Wolfgang Amadeus Mozart


Wolfgang Amadeus Mozart (eigentlich: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart) wurde am 27. Januar 1756 in der Getreidegasse in Salzburg als einziger Sohn des erzbischöflichen Hofgeigers und Komponisten Leopold Mozart (1719 – 1787) und dessen Ehefrau Anna Maria geboren. Sein Rufname war Wolfgang („Wolferl“). Später unterschrieb er meistens als „Wolfgang Amadé“. Erst nach seinem Tod setzte sich der Name „Wolfgang Amadeus Mozart“ allgemein durch.

Zusammen mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Maria Anna Walburga Ignatia („Nannerl“; 1751 – 1829) wurde Wolfgang Amadeus Mozart schon früh von seinem Vater unterrichtet, vor allem in Musiklehre. Eine Schule besuchte er nie. Im Alter von drei Jahren begann er bereits Klavier zu spielen, mit fünf komponierte er seine ersten Stücke, und am 1. September 1761 trat er erstmals öffentlich als Pianist auf.

Im Januar 1762 führte Leopold Mozart Kurfürst Maximilian II. in München seine beiden Wunderkinder Nannerl und Wolferl vor. Einige Monate später durfte sein siebenjähriger Sohn Kaiser Franz I. und Maria Theresia in Wien vorspielen. Am 9. Juni 1763 reiste die Familie über Frankfurt am Main – wo Johann Wolfgang Goethe ein Konzert des sechseinhalb Jahre jüngeren Musikgenies besuchte – nach Paris und von dort im Frühjahr 1764 weiter nach London. Erst im Sommer 1765 kehrten die Mozarts nach Salzburg zurück, wo Wolfgang Amadeus Mozart vier Jahre später, am 27. Oktober 1769, zum Konzertmeister der Hofkapelle ernannt wurde.

Im Dezember 1769 fuhr Leopold Mozart mit seinen beiden Kindern nach Italien. In Rom wurde sein inzwischen vierzehnjähriger Sohn von Papst Klemens XIV. zum Ritter des Goldenen Sporns ernannt (8. Juli 1770) und in Bologna von der berühmten Accademia Filarmonica aufgenommen. Nach einer kurzen Pause in Salzburg brachen Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart im August 1771 erneut nach Italien auf. Ihre dritte Italienreise fand von Oktober 1772 bis März 1773 statt. Leopold Mozarts Hoffnung, seinem Sohn eine Anstellung in Italien verschaffen zu können, erfüllte sich nicht.

Nachdem Wolfgang Amadeus Mozart sich mit dem Salzburger Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo überworfen hatte, fuhr er im September 1777 – diesmal nicht mit dem Vater, sondern mit der Mutter – über München nach Mannheim, wo sie den Winter verbrachten und dann weiter nach Paris. Dort starb Anna Maria Mozart am 3. Juli 1778. Ohne die gewünschte Anstellung verließ Wolfgang Amadeus Mozart die französische Hauptstadt im September und kehrte über Mannheim und München nach Salzburg zurück, wo er im Januar 1779 eintraf und einige Tage später, am 17. Januar, zum Hoforganisten ernannt wurde.

Nach einer weiteren Auseinandersetzung mit dem Erzbischof gab Wolfgang Amadeus Mozart die Stelle am 8. Juni 1781 auf und übersiedelte von Salzburg nach Wien.

Dort vermählte er sich am 4. August 1782 mit Constanze Weber aus Mannheim, der er während seiner Rückreise aus Paris begegnet war. (Damals hatte er ihrer Schwester Aloisia einen Heiratsantrag gemacht, war jedoch abgewiesen worden.) Constanze brachte sechs Kinder zur Welt – Raimund Leopold (1783), Karl Thomas (1784), Johann Leopold (1786), Theresia (1787), Anna (1789), Franz Xaver (1791) –, von denen jedoch nur zwei – Karl Thomas und Franz Xaver Mozart – die Kindheit überlebten.

Im Dezember 1784 wurde Wolfgang Amadeus Mozart in die Wiener Freimaurerloge „Zur Wohltätigkeit“ aufgenommen.

Am 28. Mai 1787 starb in Salzburg sein Vater, den er seit seinem Umzug nach Wien nur noch zweimal (1783, 1785) gesehen hatte.

Nach zwei Aufenthalten in Prag zu Jahresbeginn und im Spätsommer 1787 wurde Wolfgang Amadeus Mozart am 7. Dezember 1787 von Kaiser Joseph II. (1741 – 1790) zum „k. k. Kammermusicus“ ernannt. Im Frühjahr 1789 reiste er zu König Friedrich Wilhelm II. von Preußen ( 1744 – 1797) nach Berlin bzw. Potsdam, und im Herbst des folgenden Jahres zur Kaiserkrönung Leopolds II. (1747 – 1792) nach Frankfurt am Main. Anlässlich der Krönung Leopolds zum König von Böhmen komponierte Wolfgang Amadeus Mozart die Oper „La clemenza di Tito“, die am 6. September 1791 in Prag uraufgeführt wurde.

