John Grisham : Das Bekenntnis

Das Bekenntnis
The Reckoning Doubleday, New York 2019 Das Bekenntnis Übersetzung: Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya Wilhelm-Heyne-Verlag, München 2019 ISBN 978-3-453-27213-2, 591 Seiten ISBN 978-3-641-24358-6 (eBook)
Buchbesprechung

Inhaltsangabe

Ein hoch angesehener Plantagenbesitzer und Kriegsheld ermordet 1946 in einer Kleinstadt in Mississippi einen mit ihm und seiner Frau befreundeten und in der Bevölkerung beliebten Geistlichen. Das Motiv ist selbst für die Familienangehörigen ein Rätsel, und der Mörder schweigt ...
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Kritik

John Grisham bietet mit "Das Bekenntnis" spannende Unterhaltung, aber wir lernen auch einiges über die US-amerikanische Gesellschaft und Rechtsprechung. Es handelt sich um einen (Justiz-)Thriller, aber der mittlere der drei Teile liest sich wie ein Antikriegsroman.
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Die Bannings

Peter („Pete“) Joshua Banning III. wurde am 2. Mai 1903 auf der Baumwollplantage geboren, die seit Generationen im Familienbesitz ist. Sie befindet sich sechs Kilometer außerhalb von Clanton, einer Kleinstadt in der Nähe von Jackson/Mississippi. Als Hebammenersatz fungierte die Afroamerikanerin Nineva, die das bei der Geburt seiner Schwester Florry fünf Jahre zuvor auch schon getan hatte. Nineva, deren Eltern noch Sklaven waren, kümmerte sich um die Kinder Florry und Pete. Und sie hilft noch immer im Haushalt. Wie alt sie ist, weiß sie nicht. Mit ihrem Mann Amos, der den Gemüsegarten pflegt, wohnt sie in einem kleinen Haus auf dem Farmgelände. Die Kinder sind längst fort.

1925, nach dem Abschluss der Militärakademie West Point, lernt Pete Banning in Memphis die dort bei ihren Eltern wohnende Liza Sweeney kennen, eine 18-Jährige, die gerade die Highschool beendet hat. Pete ist bereits auf dem Millitärstützpunkt in Fort Riley/Kansas, als Liza merkt, dass sie schwanger ist. Die beiden heiraten am 14. Juni 1925 in Tupelo/Mississippi. Am 4. Januar 1926 bringt Liza den Sohn Joel zur Welt, und dessen Schwester Stella wird 18 Monate später geboren.

Petes Vater Jacob Banning stirbt am 20. Juni 1929 im Alter von 49 Jahren. Als ihm drei Jahre später die Witwe ins Grab folgt, erben Florry und Pete je eine Hälfte des Grundbesitzes. Um die seit dem Tod des Vaters und der Weltwirtschaftskrise angeschlagene Baumwollplantage zu retten, quittiert Pete den Militärdienst und übernimmt die Bewirtschaftung auch des Bodens, der seiner Schwester gehört. Dafür überlässt er ihr die Hälfte des Ertrags. 1934 baut die mehrfach geschiedene 36-Jährige ein Haus auf ihrem Grundstück.

Pete Banning beschäftigt Hunderte von Afroamerikanern, von denen sich einige Hütten gebaut haben. Es gibt sogar eine von den Bannings finanzierte Schule für die Kinder der Landarbeiter.

Der Todesmarsch von Bataan

Pete kann sich auf den langjährigen Vorarbeiter Buford Provine verlassen. Das gilt vor allem, als er am 15. September 1941 seinen Einsatzbefehl bekommt und sich im Monat darauf in Fort Riley zum Kriegsdienst melden muss.

Seine Einheit wird zu den United States Army Forces Far East auf den Philippinen abkommandiert. Es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, denn die Japaner überrennen die Inseln nach dem Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941. In aussichtsloser Lage ziehen sich die alliierten Truppen auf Luzon Anfang 1942 auf die Halbinsel Bataan zurück, und das US-Kriegsministerium übergibt General Douglas MacArthur ein neues Kommando in Australien. Am 11. März verlässt er die Philippinen, und am 9. April kapituliert General Edward („Ned“) P. King mit 70.000 amerikanischen und philippinischen Soldaten auf Bataan.

Die Kriegsgefangenen werden zur 100 Kilometer entfernten Eisenbahn-Verladestation San Fernando getrieben, um von dort ins Lager Camp O’Donnell transportiert zu werden. Den sechs Tage langen Marsch überleben 12.000 der 66.000 Männer nicht. Viele sterben an Erschöpfung, Dehydrierung, Unterernährung, Krankheiten wie Ruhr oder wenn sie stundenlang ohne Kopfbedeckung in der prallen Sonne ausharren müssen. Wer dabei umkippt oder beim Marschieren zurückfällt, wird umgebracht. Der „Todesmarsch von Bataan“ gilt als größtes Kriegsverbrechen der Japaner.

Pete Banning erhält einen Schlag mit einem Gewehrkolben gegen den Kopf, stürzt in den Straßengraben und bleibt liegen.

Am 19. Mai 1942 überbringen zwei US-Soldaten der Familie die offizielle Nachricht, dass der auf Bataan in Gefangenschaft geratene Lieutenant bei einem Marsch verletzt zurückgelassen wurde und vermutlich tot ist.

Guerilla-Kampf

Pete hat jedoch überlebt. Von Camp O’Donnell aus sollen er und andere Kriegsgefangene als Zwangsarbeiter nach Japan gebracht werden. Der Truppentransporter wird jedoch von US-Torpedos getroffen und versenkt. Pete und Sergeant Clay Wampler gehören zu den wenigen Gefangenen, die sich retten können. Ein Fischer bringt die beiden nach San Narciso an der Westküste von Luzon.

Im Dschungel schließen sie sich einer von dem britischen General Bernard Granger geführten Guerilla-Gruppe an.

In den folgenden zwei Jahren ist Pete maßgeblich an der Sprengung von 80 auf dem Stützpunkt Fort Stotsenburg, 100 Kilometer nördlich von Manila, abgestellten japanischen Jagdflugzeugen Mitsubishi A6M („Zero“) beteiligt. Bei der Zerstörung einer wichtigen Brücke über den Zapote River wird er schwer am linken Bein verletzt: Die Kniescheibe ist zersplittert, das Wadenbein und der Oberschenkel sind gebrochen. Die erforderliche Operation kann jedoch im Dschungel nicht durchgeführt werden.

Kriegsheld

Am 20. Oktober 1944 landen die Amerikaner auf der Insel Leyte und am 9. Januar 1945 erreichen sie Luzon.

Pete, dessen rechtes Bein inzwischen durch die Splitter einer in der Nähe explodierten Handgranate ebenfalls verletzt ist, wird mit einem militärischen Krankenhausschiff nach San Francisco gebracht. Noch vor den Operationen im Letterman Army Hospital auf dem Stützpunkt Presidio ruft er zu Hause an.

Anfang Mai 1945 reist Pete in einem Lazarett-Waggon nach Jackson und wird dort zur Weiterbehandlung ins Foster General Hospital gebracht. Insgesamt verbringt er fast ein Jahr in Krankenhäusern.

Man befördert den nicht nur in Clanton hoch angesehenen Kriegshelden zum Major und zeichnet ihn mit Tapferkeitsorden aus.

Der Mord

Liza ist glücklich darüber, dass ihr Ehemann wider Erwarten aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Aber nach einem Nervenzusammenbruch im Frühjahr 1946 lässt Pete sie in die geschlossene psychiatrische Abteilung des Mississippi State Hospital in Whitfield einweisen.

Am 9. Oktober 1946 frühstückt er mit seiner Schwester Florry. Dann fährt der 43-Jährige nach Clanton.

Solange er den Mord nicht beging, war er nicht er selbst.

In der vor 70 Jahren von seinem Großvater Joshua Banning mitgebauten Methodistenkirche betritt er das Arbeitszimmer des mit ihm und Liza befreundeten Geistlichen Dexter Bell, der die Gemeinde im Frühjahr 1942 übernahm und gerade an seiner nächsten Predigt arbeitet. Wortlos feuert Pete mit einem aus dem Krieg mitgebrachten Colt drei tödliche Schüsse auf den Reverend ab.

Ruhig kehrt er nach Hause zurück und wartet, bis Sheriff Nix Gridley kommt, um ihn festzunehmen.

