Mosaik eines Mordes

Mosaik eines Mordes

Mosaik eines Mordes

Mosaik eines Mordes – Originaltitel: Dissonances – Regie: Jérôme Cornuau – Drehbuch: Jérôme Cornuau und Nicolas Saada, nach dem Roman "Interstate" von Stephen Dixon – Kamera: Stéphane Cami – Schnitt: Brian Schmitt – Musik: Olivier Florio – Darsteller: Jacques Gamblin, Didier Flamand, Bérénice Bejo, Françoise Viallon-Murphy, Karen Tahor, Paddy Canavan, Danny Keogh, Brent Palmer, Nicholas Andrews, Chelsea Geach, Kendal Geach u.a. – 2003; 110 Minuten

Inhaltsangabe

Der Franzose Nat lebt mit seiner Frau Lee und den Töchtern Margo und Julie in Kanada. Eines Tages, als er mit den beiden Mädchen im Auto unterwegs ist, rammt ihn ein Fremder mit einem Pick-up, und der Beifahrer feuert mehrere Schüsse aus einem Revolver ab. Einer davon trifft Julie und tötet das 6-jährige Mädchen. Ein Motiv für die Tat ist nicht erkennbar. Obsessiv sucht Nat nach den zwei Männern, um den Tod seiner kleinen Tochter zu rächen. Dafür gibt er alles andere auf ...
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Kritik

Anders als in der literarischen Vorlage – dem Roman "Interstate" von Stephen Dixon –, ist die Verfilmung dreigeteilt. Jérôme Cornuau zeigt die Handlung nacheinander aus drei verschiedenen Blickwinkeln: "Mosaik eines Mordes".
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Der Franzose Nathanaël („Nat“, Jacques Gamblin) lebt mit seiner Frau Lee (Françoise Viallon-Murphy) und den Töchtern Margo und Julie (Chelsea Geach, Kendal Geach) im Norden Kanadas. Am 10. September 1987, als er mit den beiden Mädchen vom Einkaufen nach Hause fährt, rammt ihn ohne erkennbaren Grund ein Fremder mit einem weißen Pick-up, und der Beifahrer feuert mehrere Schüsse aus einem Revolver ab. Einer davon trifft Julie. Das sechsjährige Mädchen stirbt im Krankenhaus.

Nach diesem Schicksalsschlag denkt Nat nur noch an Rache. Auf der obsessiven Suche nach den beiden Männern vernachlässigt er seine Frau und seine Tochter und gibt seine berufliche Tätigkeit auf. Schließlich nimmt er einen Hilfsjob als Putzkraft bei einem Rundfunksender an. Lee hält das nicht mehr aus: Sie zieht mit Margo fort.

Detective Henry Brautigan (Didier Flamand), der die Ermittlungen in dem Mordfall leitet, kann Nat nicht davon abbringen, sich immer wieder selbst auf die Lauer zu legen.

Henry befragt Besitzer weißer Pick-ups. Einer von ihnen heißt James (Pierre Malherbe), doch aufgrund der Aussage seiner Ehefrau Helen (Keren Tahor) kann er zur Tatzeit nicht am Tatort gewesen sein. Dass die sechsjährige Tochter Sabrina (Abigail Visser) einen Ersatz für ihren offenbar von ihrem Vater verlorenen Teddybären haben möchte, beachtet Henry nicht weiter.

Endlich glaubt Nat, die Täter erkannt zu haben. Einen von ihnen fährt er mit dem Auto tot. Den anderen wirft er zu Boden und haut ihm den Schädel immer wieder auf den Asphalt, bis er von dessen kreischend herbeigeeilter Frau Helen und Passanten weggerissen wird. In der Überzeugung, seine kleine Tochter gerächt zu haben, verbüßt Nat eine Haftstrafe.

Die Polizei kann weder den Toten – Luke (Anton Moon) – noch den Schwerverletzten – James – in Verbindung mit der Ermordung Julies bringen. Die Medien bedauern vor allem James, der zwar überlebt, doch aufgrund seiner Kopfverletzungen behindert bleiben wird. Dabei ist er selbst Vater einer sechsjährigen Tochter.