Einige Tage später kehrte Mozart von Prag nach Wien zurück, vollendete die Komposition der Oper „Die Zauberflöte“, deren Uraufführung am 30. September stattfand, arbeitete die Motette „Ave verum corpus“ aus und begann mit der Niederschrift des Requiems, das im Juli anonym bei ihm in Auftrag gegeben worden war. (Inzwischen wissen wir, dass es sich bei dem Auftraggeber um Graf Walsegg-Stuppach handelte, der solche Kompositionen gern als eigene ausgab.) Bevor Wolfgang Amadeus Mozart jedoch das Requiem fertigstellen konnte, erkrankte er an „hitzigem Frieselfieber“ und starb am 5. Dezember 1791 im Alter von fünfunddreißig Jahren. (Sein ehemaliger Schüler Franz Xaver Süßmayr ergänzte das Requiem.) Da Wolfgang Amadeus Mozart trotz seiner beachtlichen Einkünfte völlig verarmt starb, wurde er am 8. Dezember in einem allgemeinen Grab am Sankt Marxer Friedhof in Wien beerdigt.

Bis heute ist ungeklärt, an was Wolfgang Amadeus Mozart starb. Er selbst hatte einige Wochen vor seinem Tod gegenüber Constanze den Verdacht geäußert, man habe ihn vergiftet.

In seinem kurzen Leben hatte Wolfgang Amadeus Mozart etwa fünfzig Sinfonien komponiert, dreiundzwanzig Klavierkonzerte, fünf Violinkonzerte, eine Fülle weiterer Musikstücke und nicht zuletzt eine Reihe großer Opern. „Er war wohl das umfassendste musikalische Genie aller Zeiten“, schreibt Kurt Pahlen über Wolfgang Amadeus Mozart („Sinfonie der Welt“, Schweizer Verlagshaus, Zürich 1978). „Es hat keinen Meister gegeben, der mit gleicher Vollendung Opern und Oratorien, Sinfonien und Serenaden, Sonaten und Lieder, Quartette und Chöre, Messen und Divertimenti geschrieben hätte.“

Wolfgang Amadeus Mozart: Opern (Auswahl)

  • Apollo et Hyacinthus (Salzburg, 1767)
  • Bastien und Bastienne (Wien, 1768)
  • La finta semplice (Die verstellte Einfalt, Salzburg, 1769)
  • Mitridate, re di Ponto (Mailand, 1770)
  • Ascanio in Alba (Mailand, 1771)
  • Lucio Silla (Mailand, 1772)
  • La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe, München, 1775)
  • Il re pastore (Salzburg, 1775)
  • Idomeneo (München, 1781)
  • Die Entführung aus dem Serail (Wien, 1782)
  • Le nozze di Figaro ossia La folle giornata (Die Hochzeit des Figaro oder Der tolle Tag, Wien 1784)
  • Il dissoluto punito ossia il Don Giovanni (Prag, 1787)
  • Così fan tutte ossia La scuola degli amanti (So machen sie’s alle oder Die Schule der Liebenden, Wien 1790)
  • La clemenza di Tito (Titus, Prag 1791)
  • Die Zauberflöte (Wien 1791)

Literatur über Wolfgang Amadeus Mozart

  • Veronika Beci: Die Familie Mozart
  • Dirk Böttger: Wolfgang Amadeus Mozart
  • Gilles Cantagrel: Wolfgang Amadeus Mozart. Eine illustrierte Biografie
  • Martin Geck: Mozart. Eine Biographie
  • Peter Härtling (Hg.): „Ich bin ein Musikus“. Mozart für Kinder
  • Fritz Hennenberg: Wolfgang Amadeus Mozart
  • Enrik Lauer: Mozart und die Frauen
  • Piero Melograni: Wolfgang Amadeus Mozart. Eine Biografie
  • Werner Pieck: Die Mozarts. Porträt einer Familie
  • Willi Reich (Hg.): Wolfgang Amadeus Mozart. Briefe. Eine Auswahl
  • Melanie Unseld: Mozarts Frauen

© Dieter Wunderlich 2005

Milos Forman: Amadeus
Wolf Wondratschek: Mozarts Friseur

Claudia Klischat - Morgen. Später Abend
Claudia Klischat tritt in ihrem erschütternden Debütroman "Morgen. Später Abend" nicht als auktoriale Erzählerin auf, sondern überlässt das Wort den drei Hauptfiguren, für die sie verschiedene Denk- und Sprachstile entwickelt hat.
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Mehr als zwei Jahrzehnte lang las ich rund zehn Romane pro Monat und stellte sie dann mit Inhaltsangaben und Kommentaren auf dieser Website vor. Zuletzt dauerte es schon zehn Tage und mehr, bis ich ein neues Buch ausgelesen hatte, und die Zeitspanne wird sich noch verlängern: Aus familiären Gründen werde ich das Lesen und die Kommunikation über Belletristik deutlich reduzieren.