Wirbelsturm


Eine Zyklone ist in der Meteorologie ein Gebiet tiefen Luftdrucks (Tief). Verlaufen die Isobare kreisförmig oder elliptisch, spricht man von einem Zyklon, vor allem, wenn die Windgeschwindigkeit Sturm- oder Orkanstärke erreicht.

Ein Zyklon entsteht, wenn die Luftmassen über einer erwärmten Stelle der Meeresoberfläche aufsteigen und durch den Unterdruck aus allen Himmelsrichtungen Luft angesaugt wird. Da die vor allem von den Tropen zu den Polen hin strömenden Luftmassen (planetarische Zirkulation) durch die Erdrotation in östlicher Richtung abgelenkt werden (Corioliskraft), wehen die Winde kreisförmig um das Zentrum des Zyklons herum. Auf der Südhalbkugel rotiert der Zyklon im Uhrzeigersinn, in der nördlichen Hemisphäre entgegengesetzt (barisches Windgesetz). Aus der aufsteigenden, sich mit zunehmender Höhe abkühlenden feuchten Luft bilden sich Regenwolken mit im Satellitenbild gut zu erkennenden spiralförmigen Ausfransungen.

Ein tropischer Wirbelsturm (Zyklon) über dem Atlantik oder dem Pazifik östlich der Datumsgrenze wird ab Orkanstärke als Hurrikan bezeichnet (nach dem indianischen Windgott Huracan). Hurrikane entstehen zumeist zwischen Juni und November vor Afrika auf dem Atlantik, wenn dort die Wasseroberfläche mindestens 27 Grad Celsius warm ist. (In Ausnahmefällen bilden sich Hurrikane auch in der Karibik.) Seit 1953 erhalten sie Namen, zunächst Frauennamen, seit 1979 abwechselnd Männer- und Frauennamen.

Während der Hurrikan sich verhältnismäßig langsam vorwärts bewegt, kann sich die Rotation der Wolken und Luftmassen enorm beschleunigen. Im Auge des Hurrikans bleibt es zwar relativ ruhig, wolkenarm und niederschlagsfrei, aber in den äußeren Regionen eines Hurrikans treten Windgeschwindigkeiten von im Extremfall über 300 Stundenkilometern auf. (Ab 248 km/h hat der Hurrikan auf der Saffir-Simpson-Skala die Stärke 5.) Hurrikane verstärken sich auf ihrem Weg nach Westen und erreichen in der Karibik, vor Florida oder im Golf von Mexiko ihre maximale Zerstörungskraft. Erst wenn der Hurrikan auf kühlere Meeresoberflächen oder Land trifft, verliert er an Energie, denn sein „Motor“ ist die Verdunstungswärme des aufsteigenden warmen Wassers. Nicht selten bringt ein Hurrikan eine meterhohe Flutwelle mit sich; der Orkan vermag Gebäude zu zerstören, und die sintflutartigen Niederschläge können Überschwemmungen auslösen. [mehr zum Thema „Hurrikan“]

Unter einem Zyklon im engeren Sinn versteht man einen tropischen Wirbelsturm über dem Indischen Ozean. Für einen tropischen Wirbelsturm über dem Pazifik vor den Küsten Südostasiens bzw. Japans hat sich die Bezeichnung „Taifun“ eingebürgert, und einen tropischen Wirbelsturm über West- oder Nordwest-Australien nennt man Willy-Willy.

Bei einem Zykon, der am 13. November 1970 das Ganges-Delta heimsuchte, starben schätzungsweise 300 000 Menschen. 130 000 Todesopfer forderte der Zyklon „Nargis“ am 5. Mai 2008 in Birma.

Auch beim Tornado (Windhose, Großtrombe) handelt es sich um einen Wirbelsturm, aber er entsteht nicht über dem Meer, sondern über dem Land – vor allem von April bis Juli über Nordamerika –, wenn aus einer Gewitterwolke (Cumulonimbuswolke) eine Art Rüssel mit Luftgeschwindigkeiten von bis zu 700 Stundenkilometern nach unten wächst. Die dunkle Färbung erklärt sich durch den aufgewirbelten Staub. Ein kräftiger Tornado saugt jedoch nicht nur Staub auf, sondern reißt Autos in die Luft und zerstört Bauwerke. Durch den plötzlichen Luftdruckabfall im Inneren des Tornados können geschlossene Gebäude regelrecht zerrissen werden. Im Gegensatz zum Hurrikan oder Taifun, der im Verlauf mehrerer Tage oder von zwei, drei Wochen weite Strecken übers Meer zurücklegt und einen Durchmesser von 500 Kilometern haben kann, endet ein Tornado in der Regel nach einer Stunde und weist einen Durchmesser von 50 bis 1500 Metern auf.

Bei einer sehr kleinen kreisförmigen Luftverwirbelung mit vertikaler Achse spricht man von einem Staubteufel. Die Drehrichtung von Staubteufeln hängt nicht von der Erdrotation, sondern von den meteorologischen Gegebenheiten ab. Schäden richten diese Kleintromben selten an.

Als Orkan wird jeder Sturm bezeichnet, der auf der Beaufort-Windstärkeskala den Höchstwert 12 erreicht (Windgeschwindigkeiten über 118 km/h).

© Dieter Wunderlich 2005 / 2008

Hurrikan

Gianrico Carofiglio - Am Abgrund aller Dinge
In dem Entwicklungsroman "Am Abgrund aller Dinge" geht es um Mut, Würde und Unabhängigkeit. Gianrico Carofiglio entfaltet die Handlung auf zwei Zeitebenen im Wechsel. Für den erwachsenen Protagonisten, der sich selbst kritisch gegenübersteht, ver­wen­det er die unübliche Du-Form.
Am Abgrund aller Dinge

 

(Startseite)

 

Nobelpreis für Literatur

 

Literaturagenturen

 

Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.