Einer zahlt immer

Einer zahlt immer

Einer zahlt immer

Originaltitel: Einer zahlt immer - Regie: Max Färberböck - Drehbuch: Max Färberböck - Kamera: Lothar Elias Stickelbrucks, Randolf Scherraus und Kim Howland - Schnitt: Ursula Mai, Wolfgang Römer und Marion Hanke - Musik: Uwe Buschkötter und Hans-Günter Wagener - Darsteller: Heinz Hoenig, Dagmar Manzel, Barbara Focke, Peer Jäger, Werner Rehm, Christoph Bantzer, Ortrud Beginnen u.a. - 1993; 100 Minuten

Inhaltsangabe

Charlotte steht sie im Hamburger Hafen und schaut ins Wasser. Karl sieht die Frau von einer nahen Brücke aus. Ein vorüberfahrender Lkw versperrt ihm kurz die Sicht. Danach ist die Frau fort. Beherzt springt Karl von der Brücke. Charlotte – die nur ein paar Schritte weiter ging –, glaubt nun ihrerseits, da wolle sich jemand umbringen ...
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Kritik

Trotz des traurigen Untertons unterhält der Film "Einer zahlt immer" den Zuschauer durch schiefe, tragikomische Situationen, treffsichere Dialoge, gelungene Schnitte und die einfallsreiche Inszenierung.
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Charlotte (Dagmar Manzel) ist geschieden. Nach einem deprimierenden Besuch bei ihrem Sohn, der bei seinem Vater und seiner Stiefmutter lebt, steht sie im Hamburger Hafen und schaut ins Wasser. Karl (Heinz Hoenig) sieht die Frau von einer nahen Brücke aus. Ein vorüberfahrender Lkw versperrt ihm kurz die Sicht. Danach ist die Frau fort. Beherzt springt Karl von der Brücke. Charlotte – die nur ein paar Schritte weiter ging –, glaubt nun ihrerseits, da wolle sich jemand umbringen. Sie lädt den klatschnassen Fremden zu sich ein.

Der tut so, als handele er mit Maschinen, aber in Wirklichkeit warf ihn ein Bekannter an diesem Tag aus seiner Wohnung, und eine eigene kann er sich nicht leisten. Karl und Charlotte schlafen miteinander. Als er ihr schließlich tollpatschig gesteht, keine Unterkunft zu haben, vermutet sie, er habe es nur darauf angelegt, von ihr aufgenommen zu werden. Da läutet der Gerichtsvollzieher, mit einem Räumungsbefehl in der Hand. Nun sind sie beide obdachlos. Sie gehen in ein Café, und während Charlotte sich frisch macht, greift Karl nach der Financial Times.

Eine Dame (Barbara Focke) betritt das Café, geht auf Karl zu und schlägt ihm vor, in ein Restaurant zu fahren. Karl kann sich die Situation nicht erklären, wittert aber eine Chance und steigt zu ihr und ihrem Chauffeur in den Wagen. Allmählich durchschaut er das Missverständnis: die erfolgreiche Immobilienmaklerin Gloria verabredete sich in dem Café mit einem Bremer Kaufmann namens Albert Berkewitz, und die Financial Times war das Erkennungszeichen. Karl tut so, als sei er Albert Berkewitz, lässt sich ein Telefon an den Tisch bringen und gibt vor, mit seiner Sekretärin zu sprechen, die vergessen habe, ein Hotelzimmer für ihn zu buchen. Daraufhin lädt Gloria ihn ein, in einem Gästezimmer ihrer Villa zu übernachten. Er nistet sich dort ein, spielt ihr den viel beschäftigten Geschäftsmann mit internationalen Verbindungen vor, leiht sich Geld von ihr. Sie verliebt sich in Karl, und bei ihm mischen sich echte Gefühle in die vorgetäuschten.

Als Gloria eine neue Hausdame sucht, meldet sich zufällig Charlotte auf die Annonce und wird angestellt. Karl beschwört sie, ihm trotz allem zu vertrauen, aber als sie ihn morgens halbnackt in Glorias Schlafzimmer entdeckt, packt sie ihre Koffer. In diesem Augenblick läutet es. Charlotte öffnet. In der Tür steht Albert Berkewitz (Peer Jäger)! Von Karl dirigiert, spielt Charlotte die Immobilienmaklerin Gloria und verabredet sich mit dem Besucher zum Essen.

Nach kurzer Zeit durchschaut die echte Gloria die Hochstapelei, lässt sich zunächst aber nichts anmerken. Sie macht Karl einen Heiratsantrag, und als dieser zögernd darauf eingeht, öffnet sie triumphierend die Tür, hinter der sie Charlotte als Zeugin platzierte – aber diese ist bereits davon gelaufen.

Ein Jahr später. Karl ist bei Gloria geblieben, aber schließlich hält er es nicht mehr aus, und er trennt sich von ihr. Als Garderobendiener arbeitet er in einem Theater. Eines Abends steht Albert Berkewitz vor ihm. Charlotte ist an seiner Seite, teuer gekleidet: Frau Berkewitz. Verlegen wechseln sie einige Worte. Während der Veranstaltung geht Charlotte zur Garderobe. Karl hat gerade das Theater verlassen. Sie läuft ihm nach …

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Wie ein modernes Märchen schwebt „Einer zahlt immer“ ein wenig über der Realität. Karl und Charlotte sind fortwährend in Gefahr, den Halt zu verlieren, aber es gelingt ihnen immer wieder, sich von Rückschlägen zu erholen. Trotz des traurigen Untertons unterhält Max Färberböcks Film den Zuschauer durch schiefe, tragikomische Situationen, treffsichere Dialoge, gelungene Schnitte und die einfallsreiche Inszenierung. Zu diesem Erfolg tragen auch hervorragenden Darsteller bei, allen voran Heinz Hoenig, Dagmar Manzel und Barbara Focke.

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Inhaltsangabe und Rezension: © Dieter Wunderlich 2002

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