Die Völkerschlacht bei Leipzig 1813

Nach dem Debakel, das Napoleon auf seinem Russland-Feldzug erlitten hatte, rief der preußische König Friedrich Wilhelm III. am 3. Februar 1813 dazu auf, freiwillige »Jäger-Detachements« zu gründen, und am 10. März stiftete er das Eiserne Kreuz für Verdienste um König und Vaterland im Kampf gegen die französische Fremdherrschaft. Am 27. März erklärte Preußen Frankreich den Krieg.

Mit einer Armee von Knaben und Veteranen besiegte Napoleon die preußischen und russischen Streitkräfte am 2. Mai bei Großgörschen und am 20. / 21. Mai bei Bautzen. Dass er sich in dieser Lage für einen Waffenstillstand zwischen den Kriegsparteien gewinnen ließ, bezeichnete Napoleon später als die größte Dummheit seines Lebens. Seine angeschlagenen Gegner nutzten nämlich die Zeit, um sich für eine Entscheidungsschlacht zu rüsten. Schweden, Großbritannien und schließlich auch Österreich gaben ihre abwartende Haltung auf und stellten sich auf die Seite der Preußen und Russen.

Mit drei gewaltigen Armeen stießen die Alliierten nach dem Ablauf des Waffenstillstandes am 10. August 1813 gegen den in Sachsen stehenden Napoleon vor: Zu der von General Schwarzenberg kommandierten böhmischen Armee gehörten 127 000 Österreicher, 82 000 Russen und 45 000 Preußen. General Blücher verfügte in der schlesischen Armee über 66 000 Russen und 38 000 Preußen. Und die vom schwedischen Kronprinzen Bernadotte angeführte Nordarmee setzte sich aus 73 000 Preußen, 29 000 Russen und 23 000 Schweden zusammen. 600 000 Soldaten kämpften vom 16. bis 19. Oktober 1813 bei Leipzig. Damit gilt die »Völkerschlacht bei Leipzig« als größte Feldschlacht der Weltgeschichte. 100 000 Tote waren zu beklagen. Die Franzosen unterlagen der Übermacht und zogen sich zurück. Der mit ihnen verbündete König Friedrich August I. von Sachsen wurde gefangen genommen, und Napoleon musste nach Paris zurückkehren.

Das Napoleonische System brach zusammen.

1894 gründete der Leipziger Architekt Clemens Thieme (1861 – 1945) den »Deutschen Patriotenbund zur Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals in Leipzig«. Da sich weder der Staat noch die Stadt an den Kosten beteiligte, musste der Verein die erforderlichen finanziellen Mittel durch Spenden aufbringen. Der erste Spatenstich erfolgte 1898; zwei Jahre später wurde der Grundstein gelegt. Nach dem Entwurf des Architekten Bruno Schmitz (1858 – 1916) entstand auf einem 30 Meter hohen Erdwall das 91 Meter hohe Monument aus Beton und Granitporphyr.

Literatur über die Völkerschlacht bei Leipzig:

  • Andreas Platthaus: 1813. Die Völkerschlacht bei Leipzig und das Ende der Alten Welt (Rowohlt Berlin, Berlin 2013, 480 Seiten)
  • Hans-Ulrich Thamer: Die Völkerschlacht bei Leipzig. Europas Kampf gegen Napoleon
    (C. H. Beck, München 2013, 126 Seiten)

© Dieter Wunderlich 2006 / 2013

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