Kim Novak badete nie im See von Genezareth

Kim Novak badete nie im See von Genezareth

Kim Novak badete nie im See von Genezareth

Kim Novak badete nie im See von Genezareth – Originaltitel: Kim Novak badade aldrig i Genesarets sjö – Regie: Martin Asphaug – Drehbuch: Martin Asphaug, nach dem Roman "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" von Håkan Nesser – Kamera: Philip Øgaard – Schnitt: Jan-Olof Svarvar – Musik: Stefan Nilsson – Darsteller: Anton Lundqvist, Jesper Adefelt, Jonas Karlsson, Helena af Sandeberg, Johan H. Kjellgren, Anders Ahlbom, Leif Andrée, Anders Berg, Måns Nathanaelson, Cecilia Nilsson u.a. – 2005; 90 Minuten

Inhaltsangabe

Als die Mutter des 14-jährigen Erik im Sterben liegt, sorgt sein Vater dafür, dass er die Sommerferien mit seinem älteren Bruder Henry und seinem Schulfreund Edmund in einem "Genezareth" genannten Ferienhaus verbringt. – Nachdem die von Erik schwärmerisch mit Kim Novak verglichene Aushilfslehrerin Ewa mit Henry geschlafen hat, wird sie von ihrem gewalttätigen Verlobten Berra verprügelt. Am nächsten Tag taucht Berra beim Ferienhaus auf und fragt nach Henry ...
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Kritik

In dem Film "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" geht es ebenso wie in der literarischen Vorlage um einen Mordfall, den die Polizei aufzuklären versucht, aber Håkan Nesser und Martin Asphaug beschäftigen sich v. a. mit der Entwicklung eines 14-Jährigen.
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Erik Westers (Anton Lundqvist) todkranke Mutter Signe (Cecilia Nilsson) liegt im Krankenhaus. Sein Vater Albin (Leif Andrée), der als Schließer im Gefängnis arbeitet, besucht sie jeden Tag. Die Sommerferien soll der vierzehnjährige Erik unter der Aufsicht seines acht Jahre älteren Bruders Henry (Jonas Karlsson) in einem Ferienhaus am Möckeln-See verbringen, das zur Hälfte seiner Familie und zur anderen einer geisteskranken Tante gehört, die dafür den Namen „Genezareth“ erfunden hat. Henry, der sonst für eine Lokalzeitung schreibt, will in diesem Sommer an einem Roman arbeiten. Albin schlägt seinen beiden Söhnen vor, einen Klassenkameraden Eriks namens Edmund (Jesper Adefelt) mitzunehmen, dessen Vater ebenfalls im Gefängnis beschäftigt ist.

Weil sich die Sportlehrerin ein Bein gebrochen hatte, wurde die Schulklasse in den letzten drei Wochen des Schuljahrs von einer jungen, attraktiven Aushilfslehrerin betreut, von der Erik behauptet, sie sehe dem amerikanischen Filmstar Kim Novak ähnlich: Ewa Kaludis (Helena af Sandeberg). Zur Bestürzung der Jungen ist die Umschwärmte ausgerechnet mit dem unverschämten Handballtrainer Berra Albertsson (Anders Berg) verlobt.

Als Erik und Edmund während der Ferien einen Rummelplatz besuchen, treffen sie dort auch Berra und Ewa. Zufällig beobachten sie, wie Berra einen anderen Mann brutal zusammenschlägt und auch nicht von ihm ablässt, als er bereits wehrlos am Boden liegt.

Bald darauf bringt Henry die hübsche Lehrerin mit ins Ferienhaus „Genezareth“. Erik und Edmund hören sie stöhnen, und durchs Fenster sehen sie Ewa mit Henry im Bett.

Einige Tage später sieht Erik Ewa mit aufgeplatzter Lippe und Hämatomen im Gesicht: Offenbar kam Berra dahinter, dass sie mit einem anderen Mann zusammen gewesen war und verprügelte sie.

Dann taucht Berra selbst auf und fragt nach Henry, der gerade nicht da ist. Erik behauptet, er erwarte seinen Bruder erst gegen Mitternacht zurück. Berra kündigt an, er werde auf ihn warten und geht zu seinem Auto zurück, das auf einem nahen Parkplatz steht.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
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Am nächsten Morgen wird Berra von einem Radfahrer gefunden: Er liegt mit eingeschlagenem Schädel neben seinem Wagen.

Man verdächtigt Henry, er habe seinen Rivalen ermordet und nimmt ihn fest. Kommissar Lindström (Anders Ahlbom), der die Ermittlungen leitet, ahnt bald, dass nicht Henry, sondern dessen Bruder Erik der Täter ist, aber er kann keinem der beiden etwas nachweisen, und Henry wird aus Mangel an Beweisen aus der Haft entlassen. Der Mordfall bleibt unaufgeklärt.

Fünfundzwanzig Jahre später kehrt Erik (Johan H. Kjellgren) zu dem Landhaus „Genezareth“ zurück. Rasch findet er die Stelle, wo er das Tatwerkzeug – einen Vorschlaghammer – vergraben hatte. Er holt ihn aus der Erde und versenkt ihn im See.

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Der norwegische Regisseur Martin Asphaug (* 1950) verfilmte den 1998 von dem schwedischen Schriftsteller Håkan Nesser (* 1950) veröffentlichten Jugendkriminalroman „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ (Übersetzung: Christel Hildebrandt, btb, München 2003, 286 Seiten). In der Geschichte geht es zwar um einen Mordfall, den die Polizei aufzuklären versucht, aber Håkan Nesser und Martin Asphaug folgen nicht einfach dem üblichen Schema Mord – Ermittlungen – Aufklärung, sondern sie beschäftigen sich in „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ vor allem mit der Entwicklung eines heranreifenden Jungen, aus dessen Perspektive sie den Hauptteil erzählen.

Die Dreharbeiten fanden 2004 bei Vänersborg, Trollhättan und Askersund statt.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2008

Martin Walser - Ein sterbender Mann
Der Protagonist äußert sich in Briefen, Mails, Postings, Selbst­ge­sprächen ... Eingestreut sind auch Texte anderer Figuren. Daraus ergibt sich eine heterogene Mixtur selbst­ironischer, tragikomischer, sarkas­tischer, grotesker, satirischer Passa­gen: "Ein sterbender Mann" von Martin Walser.
Ein sterbender Mann