In einer heißen Nacht

In einer heißen Nacht

In einer heißen Nacht

In einer heißen Nacht – Originaltitel: De Flat / House Call – Regie: Ben Verbong – Drehbuch: Jean Van de Velde – Kamera: – Schnitt: Chris Brouwer, Bert Rijkelijkhuizen, Ben Verbong – Musik: Patrick Seymour – Darsteller: Renée Soutendijk, Victor Löw, Hans Hoes, Jaimy Siebel, Mirjam de Rooij u.a. – 100; 1994 Minuten

Inhaltsangabe

Die Ärztin Roos Hartman richtet sich nach dem Scheitern ihrer Ehe mit ihrem Sohn in einem Mietshaus ein. Einen Monat später stößt sie zusammen mit dem Nachbarn Eric Coenen in einem anderen Apartment der Wohnanlage auf die Leiche einer Ermordeten. Als die Polizei herausfindet, dass Eric einen Schlüssel für das Apartment der Toten hatte, gerät er unter Mordverdacht, zumal seine Ehefrau vor einem Jahr unter ungeklärten Umständen starb. Weil ihm jedoch nichts nachgewiesen werden kann, kommt er gleich wieder frei ...
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Kritik

"In einer heißen Nacht" ist kein Meisterwerk, aber der Psycho-/
Erotikthriller ist einigermaßen spannend und bis auf ein paar Löcher in der Story solide inszeniert.

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Die Ärztin Roos Hartman (Renée Soutendijk) hat sich von ihrem Ehemann Jacques Postuma (Hans Hoes) getrennt und ist mit ihrem etwa elfjährigen Sohn Davy (Jaimy Siebel) vor einem Monat in ein großes Mietshaus an der niederländischen Küste gezogen.

Am Morgen wird sie durch einen Telefonanruf geweckt. Roos legt wieder auf, als nur ein Stöhnen zu hören ist. Offenbar ein Perverser, der fremde Frauen anruft und sich dabei aufgeilt. Gleich darauf wiederholt sich der Anruf. Als das Telefon zum dritten Mal klingelt, stellt Roos es entnervt auf den Anrufbeantworter um.

Eigentlich wollte die freundliche Nachbarin Nel van Lier (Maud Hempel) an diesem Vormittag mit Davy ins Standband fahren und auf ihn aufpassen, während die Ärztin ihre Sprechstunde abhält. Aber statt Frau van Lier kommt Eric Coenen (Victor Löw), ein dreißigjähriger Werbetexter, der unmittelbar neben ihr wohnt. Er mache sich Sorgen, erklärt er, weil der Wecker seiner Nachbarin seit einiger Zeit klingelt und nicht abgestellt wird. Roos folgt ihm zu der Wohnung. Als niemand öffnet, schlägt Eric die Glasscheibe neben der Türe ein. Im Wohnzimmer liegt Nel van Liers Leiche. Alles ist voll Blut. Augenscheinlich wurde sie ermordet.

Roos fordert Eric auf, die Polizei zu alarmieren. Nachdem sie die Fragen der Beamten beantwortet haben, schlägt Eric vor, mit Davy schwimmen zu gehen, und Roos, die ihren Sohn immer wieder davor warnt, Fremden zu vertrauen, nimmt das Angebot dankbar an.

Am Nachmittag kommt Jacques vorbei. Er arbeitet bei der Mordkommission und leitet die Ermittlungen im Fall Nel van Lier. Deshalb weiß er auch, dass seine Ex-Frau zusammen mit einem anderen Mieter die Tote fand. Als er Davy sehen möchte, lügt Roos, er sei bei einem Schulfreund, aber im Treppenhaus kommen Davy und Eric dem Hauptkommissar entgegen.

Auf dem Anrufbeantworter hört Roos das Stöhnen und stellt erst jetzt entsetzt fest, dass es kein Perverser war, sondern die sterbende Nel van Lier, die ihr offenbar noch etwas mitteilen wollte. Roos versteht allerdings nur das Wort Farbe und kann sich darauf keinen Reim machen. Eric bringt sie davon ab, die Aufnahme auf dem Anrufbeantworter der Polizei zu melden.

Die Ärztin, die sich einsam fühlt, lässt sich auf eine Affäre mit dem hilfsbereiten und charmanten Nachbarn ein. Er erzählt ihr, dass seine Ehefrau Julia vor einem Jahr starb, während er sich aus geschäftlichen Gründen in Irland aufhielt. Nel van Lier hatte sich um die schwer Herzkranke gekümmert und ihr die vom Arzt verschriebenen Tabletten gegeben.

Einige Tage nach dem Mord sehen Roos und Davy, wie Eric abgeführt wird. Die Polizei, die ihn bereits nach dem Tod seiner Frau als Mörder verdächtigte, hat herausgefunden, dass er einen Wohnungsschlüssel von Frau van Lier besaß, und aufgrund von Fingerabdrücken in der Wohnung der Toten gilt er nun erneut als möglicher Täter. Da ihm allerdings nichts nachgewiesen werden kann, kommt er bald wieder frei.

