Schöne Venus
Schöne Venus
Inhaltsangabe
Kritik
Angèle (Nathalie Baye), Samantha (Mathilde Seigner) und Marie (Audrey Tautou) arbeiten als Kosmetikerinnen für Madame Nadine (Bulle Ogier) in deren Salon „Vénus Beauté“ in Paris. Die Einrichtung des Schönheitssalon ist ebenso wie die Kleidung der Angestellten in Bonbonfarben gehalten; da gibt es weder schreiende Farben noch hartes Licht oder hässliche Gegenstände.
Zur Stammkundschaft gehören nicht nur eine Sonnenbankbenutzerin (Claire Nebout), die ihren Körper gern nackt zur Schau stellt und andere Damen, die sich mit dem Altern ihrer Haut nicht abfinden wollen, sondern auch einige Herren, darunter ein ehemaliger Kampfpilot, der im Krieg abgeschossen und schwer verletzt worden war (Robert Hossein). Auf ausdrücklichen Wunsch seiner Frau ließ er sich nach ihrem Tod einen Teil ihrer Haut am Po ins Gesicht transplantieren. Er möchte ausschließlich von Marie bedient werden, die er jedes Mal mit einem 50-Franc-Schein als Trinkgeld belohnt. Hin und wieder beschenkt er sie außerdem mit einer Perlenkette seiner verstorbenen Frau, bis das stille, blutjunge Mädchen seine Einladung annimmt und ihn unter dem Vorwand besucht, seine Spieluhren anschauen zu wollen. Freiwillig wird Marie die Mätresse des alten Mannes.
Samantha gibt sich selbstbewusst. Sie sucht nach Liebe und glaubt immer wieder, endlich den Mann ihrer Träume gefunden zu haben, aber es bleibt bei kurzen Affären. An Silvester schluckt sie Tabletten, um sich das Leben zu nehmen, aber sie wird rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht und gerettet. Madame Nadine, die sich ständig über Samanthas Eigensinn ärgerte, ersetzt sie bis zu ihrer Genesung durch eine Aushilfe mit Namen Evelyne (Elli Medeiros), die sie davon abhalten muss, einiges in dem Salon nach ihren Vorstellungen zu verändern.
Mit über vierzig ist Angèle eigentlich schon zu alt für den Beruf einer angestellten Kosmetikerin. Hin und wieder trifft sie sich noch mit ihrem früheren Liebhaber Jacques (Jacques Bonnaffé), dem sie im Affekt die linke Gesichtshälfte entstellte. Den Glauben an die Liebe hat sie längst verloren. Unverbindliche Zufallsbekanntschaften zieht sie vor, doch als ein Mann aus der Provinz, mit dem sie drei Tage zusammen war (Gilbert Melki) und den sie nun zum Zug bringt, zum Abschied sagt, er wolle sie nicht wiedersehen, beschimpft sie ihn aufgebracht. Dadurch wird der junge Bildhauer Antoine (Samuel Le Bihan) auf sie aufmerksam. Er verliebt sich auf der Stelle in Angèle und folgt ihr zum Salon „Vénus Beauté“. Obwohl Angèle es darauf anlegt, Männer beim Mittagessen kennen zu lernen und sich nicht ziert, gleich im Auto mit ihnen Sex zu haben, weist sie Antoine brüsk zurück, als dieser sie anspricht und ihr seine Liebe gesteht. Antoine lässt sich jedoch nicht beirren und trennt sich sogar von seiner Verlobten (Hélène Fillières). Widerstrebend lässt Angèle sich auf Verabredungen mit Antoine ein, und als sie beobachtet, dass Antoine von seiner Ex-Verlobten verfolgt wird, zieht sie sich gleich wieder von ihm zurück. Sie muss erst wieder lernen, Vertrauen zu einem Mann und in die Liebe zu entwickeln.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)„Schöne Venus“ ist eine unterhaltsame Komödie mit ernsthaften Zügen. Das Drehbuch stammt von Jacques Audiard, Marion Vernoux und Tonie Marshall. Der angenehm unspektakuläre Film wurde von der französischen Regisseurin Tonie Marshall sensibel inszeniert. Auch die Besetzung ist geglückt; überzeugend sind vor allem Nathalie Baye, Audrey Tautou, Samuel Le Bihan und Mathilde Seigner. Für „Schöne Venus“ gab es denn auch vier „Césars“, und zwar in den Kategorien bester Film, bestes Drehbuch und beste Regie sowie für Audrey Tautou als beste Nebendarstellerin.
nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2006