Wiener Kongress 1814/15


Nach der Völkerschlacht bei Leipzig brach das Napoleonische System zusammen, und der Rheinbund löste sich auf. Wilhelm von Oranien proklamierte die Unabhängigkeit Hollands. Die Bourbonen erhielten die spanische Krone zurück. Schweden glich den von Napoleon initiierten Verlust Finnlands durch Norwegen aus, das es dem mit Frankreich verbündeten Dänemark wegnahm.

Die gegen Napoleon verbündeten Monarchen schlugen ihr Hauptquartier in Frankfurt am Main auf, während ihre Truppen den Rhein überschritten. Das britische Expeditionskorps rückte über die Pyrenäen nach Norden vor. Am 30. März 1814 erstürmten die Alliierten den Montmartre. Tags darauf zogen Zar Alexander I. und der preußische König Friedrich Wilhelm III. in Paris ein. Napoleon blieb nichts anderes übrig, als abzudanken, sich mit dem Fürstentum Elba zu begnügen und den französischen Thron den Bourbonen zu überlassen.

Nach Vorverhandlungen ab 18. September 1814 wurden die politischen Verhältnisse auf einem Kongress aller europäischen Staaten mit Ausnahme des Osmanischen Reiches vom 1. November 1814 bis 9. Juni 1815 in Wien neu geordnet (Wiener Kongress).

Der österreichische Staatskanzler Klemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich (1773 – 1859) präsidierte dem Wiener Kongress, und niemand beeinflusste mehr als er die Entscheidungen. Er arbeitete darauf hin, die Auswirkungen der Französischen Revolution und die Ergebnisse der Kriege seit 1792 rückgängig zu machen, die dynastische, absolutistische Monarchie wiederherzustellen und errichtete eine gemeinsame Front zur Abwehr revolutionärer Ideen (Restauration). Frankreich verdankte es der geschickten Diplomatie des Außenministers Charles Maurice de Talleyrand-Périgord (1754 – 1838), dass es trotz seiner katastrophalen Niederlage bereits in Wien wieder mitreden und erneut in den Kreis der führenden Staaten aufrücken konnte.

Die Ergebnisse wurden in der Wiener Kongressakte vom 9. Juni 1815 zusammengefasst. Preußen erhielt nicht nur große Teile Sachsens zugesprochen, sondern auch das Rheinland und Gebiete in Westfalen. Während Preußen also die »Wacht am Rhein« übernahm und in das alte Reichsgebiet hineinwuchs, zog sich die zweite deutschsprachige Großmacht, die Habsburger Monarchie, nach Südosten zurück. Dem neu geschaffenen Deutschen Bund gehörten drei nichtdeutsche Herrscher an: der holländische Souverän für Luxemburg, der englische Monarch für Hannover und der Dänenkönig für Holstein. Preußen und Österreich waren dem Deutschen Bund lediglich mit ihren vormaligen Reichsgebieten angegliedert, hatten aber das Sagen. Als zentrales Organ wurde in Frankfurt am Main ein ständiger Gesandtenkongress unter österreichischem Vorsitz eingerichtet.

© Dieter Wunderlich 2006

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