Nelly Sloan : Die Nacht im Watt

Die Nacht im Watt
Die Nacht im Watt Originalausgabe: Großer Bär Druck & Verlag, 2005 ISBN 3-938000-01-5, 47 Seiten
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Die Geschwister Jan und Anna verbringen mit ihren Eltern Ferien an der Nordsee. Als der Junge und seine kleine Schwester mit dem Fischer Günni aufs Meer hinausfahren dürfen, fällt unterwegs der Motor aus und sie müssen die kalte, sternklare Nacht im Boot verbringen, weil sie bei Ebbe im Watt festsitzen und Günni erst am Morgen mit der Flut zurückrudern kann.
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Kritik

In dem schön gebundenen Kinderbuch "Die Nacht im Watt" von Nelly Sloan (Text) und Ursula Winzentsen (Illustrationen) geht es um eine einfache, kleine Geschichte.
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Wie in jedem Frühjahr machen die Geschwister Jan und Anna mit ihren Eltern Ferien in Spieka an der Nordsee. Als der Junge und dessen jüngere Schwester eines Nachmittags mit dem erfahrenen Fischer Günni in dessen Boot aufs Meer hinausfahren dürfen, geraten sie in Nebel, und weil der Motor ausfällt, sitzen sie schließlich mit ihrem Boot im Watt fest, denn inzwischen ist Ebbe.

Günni brummt vor sich hin: „Wenn ihr noch einen Fisch angeln wollt, dann lieber gleich! Wir müssen bald zurück […] Mit Nebel ist auf See nicht zu spaßen […]“
„Tut mir Leid, Jan. Wir machen sofort kehrt!“ Während er das sagt, wirft der Skipper schon den Motor an. Der Motor tuckert ein bisschen, dann bleibt es still.
„Keine Musik mehr drin“, murmelt Günni. Er reißt noch einmal kräftig am Griff. Wieder nur ein kurzes Stottern, dann sagt der Motor gar nichts mehr.
„Is wat?“, fragt Jan erschrocken.
„Und ob was ist! Nun treiben wir an Knechtsand vorbei auf die hohe See raus.“ Günni schiebt seine Mütze in den Nacken, holt seine Pfeife aus der Hosentasche, klopft sie an der Pinne aus und sagt, ohne Jan anzusehen: „Oder wir fallen schon vorher trocken. Dann sitzen wir im Watt fest – und zwar genau da, wo das Leben im Schlick anfing.“ (Seite 13f)

Günni hat weder ein Handy noch ein Funkgerät an Bord, um die Eltern der Kinder zu verständigen. Hilfe herbeizurufen, würde ohnehin keinen Sinn machen, weil bei Ebbe auch kein Rettungsboot zu ihnen gelangen könnte. Also müssen Günni, Jan und Anna die kalte, sternklare Nacht im Boot verbringen und auf die Flut am nächsten Morgen warten.

Behutsam achtet der Fischer darauf, dass die frierenden und müden Kinder nicht von ihrer Angst überwältigt werden. Während er der kleinen Anna vor allem Hoffnung macht, fesselt er die Aufmerksamkeit ihres ein paar Jahre älteren Bruders, indem er ihm Sternbilder zeigt und erklärt.

Sobald die Flut einsetzt und das Boot wieder aufschwimmt, beginnt Günni zu rudern. Dabei hält er Jan wach, denn der Junge soll das Steuer halten. Nach einiger Zeit kommt ein wenig Wind auf, und Günni kann das viereckige Segel setzen. Im Hafen von Spieka werden sie bereits von den besorgten Eltern der Kinder erwartet.

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In dem schön gebundenen Kinderbuch „Die Nacht im Watt“ (Text: Nelly Sloan, Illustrationen: Ursula Winzentsen) geht es um eine einfache, kleine Geschichte: Der erfahrene Fischer Günni lehrt die beiden Kinder Jan und Anna, die unfreiwillig mit ihm „die Nacht im Watt“ verbringen müssen, trotz der Gefahr ruhig zu bleiben, sich nicht von ihrer Angst überwältigen zu lassen und mit einer ungemütlichen Situation umzugehen. Er zeigt ihnen, dass man sich an den berechenbaren Sternen orientieren kann, weist sie aber auch darauf hin, dass es erfundene Geschichten – Seemannsgarn – gibt, auf die man sich nicht verlassen darf.

 

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2005
Textauszüge: © Nelly Sloan und Ursula Winzentsen

Jerome Charyn - Unter dem Auge Gottes
Jerome Charyn skizziert statt auszu­malen und versucht nicht, Figuren psychologisch auszuleuchten. Eine solche Darstellungsweise würde man eher in einem Comic als in einem Roman erwarten. Sie ist das Beson­dere an der Saga über Isaac Sidel bzw. an "Unter dem Auge Gottes".
Unter dem Auge Gottes

 

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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon einen Monat, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte. Aus familiären Gründen reduziere ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik.