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Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine versucht Francesca Melandri, mehr über die Rolle ihres Vaters als italienischer Leutnant im Zweiten Weltkrieg herauszufinden und ihn zu verstehen. In Francesca Melandris Familie war es kaum anders als in der italienischen Gesellschaft generell: Statt den Faschismus ernsthaft aufzuarbeiten, gab es verklärende Mythen und verharmlosende Anekdoten.
"Kalte Füße" ist kein Roman im herkömmlichen Sinn mit einer fortschreitenden Handlung. Francesca Melandri hat dafür die Form eines Briefes an ihren toten Vater gewählt. Das ist mehr essayistisch als handlungsintensiv, weniger literarisch als politisch-nachdenklich. Sie weist darauf hin, dass der Krieg Italiens gegen die UdSSR kein Krieg gegen Russland, sondern ein Kolonialkrieg gegen die Ukraine war.
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