Die Brüder John und Russell Wilbanks, die gemeinsam mit anderen Verwandten eine Kanzlei in Clanton betreiben und immer schon Pete Bannings Rechtsgeschäfte erledigt haben, bereiten sich auf die Verteidigung vor. Weil Reverend Dexter Bell in Clanton sehr beliebt war, halten sie es für ratsam, eine Verlegung des Prozesses in eine andere Stadt zu beantragen. Aber das lehnt ihr Mandant ebenso ab wie den Vorschlag, auf Schuldunfähigkeit zu plädieren. Die Frage, warum er Dexter Bell erschossen habe, beantwortet Pete nicht, und er weigert sich, vor Gericht auszusagen. Wie soll da eine Verteidigungsstrategie aufgebaut werden?

Außerdem findet John Wilbanks heraus, dass Pete Banning am 16. September 1946 seinen Landbesitz mit Hilfe des Rechtsanwalts Claude Skinner in Tupelo auf die Kinder Joel und Stella überschreiben ließ. Die Staatsanwaltschaft wird dies als Beweis werten, dass das Verbrechen Wochen im Voraus geplant war. Auf vorsätzlichen Mord steht die Todesstrafe. Wenn Pete glaubt, damit den Familienbesitz gegen Schadenersatzforderungen abgesichert zu haben, täuscht er sich, denn es könnte sich um eine Vollstreckungsvereitelung durch Übertragung von Vermögen handeln.

Joel Banning, der kurz vor dem Abschluss an der Vanderbilt University in Nashville/Tennessee steht und Stella Banning, die seit einem Jahr das Hollins College in Virginia besucht, drohen den Vater zu verlieren. Ob die Mutter jemals die Psychiatrie verlassen kann, ist ungewiss. Und obendrein müssen sie mit dem der Verlust des seit Generationen gepflegten Familienbesitzes rechnen.

Der Prozess

Am 6. Januar 1947 beginnt der Prozess in Clanton mit der Auswahl der Geschworenen unter der Leitung des Richters Rafe Oswalt. Der Bezirksstaatsanwalt Miles Truitt vertritt die Anklage. John und Russell Wilbanks haben kaum Argumente, mit denen sie ihren Mandanten verteidigen können. Ihre Hoffnung, dass die Jury am Ende aus Mitleid mit dem Kriegshelden nur für eine Freiheitsstrafe stimmen würde, erfüllt sich nicht: Pete wird zum Tod verurteilt.

Das Oberste Gericht von Mississippi bestätigt sowohl den Schuldspruch als auch das Strafmaß am 4. Juni 1947, und die Hinrichtung wird für den 10. Juli angesetzt. John Wilbanks reicht noch ohne Wissen seines Mandanten ein Gnadengesuch bei Gouverneur Fielding Wright ein, und der wäre bereit, das Leben des Kriegshelden zu retten, aber Pete stellt sich quer.

Bis 1940 wurde die Todesstrafe in Mississippi durch den Strang ausgeführt. Inzwischen gibt es einen transportablen elektrischen Stuhl. Damit kommt der Henker Jimmy Thompson nach Clanton.

Am 11. Juli 1947 wird Pete Banning wie die anderen Toten der Familie vor ihm auf dem Farmgelände beerdigt.

Schadenersatz

Einen Monat nach der Ermordung ihres Mannes zieht die 38-jährige Witwe Jackie Bell mit ihren drei Kindern nach Rome/Georgia. Zwei Wochen lang wohnt sie bei den Eltern, dann mietet sie eine Wohnung in einem Haus, das Errol McLeish gehört. Der ein Jahr ältere Rechtsanwalt interessiert sich für die attraktive Frau, nicht zuletzt, weil er erwartet, für sie hohen Schadenersatz aus Pete Bannings Nachlass erstreiten zu können und darauf spekuliert, seine hohen Schulden abtragen zu können. Weil er allerdings keine Zulassung für Mississippi hat, arbeitet er mit dem dort ansässigen Kollegen Burch Dunlap zusammen.

Im Namen von Jackie Bell reicht Burch Dunlap am 12. August 1947 eine entsprechende Klage gegen Pete Bannings Nachlass beim Bundesgericht in Oxford/Mississippi ein. Parallel dazu fechtet er beim Chancery Court von Ford County die Übertragung des Landbesitzes an Joel und Stella Banning an.

