bell veröffentlichte, war ein großer Erfolg und wird bis heute viel gelesen. Die Ich-Erzählung trägt zwar den Untertitel „Autobiografie“, aber es handelt sich um eine fiktive Geschichte.

Jane Eyre erzählt von ihrer Kindheit als Waisenmädchen und ihrer Suche nach Liebe und Anerkennung, die sie erst nach vielen schmerzlichen Erfahrungen als Ehefrau des reichen, aber durch einen Brand verkrüppelten und erblindeten Gutsherrn John Fairfax Rochester findet.

„Jane Eyre“ ist sowohl ein Liebes- und Bildungs- als auch ein Schauerroman mit trivialen Handlungselementen und rührseligen Klischees, aber es ist auch ein Buch über zwei starke Hauptfiguren und deren spannungsgeladene Beziehung sowie das Protokoll der Selbsterforschung einer klugen Frau.

Eine Neuübersetzung von Andres Ott erschien 2001 im Manesse Verlag, Zürich (782 Seiten).

Franco Zeffirelli verfilmte „Jane Eyre“ 1996 mit Charlotte Gainsbourg und William Hurt in den Hauptrollen.

Originaltitel: Jane Eyre – Regie: Franco Zeffirelli – Buch: Hugh Whitemore und Franco Zeffirelli – Kamera: David Watkin – Schnitt: Richard Marden – Musik: Alessio Vlad – Darsteller: Charlotte Gainsbourg, William Hurt, Joan Plowright, Anna Paquin, Billie Whitelaw, Elle McPherson, Maria Schneider, Samuel West, Fiona Shaw, John Wood, Edward de Sousa, Geraldine Chaplin – 1996; 115 Minuten

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2004

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