Im August 1998 erhält Nat, der seit seiner Entlassung eine Kneipe betreibt, einen Brief von Margo. Auf diese Weise erfährt er, dass er seit Jahren Großvater ist. Margo, ihr Ehemann Glen Rand (Brent Palmer) und ihr kleiner Sohn Saul (Nicholas Andrews) treffen sich mit Nat in einem Restaurant.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Als Henry die Aussagen von damals im Juli 1999 noch einmal durchgeht, fällt ihm auf, dass Margo einen von der Ladefläche des Pick-ups fliegenden Teddybären erwähnt hatte. War nicht Sabrina ein Teddy abhanden gekommen? Henry findet das Stofftier in der Nähe des Tatorts und fährt damit zu Sabrinas Eltern. Helen öffnet. Tatsächlich gehörte der Teddy Sabrina (jetzt: Cym Clarke). Warum Helen damals gelogen habe, fragt Henry. Sie wollte ihren Mann decken. Der war zu der Zeit mit einem Mann namens Luke befreundet, der einen schlechten Einfluss auf ihn ausübte. Offenbar fuhr James am 10. September 1987 den Pick-up, und Luke gab die tödlichen Schüsse ab. Helen befürchtet, dass ihr Mann nun doch noch eingesperrt wird. Henry blickt auf den seit Nats Angriff teilnahmslos in einem Rollstuhl Sitzenden und beruhigt sie: Der Fall sei abgeschlossen.

Henry schreibt auf, was er herausgefunden hat und bringt den Brief Nat in die Gaststätte. Kurz nachdem er weggefahren ist, überfallen zwei Ganoven die Kneipe, schießen Nat nieder und rauben die Kasse aus. Mit einer Schussverletzung am Arm kommt Nat ins Krankenhaus. Henrys Brief verbrannte bei dem Überfall.

Margo schlug ihrem Vater vor, Weihnachten mit ihr und ihrer Familie zu feiern. Doch im Dezember 1999 wartet er vergeblich auf eine Einladung. Als er mit seinen Geschenken hinfährt, sieht er durchs Fenster, dass Margo erneut schwanger ist. Ohne zu klingeln, schleicht er sich wieder fort – und verschwindet.

In der Hoffnung, ihren Vater dort zu finden, sucht Margo das Grab ihrer Schwester Julie auf. Nat beobachtet sie aus einiger Entfernung, zeigt sich jedoch nicht.

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Während es sich bei der Romanvorlage – „Interstate“ (1995) von Stephen Dixon – um einen Monolog handelt, legten Jérôme Cornuau und Nicolas Saada den danach gedrehten Fernsehthriller „Mosaik eines Mordes“ dreiteilig an: Sie zeigen die Handlung zunächst aus Nats Sicht, dann noch einmal so, wie Henry sie erlebte und zum Schluss aus Margos Perspektive. Die ersten beiden Darstellungen ergänzen sich sehr wohl zum spannenden „Mosaik eines Mordes“, aber Margos Sichtweise fügt dem Gesamtbild kaum noch Neues hinzu.

Deutsche Synchronisation: Bernd Vollbrecht (Nat), Patricia Netzer (Margo), Reinhard Kuhnert (Henry), Dulcie Smart (Lee), Ulrike Stürzbecher (Helen), Ian T. Dickinson (Glen), Christoph Cierpka (Buch und Regie).

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2007

Annika Büsing - Nordstadt
In ihrem Debütroman "Nordstadt" beschäftigt sich Annika Büsing mit zwei vor allem psychisch verletzten 25-Jährigen. Man kann "Nordstadt" als Gesellschaftsroman lesen, auch wenn es sich um eine konfliktreiche Liebesbeziehung dreht, deren Ausgang in der Schwebe bleibt. Das Besondere an "Nordstadt" ist die authentisch wirkende lakonische Stimme der Ich-Erzählerin mit einer Sprache zwischen Gosse und Poesie. Stilsicher porträtiert Annika Büsing damit die Romanfiguren und lässt uns die Konflikte intensiv miterleben.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.