Der Richter Abbott Rumbold hält zwar die Übertragung vom 16. September 1946 für rechtmäßig, aber der Oberste Gerichtshof von Mississippi hebt das Urteil auf. Und am 28. März 1949 bestätigt das Bezirks-Berufungsgericht den in erster Instanz festgelegten Schadenersatzanspruch Jackie Bells in Höhe von 100.000 Dollar. Die daraufhin von Burch Dunlap beantragte Zwangsvollstreckung verzögert sich durch den Tod des Richters Abbott Rumbold am 9. Oktober 1949, wird jedoch nicht vermeidbar sein.


Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.


Flucht

Dreieinhalb Jahre nach ihrer Einweisung nutzt Liza Banning im Herbst 1949 einen vom Pflegepersonal organisierten Kinobesuch einer Patientengruppe zur Flucht.

Sie kauft eine Zugfahrkarte nach Memphis, steigt aber vorher aus und legt den Rest des Weges zum Farmhaus mit einem Taxi zurück. Am Abend und in der Nacht redet sie mit ihrer Schwägerin Florry. Am nächsten Morgen wird Lizas Leiche bei den Gräbern der Familie Banning gefunden. Sie hat sich vergiftet.

Zwangsvollstreckung

Joel Banning, der inzwischen an der University of Mississippi („Ole Miss“) in Oxford Jura studiert und Anfang Dezember 1949 seine Abschlussprüfung macht, verliebt sich in seine Kommilitonin Mary Ann Malouf aus Biloxi, die Tochter einer Irin und eines Libanesen. Nachdem sie sich von ihrem Verlobten getrennt hat, nimmt sie Joels Heiratsantrag an.

Von Nineva erfährt Joel, dass seine Mutter im Herbst 1943 mit Dexter Bell einen Tag in Memphis verbrachte. Dass der Reverend in der Zeit, als man glaubte, Pete sei tot, fast täglich bei Liza war, weiß Joel bereits. Nineva versichert zwar, die beiden hätten nichts miteinander gehabt, aber Liza behauptete damals, sie wolle ihre an Krebs erkrankte Mutter im Krankenhaus besuchen. Mrs Sweeney litt allerdings noch nie an Krebs und war zu der Zeit auch nicht in ärztlicher Behandlung. Joel nimmt sich vor, den Widerspruch aufzuklären.

Jack Shenault aus Tupelo, den Gouverneur Fielding Wright zum kommissarischen Nachfolger des verstorbenen Richters Abbott Rumbold ernennt, ordnet im Dezember 1949 die Zwangsvollstreckung an und gibt den Anwälten 30 Tage Zeit , um die Einzelheiten zu klären. Am 26. Januar 1950 unterzeichnet Joel Banning eine Urkunde, mit der das Haus und der Landbesitz seines Vaters auf Jackie übertragen werden, die seit der Eheschließung am 22. Dezember 1949 den Doppelnamen Bell McLeish trägt.

Errol McLeish wirft bei seiner ersten Inspektion des neuen Besitzes seiner Frau Amos und Nineva aus dem kleinen Häuschen, in dem sie ein halbes Jahrhundert lang gelebt haben. Außerdem beabsichtigt er, für die von den Landarbeitern bewohnten Hütten Miete zu verlangen und die Löhne zu kürzen.

Die Wahrheit

Florry verpachtet ihre Parzelle und zieht zu einer Freundin nach New Orleans. Als sie dort ein halbes Jahr später im Sterben liegt, reisen die Nichte und der Neffe an. Endlich erfahren Joel und Stella, warum ihr Vater zum Mörder wurde und sie alles verloren.

Am Abend vor der Hinrichtung klärte Pete seine Schwester über seine Beweggründe auf. Und in der Nacht vor ihrem Suizid vertraute sich Liza ihrer Schwägerin an. Beide beschworen Florry, das Geheimnis für sich zu behalten.

Über einen Privatdetektiv hatte Pete herausgefunden, dass Liza am 29. September 1943 mit Dexter Bell in Memphis gewesen war, um eine Abtreibung durchführen zu lassen. Als er sie dann zur Rede stellte, gab sie alles zu und ließ ihn in dem Glauben, der Reverend habe das Kind gezeugt.

