Heinrich V.

Heinrich V.

Heinrich V.

Originaltitel: Henry V. - Regie: Kenneth Branagh - Buch: Kenneth Branagh, nach dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare - Kamera: Kenneth MacMillan - Schnitt: Michael Bradsell - Musik: Patrick Doyle - Darsteller: Kenneth Branagh, Emma Thompson, Ian Holm, Derek Jacobi, Simon Shepherd, Brian Blessed, Richard Briers, Robert Stephens, Robbie Coltrane, Paul Scofield, Michael Maloney, Charles Kay, James Larkin, Christian Bale u.a. - 1989; 130 Minuten

Inhaltsangabe

Der junge englische König Heinrich V. will seine Ansprüche auf die französische Krone 1415 gewaltsam durchsetzen – und steht nach zwei Monaten mit seinen 13 000 erschöpften Männern unversehens bei Azincourt einem dreimal so großen französischen Ritterheer gegenüber ...
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Kritik

Kenneth Branagh schuf eine fulminante und kongeniale Filmadaptation des Shakespeare-Dramas "Heinrich V." und spielt die facettenreiche Rolle des englischen Königs mit großer Einfühlungskraft.
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Zwei Jahre nach seiner Inthronisation gewinnt der achtundzwanzigjährige englische König Heinrich V. (Kenneth Branagh) den Thronrat für einen Feldzug gegen Frankreich, um seine Ansprüche auf die französische Krone gewaltsam durchzusetzen (Hundertjähriger Krieg). Im August 1415 landet er mit seiner Armee in der Nähe der Seinemündung. Zwei Monate später stehen 13 000 erschöpfte Engländer bei Azincourt – 40 Kilometer nordöstlich von Crécy-en-Ponthieu – einem dreimal so großen französischen Ritterheer gegenüber. Wie durch ein Wunder gelingt es Heinrich V., die Gegner in die Flucht zu schlagen und Nordfrankreich zu besetzen. Er gewinnt die französische Krone und nimmt Katharina von Valois (Emma Thompson) zur Frau. Aber er muss sich auch gegen Intriganten in den eigenen Reihen durchsetzen …

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Kritik:

Einige Jahre vor dem Drama „Heinrich V.“ hatte William Shakespeare eines über dessen Vater und Vorgänger Heinrich IV. geschrieben und darin den Kronprinzen als liederlichen Zechkumpan des skurrilen Ritters Sir John Falstaff und anderer Taugenichtse dargestellt. Am Ende besinnt Heinrich V. (1387 – 1422) sich jedoch auf seine Verantwortung als Thronfolger und versöhnt sich mit seinem kranken Vater. Nach seiner Krönung (1413) zieht er sich von seinem väterlichen Freund, Lehrer und Verführer Falstaff vollends zurück. Durch seinen spektakulären Sieg im Hundertjährigen Krieg gegen den französischen König Karl VI. und seine umsichtige Politik erweist Heinrich V. sich seines Amtes würdig. Sein bei der Thronfolge erst ein Jahr alter Sohn Heinrich VI. wird England allerdings wieder in einen Bürgerkrieg stürzen.

Mit seiner Verfilmung des 1599 uraufgeführten Historiendramas „The Chronicle History of Henry the Fifth“ von William Shakespeare hatte Laurence Olivier (1907 – 1989) 1945 Maßstäbe gesetzt: „Heinrich V.“ war in fünf Kategorien für einen „Oscar“ nominiert worden.

Originaltitel: Henry V. – Regie: Laurence Olivier und Reginald Beck – Drehbuch: Laurence Olivier und Alan Dent – Kamera: Jack Hildyard und Robert Krasker – Darsteller: Laurence Olivier als Heinrich V. u.a.

Anders als Laurence Olivier, der die Schlacht von Azincourt in verfremdeten Farben und aus verzerrten Perspektiven dargestellt hatte, um die Kinobesucher durch die Dynamik des heroischen Kampfes mitzureißen, hebt der Ire Kenneth Branagh (*1960) die Grausamkeit des Krieges und das Leid der Betroffenen hervor. Branagh stellt Heinrich V. nicht als unbezwingbaren Helden dar, sondern er zeigt den König auch weinend, erschöpft, verletzlich, zwiespältig und manisch-ruhelos.

Kenneth Branagh schuf eine fulminante und kongeniale Filmadaptation des Shakespeare-Dramas und spielt die facettenreiche Rolle Heinrichs V. mit großer Einfühlungskraft.

Für die Kostüme erhielt Phyllis Dalton einen „Oscar“. Für die Auszeichnung nominiert hatte man auch Kenneth Branagh als Regisseur und Hauptdarsteller.

Personen und ihre Darsteller in „Heinrich V.“:

  • König Heinrich V. (Kenneth Branagh)
  • Herzog von Glouster, Bruder Heinrichs V. (Simon Shepherd)
  • Herzog von Bedford, Bruder Heinrichs V. (James Larkin)
  • Herzog von Exeter, Onkel Heinrichs V. (Brian Blessed)
  • Herzog von York, Cousin Heinrichs V. (James Simmons)
  • Graf von Warwick (Nicholas Ferguson)
  • Graf von Cambridge (Fabian Cartwright)
  • Erzbischof von Canterbury (Charles Kay)
  • Bischof von Ely (Alec McCowen)
  • Lord Scroop (Stephen Simms)
  • Sir Thomas Grey (Jay Villiers)
  • Sir Thomas Erpingham (Edward Jewesbury)
  • Offizier Gower (Daniel Webb)
  • Offizier Fluellen (Ian Holm)
  • Offizier Macmorris (John Sessions)
  • Offizier Jamy (Jimmy Yuill)
  • Soldat Bates (Shaun Prendergast)
  • Soldat Court (Patrick Doyle)
  • Soldat Williams (Michael Williams)
  • Soldat Nym, früherer Diener Falstaffs (Geoffrey Hutchings)
  • Soldat Bardolph, früherer Diener Falstaffs (Richard Briers)
  • Soldat Pistol, früherer Diener Falstaffs (Robert Stephens)
  • Diener Boy (Christian Bale)
  • Sir John Falstaff (Robbie Coltrane)
  • König Karl VI. von Frankreich (Paul Scofield)
  • Katharina von Valois (Emma Thompson)
  • u. a.
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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002/2004

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Mit dem Roman "Mameleben. Oder das gestohlene Glück" erzählt Michel Bergmann in der Ich-Form schonungslos von seiner Mutter (1916 – 2001) und seiner Beziehung zu ihr. Es ist die Geschichte einer starken, eigenwilligen Frau voller Widersprüche, die der Sohn als egoistisch, erdrückend und übergriffig erlebt. Die Darstellung ist prägnant und eindrucksvoll, berührend und erschütternd.
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