Roos erkundigt sich bei dem Arzt, der Julia behandelte, und erfährt, dass die Patientin regelmäßig zwei Medikamente nahm, von einem Präparat eine Pille, vom anderen vier Pillen pro Tag. Eine Vertauschung über längere Zeit hinweg, meint der Kollege, hätte schwere Herzrhythmusstörungen auslösen können. Aber die Farben der Pillen seien deutlich zu unterscheiden gewesen.

Was aber, wenn Julia farbenblind war und Frau van Lier absichtlich eine falsche Anweisung bekam? War es das, was Nel van Lier ihr noch sagen wollte, bevor sie starb?

Als Roos ihren Ex-Mann anruft, um mit ihm über den Verdacht zu sprechen, erreicht sie nur seinen Anrufbeantworter. Gleich darauf wird sie zu einem kranken Kind gerufen und verlässt ihre Wohnung. In der Parkgarage kommt Lidy van Oosterom (Mirjam de Rooij) auf sie zugerannt, eine Frau, die sich schon mehrmals von Roos behandeln ließ, nachdem sie von ihrem Liebhaber Marcel van der Kooy (Miguel Stigter) geschlagen worden war. Diesmal wagt sie sich nicht zu ihm zurück in ihre Wohnung. Roos nennt ihr den Code des Zahlenschlosses ihrer Wohnungstüre und bittet sie, in ihrem Apartment zu warten, bis sie von dem Krankenbesuch zurückkommt.

Kurze Zeit später ist Roos wieder da. Im Treppenhaus wird sie von Lidys Ehemann Hennie van Oosterom (Leslie de Gruyter) angesprochen, der nach seiner Frau sucht. Sie liegt hinter der nur angelehnten Türe von Roos‘ Apartment auf dem Fußboden. Jemand hat sie erdrosselt. Roos begreift sofort, dass der Mörder Lidy mit ihr verwechselte.

Auf die Nachricht von dem Mord in der Wohnung seiner Ex-Frau eilt Jacques herbei, um seinen Sohn in Sicherheit zu bringen. Roos, die um ihr Leben fürchtet, bittet ihn um Hilfe, aber er glaubt ihr nicht, dass sie einen Krankenbesuch machte, sondern er nimmt an, dass sie mit Eric zusammen war. Immerhin log sie ihn erst kürzlich an. Deshalb ist er nicht bereit, ihr zuzuhören.

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überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Bei der Vernehmung durch zwei Beamte gibt Roos zu Protokoll, sie sei überzeugt, dass Eric Coenen sie ermorden wollte, weil sie herausfand, was Frau van Lier über den Tod seiner Frau wusste.

Als Roos jedoch von Erwin Nijkamp (Huib Rooymans), einem ihrer Patienten, der im Apartment über Eric Coenen wohnt und an Schlaflosigkeit leidet, erfährt, dass er den Texter in der Zeit, in der Lidy van Oosterom ermordet wurde, tippen hörte, ändert sie erleichtert ihre Meinung: Ihr neuer Liebhaber ist also doch nicht der Täter.

Marcel van der Kooy (Miguel Stigter), dessen Gewalttätigkeit bekannt ist, und den die Polizei als Mörder seiner Geliebten verdächtigt, wird erschossen, als er bei seiner Festnahme zu fliehen versucht.

Roos setzt ihre Affäre mit Eric fort. Als sie bei ihm in der Wohnung ist, und die Stereoanlage einschaltet, während er in der Küche eine Flasche Sekt öffnet, ertönt Schreibmaschinengeklapper. Roos flieht in ihre Wohnung und ruft Jacques‘ Nummer an. Davy hebt ab und sagt ihr, sein Vater sei gerade weggegangen, um Essen zu kaufen.

Sie steht noch am Telefon, als Eric hereinkommt. Um Zeit zu gewinnen, erregt sie ihn sexuell, und während er sie im Stehen zu nehmen und gleichzeitig zu erwürgen versucht, rammt sie ihm ein Skalpell in den Nacken.

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„In einer heißen Nacht“ ist kein Meisterwerk. Jean Van de Velde (Drehbuch) und Ben Verbong (Regie) erheben auch nicht den Anspruch, dass ihr Film so etwas wie eine message transportiere, aber der Psycho-/Erotikthriller ist einigermaßen spannend und bis auf ein paar Löcher in der Story solide inszeniert.

Deutsche Synchronstimmen: Madeleine Stolze (Roos Hartman), Martin Halm (Eric Coenen), Leopold von Buttlar (Davy), Achim Geisler (Jacques Postuma), Martina Duncker (Lidy van Oosterom), Claus Brockmeyer (Erwin Nijkamp) u.a., Buch und Regie: Uwe Gaube.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2010

Ben Verbong: Das Sams. Der Film

Adriana Altaras - Doitscha
In ihrem Roman "Doitscha" entwickelt Adriana Altaras keine Handlung im engeren Sinn, sondern reiht Episoden locker aneinander. Den wechselnden Ich-Erzählern gemeinsam ist der lockere Plauderton.
Doitscha

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.