Aber Dexter Bell hatte ihr nur geistlichen Beistand geleistet und sie nach Memphis begleitet. Ihr Liebhaber war nicht er, sondern Ninevas Enkel Jupe. Sobald dessen Großmutter merkte, dass Liza Banning mit ihm intim war, schickte sie ihn fort.

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In seinem 1925 bis 1950 spielenden Thriller „Das Bekenntnis“ erzählt John Grisham von einer Familie in Mississippi, die über mehrere Generationen eine Baumwollplantage mit afroamerikanischen Landarbeitern nahe der (fiktiven) Kleinstadt Clanton bewirtschaftet. Ungeachtet des vor allem in den Südstaaten vorherrschenden Rassenhasses bezahlen die Bannings ordentliche Löhne und haben sogar eine Schule für die Kinder der Schwarzen eingerichtet.

An mehreren Stellen veranschaulicht „Das Bekenntnis“ die Rassendiskriminierung nicht zuletzt in der Rechtsprechung. Wie in seinen anderen Büchern auch, schildert John Grisham – der an der University of Mississippi in Oxford Jura studierte – konkret, detailliert und kritisch, wie Ankläger und Verteidiger im Rechtssystem der USA versuchen, einander auszustechen.

John Grisham hat seinen Roman „Das Bekenntnis“ in drei Teile gegliedert.

Auf den ersten rund 250 Seiten („Der Mord“) erleben wir, wie der hoch geachtete Plantagenbesitzer und Kriegsheld Pete Banning am 9. Oktober 1946 den in Clanton beliebten Geistlichen Dexter Bell in der Kirche erschießt. Die beiden Familien waren befreundet. Niemand kann sich vorstellen, was der Anlass für das Verbrechen war, und der Mörder schweigt. Dieser Teil des Romans packt die Leser, die nun mehr über Pete Bannings Beweggründe erfahren wollen.

Aber im mittleren Teil („Der Knochenacker“) springt John Grisham erst einmal um ein paar Jahre zurück und zeigt uns Pete Banning im Krieg auf den Philippinen. Der Protagonist überlebt im Frühjahr 1942 den Todesmarasch von Bataan und kämpft später in einer Guerilla-Gruppe gegen die Japaner. John Grisham stellt die Grausamkeiten aufwühlend dar, aber die Seiten 250 bis 431 im Stil eines Antikriegsromans passen nicht so recht zum Rest des Buches.

Im dritten Teil („Der Verrat“) setzt John Grisham wieder bei dem Mord am 9. Oktober 1946 in Clanton an. Dabei geht es einerseits um die Folgen des Verbrechens, und ganz zum Schluss erfahren wir, warum Pete Banning glaubte, Dexter Bell töten zu müssen.

John Grisham bietet mit „Das Bekenntnis“ spannende Unterhaltung, und wir lernen nicht nur einiges über das US-amerikanische Rechtssystem, die Gesellschaft und den Zweiten Weltkrieg, sondern zum Beispiel auch über die Elektrifizierung in den Dreißigerjahren.

Leider stolpert man über einige – möglicherweise erst in der deutschen Übersetzung – missglückte Formulierungen (z. B.: „Bei der Eröffnung des Nachlasses veröffentlichte Wilbanks […]“).

Den Roman „Das Bekenntnis“ von John Grisham gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Charles Brauer.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2019
Textauszüge: © Wilhelm Heyne Verlag

John Grisham (kurze Biografie / Bibliografie)

John Grisham: Die Firma
John Grisham: Der Klient (Verfilmung)
John Grisham: Die Kammer
John Grisham: Der Verrat
John Grisham: Das Urteil (Verfilmung)
John Grisham: Das Fest
John Grisham: Die Schuld
John Grisham: Der Anwalt
John Grisham: Das Geständnis
John Grisham: Das Komplott
John Grisham: Die Erbin
John Grisham: Der Gerechte
John Grisham: Bestechung
John Grisham: Das Original
John Grisham: Die Wächter
John Grisham: Das Manuskript
John Grisham: Der Verdächtige

Martin Broszat (Hg.) - Kommandant in Auschwitz
Der Kommandant von Auschwitz war weder ein Sadist noch ein Psychopath, sondern ein pflichtbewusster Schreibtischmörder, der Befehlen blind gehorchte und sich keine eigene Meinung zugestand.
Kommandant in Auschwitz