The Green Wave

The Green Wave

The Green Wave

Originaltitel: The Green Wave – Regie: Ali Samadi Ahadi – Drehbuch: Ali Samadi Ahadi, nach einer Idee von Ali Samadi Ahadi und Oliver Stoltz – Kamera: Peter Jeschke, Ali Samadi Ahadi – Zeichnungen: Ali Reza Darvish – Animation: Sina Mostafawy – Schnitt: Barbara Toennieshen, Andreas Menn – Musik: Ali N. Askin – 2010; 80 Minuten

Inhaltsangabe

Am 12. Juni 2009 fanden im Iran Präsidentschaftswahlen statt. Viele hofften, dass sich Mussawi gegen den Amtsinhaber Ahmadinedschad durchsetzen würde. Aber dann hieß es, Ahmadinedschad sei der Wahlsieger. Die Menschen, die Mussawi gewählt hatten, gingen auf die Straße und riefen: "Wo ist meine Stimme?" Das iranische Regime schlug die Massendemonstrationen gewaltsam nieder.
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Kritik

Ali Samadi Ahadi kombiniert in "The Green Wave" authentische Twitter- und Blogger-Berichte mit Handy-Aufnahmen und Animationen – und kreierte mit dieser Collage eine neue Filmsprache. Kritik, Filmkritik, Rezension, Filmbesprechung

Am 12. Juni 2009 fanden im Iran Präsidentschaftswahlen statt. Politische Beobachter hielten es für wahrscheinlich, dass sich einer der Herausforderer, Mir Hossein Mussawi (* 1942), gegen den Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad (* 1956) durchsetzen würde. Hoffnung keimte auf, denn Mussawi trat für die Achtung der Menschenrechte und einen Dialog mit dem Westen ein. Aber die Wahllokale wurden vorzeitig geschlossen, und dann hieß es, Ahmadinedschad sei mit 62,6 Prozent der Wahlsieger.

Die Menschen, die Mussawi gewählt hatten, gingen auf die Straße und riefen: „Wo ist meine Stimme?“ Trotz eines Verbotes versammelten sich am 15. Juni auf dem Azadi-Platz in Teheran über eine Million Menschen – darunter auch Mussawi – zur größten Demonstration seit der Islamischen Revolution. Sie trugen grüne Tücher und Fahnen. Diese Farbe hatte Mussawi bewusst ausgesucht, denn es ist auch die des Islam. Er wollte die Islamische Republik nicht abschaffen, sondern strebte Reformen innerhalb des bestehenden Systems an.

Das iranische Regime reagierte mit brutaler Härte: Die Milizen der sogenannten Revolutionswächter (Revolutionsgarde) griffen die Demonstranten an. Einige von ihnen saßen auf Motorrädern: Einer fuhr, der andere schlug mit einem Knüppel auf Demonstranten ein oder stach mit einem Messer zu. Es gab Tote und Verwundete. Hunderte wurden festgenommen. Manche verschwanden spurlos. Um die Berichterstattung darüber zu unterdrücken, wies die iranische Regierung westliche Korrespondenten aus. Doch über Handys und das Internet wurden Nachrichten und Bilder verbreitet.

Der 1972 in Täbris geborene deutsche Regisseur Ali Samadi Ahadi wollte darüber einen Film drehen. Da ihm jedoch eine Einreiseerlaubnis für den Iran verweigert wurde, suchte er nach anderen Möglichkeiten der Darstellung. Er sammelte authentische Twitter- und Blogger-Berichte und kombinierte sie mit Handy-Aufnahmen und Motion Comics von zwei fiktiven Figuren (Azandeh und Kaveh). Außerdem interviewte er die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und andere iranische Persönlichkeiten. Mit dieser bestürzenden Collage, die sich zwischen Dokumentar- und Spielfilm bewegt, fand Ali Samadi Ahadi eine neue Filmsprache. „The Green Wave“ vermittelt die Atmosphäre im Juni 1969 in Teheran.

Die Motion Comics entstanden übrigens nach Fotos des Schauspielers Navid Akhavan (* 1980) und der Schauspielerin Pegah Ferydoni (* 1983).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2011

Ali Samadi Ahadi: Salami Aleikum

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.