Das Ende des Habsburger Reiches


Inzwischen brach das Habsburger Reich auseinander. Kaiser Karl I. hatte in Aussicht gestellt, die cisleithanische Reichshälfte auf der Grundlage des nationalen Selbstbestimmungsrechtes als Bundesstaat neu zu ordnen (Völkermanifest, 17. Oktober 1918).

Am 21. Oktober hatten Reichsratsfraktionen in Wien eine „Provisorische Nationalversammlung des selbstständigen deutsch-österreichischen Staates“ gebildet. Am 28. Oktober proklamierte der Nationalrat in Prag die Unabhängigkeit der Tschechoslowakei.

Mitte November kehrte Thomas Carrigue Masaryk (1850 – 1937) aus dem Exil zurück, um das Amt des Staatspräsidenten der Tschechoslowakischen Republik zu übernehmen (2. Dezember). Am 31. Oktober 1918 erschossen meuternde Soldaten in Budapest Istvan Graf Tisza (1861 – 1918), den ehemaligen ungarischen Ministerpräsidenten. Mihaly Graf Karolyi von Nagykarolyi (1875 – 1955), der neue Regierungschef, löste am 16. November alle Bindungen zu Österreich und rief die unabhängige Republik Ungarn aus. Am 24. November 1918 verkündete der Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben in Agram (Zagreb) die Unabhängigkeit der südslawischen Länder. Diese schlossen sich am 1. Dezember – mit Ausnahme von Albanien – zum „Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen“ zusammen.

Am 31. Oktober nahmen die österreichischen Unterhändler in Padua den Entwurf eines Waffenstillstandsvertrages von den Alliierten entgegen. Noch bevor am Nachmittag des 3. November alle Formalitäten abgeschlossen waren, legten die Österreicher die Waffen nieder. Dadurch gerieten Tausende von Österreichern in letzter Minute in italienische Gefangenschaft.

Am 11. November entsagte Kaiser Karl I. dem österreichischen und zwei Tage später auch dem ungarischen Thron.

Fortsetzung

© Dieter Wunderlich 2006

Erster Weltkrieg: Inhaltsverzeichnis

T. C. Boyle - Schluss mit cool
Einige der Plots in "Schluss mit cool" wirken konstruiert, wie virtuelle Laborsituationen, in denen die Stresstoleranz der Figuren ausgetestet werden soll. Obwohl die meisten der Geschichten mit einem Fiasko enden, schildert T. C. Boyle das Geschehen kühl und unaufgeregt – allerdings mit einem gehörigen Schuss Sarkasmus.
Schluss mit cool

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.