Immanuel Kant


Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 als viertes von elf Kindern des pietistischen Sattlers Johann Georg Kant und dessen Ehefrau Anna Regina (geborene Reuter) in Königsberg geboren. Während er das pietistische Collegium Fridericianum besuchte (1732 bis 1740), starb seine Mutter (1738).

1740 begann Immanuel Kant, an der Universität Königsberg Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaft zu studieren. Ob er das Studium formell abschloss oder abbrach, wissen wir nicht. Jedenfalls hörte er nach dem Tod seines Vater im Jahr 1746 damit auf und arbeitete dann neun Jahre lang als Hauslehrer.

1755 promovierte Immanuel Kant und begann, als Privatdozent an der Universität Königsberg Vorlesungen zu halten. Die angebotene Professur für

Dichtkunst lehnte er 1764 ab, aber im Jahr darauf nahm er eine Stelle als Bibliothekar der Königlichen Schlossbibliothek in Königsberg an. 1769 hätte er als Professor sowohl nach Jena als auch nach Erlangen ziehen können, aber er hoffte auf einen Ruf der Universität Königsberg. Den erhielt er 1770. So wurde er ordentlicher Professor für Metaphysik und Logik. Zwei Jahre später gab er seine Tätigkeit in der Schlossbibliothek auf. 1786 wurde Immanuel Kant Rektor der Universität, und im Jahr darauf konnte er sich ein eigenes Haus leisten.

1797 gab der inzwischen 73-Jährige seine Lehrtätigkeit auf. Immanuel Kant starb am 12. Februar 1804.

Kants äußerlich ereignisarmes Leben war „die Geschichte eines Kopfes“ (Friedrich Nietzsche): Als Asket verzehrte der Königsberger Philosoph seine Kräfte in der Arbeit an seinem Werk.

In der „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) untersuchte Kant, was menschliches Erkennen ist. Von einem in seinem eigentlichen Sein nicht erkennbaren „Ding an sich“ strömt etwas Undefinierbares aus. Einen Teil davon können wir wahrnehmen – allerdings nur in vorgegebenen Anschauungs- und Denkformen. Kant ging also davon aus, dass alles Erkennen aus zwei Quellen gespeist wird: die Inhalte werden sukzessiv von außen gewonnen, die Formen aber, in denen diese Erfahrungen bewusst werden, stammen aus dem überindividuellen menschlichen Geist. Raum und Zeit nannte Kant als Beispiele solcher Formen.

Mit der Ethik befasste er sich in der „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788). Kant war überzeugt, dass der Mensch einerseits durch die Vernunft weiß, was er soll, aber die Freiheit hat, es zu tun oder nicht. Das Prinzip der Sittlichkeit fasste er im kategorischen Imperativ zusammen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Immanuel Kant gilt als der bedeutendste deutsche Philosoph. Sein Denken brachte die Aufklärung zum Abschluss und überwand sie zugleich. Er begründete den deutschen Idealismus, und seine Philosophie bildete den Ausgangspunkt für viele der neueren philosophischen Richtungen.

© Dieter Wunderlich 2004

Aufklärung
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